Stillen bis zum ersten Lebensjahr.. Und mein Gewissen..

AW: Stillen bis zum ersten Lebensjahr.. Und mein Gewissen..

Liebe Mona,
Langzeitstillen finde ich nicht zu exotisch. Aber auch ich bin ein wenig bei dem Satz "ich habe mir vorgenommen, 1 Jahr voll zu stillen" ein wenig zusammengezuckt. Und zwischen den Zeilen lese ich auch, dass dein Kind deutlich nach mehr verlangt, aber du diesem Mehrbedarf eigentlich nicht nachkommen WILLST. Zugleich sprichst du von einem "Experiment" 2 Kinder gleichzeitig zu stillen.
Bitte, deine Kinder sind keine Versuchskaninchen. Sie haben Recht auf angemessene Ernaehrung. Dass die WHO ab 6 Monaten angemessene Beikost empfiehlt, ist sicherlich nicht von ungefaehr. Die WHO weiss schon, was sie tut ;)

Zum Argument "in Afrika ist es auch so" ... Entschuldigung, aber da kann mir wirklich die Hutschnur hochgehen.
Erstmal zeugt es von wenig Kenntnis ueber Afrika an sich. In vielen afrikanischen Laendern ist es sogar recht ueblich, Beikost frueh einzufuehren, sofern genuegend Lebensmittel zur Verfuegung stehen und das ist normalerweise fuer Familien mit normalem Einkommen der Fall, sofern es nicht Krieg oder Duerrekatastrophen gibt. Bei den Aermsten der Armen und waehrend o.g. Krisen kann es dann schon sein, dass die Muttermilch fuer viele Babys die einzige moegliche Nahrung ist. Das ist dann ein Segen, dass es wenigstens das gibt, sonst wuerden noch mehr Babys verhungern. Diese Kinder werden aber auch mit Wasser aus der Pfuetze gewaschen und leben nicht einmal in einer Wellblechhuette. Wollt ihr das euren Kindern zumuten? Wenn man mit dem Argument "in Afrika ist es auch so" Kinder zwangshaft extrem lange voll stillt, muss man sie auch in Pfuetzenwasser waschen. Ist in Afrika doch auch so. Davon abgesehen, schaut euch einmal die Saeuglingssterbichkeitsrate in diversen afrikanischen Laendern an. Im Niger z.B. betraegt sie 335/1000.

Zum Stillen in der Schwangerschaft - weil gerade das Argument "in Afrika ist es auch so" kam. In manchen Laendern Westafrikas, ich kenne es konkret aus Mali und dem Tchad so, ist es verpoent, dass Kinder in einem geringeren Abstand als 2 Jahre kommen sollen. Der Grund ist, dass man von 2 Jahre langem Stillen ausgeht (allerdings nicht voll, es wird Beikost gegeben) und man sagt, dass die Milch einer Schwangeren schlecht wird. Da Verhuetungsmittel lange unbekannt waren, war es oft ueblich, dass eine Frau dann 2 Jahre lang zu ihren Eltern zurueck ging und keinen ehelichen Kontakt mit ihrem Ehemann hatte. Ich sage das nur deshalb um zu zeigen, dass man auch in Afrika sozusagen "Grenzen des Stillens" kennt.
 
AW: Stillen bis zum ersten Lebensjahr.. Und mein Gewissen..

liebe vanessa,

lieben dank für deinen beitrag :bussi:

liebe grüße
kim
 
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Vanessa, danke für den interessanten Beitrag.

Was mir noch einfällt: Ich hab Fabienne voll gestillt von Geburt bis 8. Monat und dann vom 11. Monat an nochmal. Und eines weiß ich: Ein einjähriges Kind voll zu stillen saugt aus! Parallel dazu schwanger zu sein wäre für mich absolut unmöglich gewesen. Das hätte ich kräftemäßig gar nicht geschafft. Und ich hatte gute Betreuung beim Stillen, hab teure Vitaminpräparate bekommen um halbwegs Mensch zu bleiben. Bei Fabienne war es medizinisch notwendig. Aber ich würde das bei einem gesunden Kind nicht machen. Weiterstillen ja, jederzeit wieder.

Ich fürchte, du machst dir was vor. Du mußt dich, um deine Kinder optimal zu versorgen, gesund und ausgewogen ernähren. Schaffst du das immer? Und wenn du dann beide Kinder stillen willst - du wirst kaum eine Pause haben. Ich hab meine Einjährige teils im Zweistunden-Takt stillen müssen, damit sie satt ist. Stell dir das vor und versuch dann herauszufinden, wann du dann das Baby dazu stillst. Ich kenne Babys, die nach Geburt den Zwei-Stunden-Takt haben. Selbst wenn das große Kind dann nicht so oft stillt: Dein Körper brauch Zeit um die Milch nachzuproduzieren. Wann soll er das tun, wenn du die Kinder abwechselnd andockst?

Denk nochmal drüber nach und wenn du Fragen zum voll stillen bei Einjährigen hast - du kannst mir auch ne PN schicken.
 
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Vanessa hat gesagt.:
Liebe Mona,

Zum Argument "in Afrika ist es auch so" ... Entschuldigung, aber da kann mir wirklich die Hutschnur hochgehen.

Nimm die Hutschnur gerunter! Ich habe gesagt es ist sehr weit hergeholt.:) Wie kann man sich immer über einen Satz aufregen?

Erstmal zeugt es von wenig Kenntnis ueber Afrika an sich. In vielen afrikanischen Laendern ist es sogar recht ueblich, Beikost frueh einzufuehren, sofern genuegend Lebensmittel zur Verfuegung stehen und das ist normalerweise fuer Familien mit normalem Einkommen der Fall, sofern es nicht Krieg oder Duerrekatastrophen gibt. Bei den Aermsten der Armen und waehrend o.g. Krisen kann es dann schon sein, dass die Muttermilch fuer viele Babys die einzige moegliche Nahrung ist. Das ist dann ein Segen, dass es wenigstens das gibt, sonst wuerden noch mehr Babys verhungern. Diese Kinder werden aber auch mit Wasser aus der Pfuetze gewaschen und leben nicht einmal in einer Wellblechhuette. Wollt ihr das euren Kindern zumuten? Wenn man mit dem Argument "in Afrika ist es auch so" Kinder zwangshaft extrem lange voll stillt, muss man sie auch in Pfuetzenwasser waschen. Ist in Afrika doch auch so. Davon abgesehen, schaut euch einmal die Saeuglingssterbichkeitsrate in diversen afrikanischen Laendern an. Im Niger z.B. betraegt sie 335/1000.

Zum Stillen in der Schwangerschaft - weil gerade das Argument "in Afrika ist es auch so" kam. In manchen Laendern Westafrikas, ich kenne es konkret aus Mali und dem Tchad so, ist es verpoent, dass Kinder in einem geringeren Abstand als 2 Jahre kommen sollen. Der Grund ist, dass man von 2 Jahre langem Stillen ausgeht (allerdings nicht voll, es wird Beikost gegeben) und man sagt, dass die Milch einer Schwangeren schlecht wird. Da Verhuetungsmittel lange unbekannt waren, war es oft ueblich, dass eine Frau dann 2 Jahre lang zu ihren Eltern zurueck ging und keinen ehelichen Kontakt mit ihrem Ehemann hatte. Ich sage das nur deshalb um zu zeigen, dass man auch in Afrika sozusagen "Grenzen des Stillens" kennt.

Interessant war dein Beitrag allemals. Sehr Interessant.:bravo:

Das es in Afrika keine Grenzen gibt habe ich auch nicht behauptet.

und auch das mit ein Ziel setzten habe ich auch noch nie gehört und hört sich nach kramphaft/unbedingt an. Jedem das seine.
 
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mir fällt noch was ein, wegen *ausgelaugt*. als tizian so 8 monate alt war, hab ich jede erkältung mitgenommen, jeden mini-infekt, weil meine reserven erschöpft waren. bei mir kommt erschwerend dazu, dass ich keine frischen früchte essen kann (kreuzallergien zu heuschnupfen). ich stelle mir das also schon sehr anstrengend vor, vorallem wenn man noch schwanger ist.


lg

lisa
 
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Hallo,
ich möchte jetzt nicht auch noch anfangen, auszudiskutieren, ob so langes Stillen gut ist oder so. Ich selbst hab meine Tochter 7 Monate voll gestillt und bis zu ihrem ersten Geburtstag vollends abgestillt. Wir kamen ganz gut damit klar und sie kann supertoll essen.

Was mich aber mal interessieren würde: Wenn frau versucht, 2 Kinder mit unterschiedlichem Alter zu stillen, geht das überhaupt? Die Mumi für Säuglinge ist doch ganz anders zusammengesetzt als die spätere. Oder bin ich da falsch informiert?
Kennt sich damit jemand aus?

Das war jetzt auch wirklich nur ne Frage, weils mich interessiert und nicht weil ich irgendjemand was abraten oder so will.

Danke schon mal für Antworten!

Liebe Grüßle
Annette
 
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annette, eben. stand weiter vorn ja schon mal. die milch richtet sich vermutlich auf das kleinere baby aus. zumindest so, wie mona es machen wird. sie will ja nicht bis zur geburt voll stillen. dann wird es wohl so sein: es gibt vormilch. und die weitere entwicklung wird so sein, wie sich die milch eben bei neugeborenen entwickelt.
das große kind wird in jedem falle nicht genau das bekommen, was es selbst braucht. eben weil die zusammensetzung anders ist.

da braucht es schon beikost. aber so hat sie es ja eh geplant bis dahin. nur würd ich eben auch nicht soooo lange warten, bis ich das gerade gestillte kind an festere nahrung gewöhne.

vanessa: sehr gut beschrieben. ich glaube, es wird oft einfach "vergessen", was der körper allein in der ss und stillzeit an kraftreserven aufbraucht. mona sollte dafür sorgen, dass ihre reserven aufgefüllt werden, so dass sich die bauchmaus optimal entwickeln kann. und sie wird auch nach der geburt kraft brauchen. DARAUF würde ich mich mehr konzentrieren.
 
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Hallo Mona

Ich kenne Frauen die "Tamdemstillen" oder "Tandemgestillt" haben. Das grössere Kind war damals ca. 2 Jahre alt, ass aber ganz normal, das Stillen war mehr als "Trösterli".

Ich fand das immer faszinierend, wie sie das gemacht haben, aber bei uns hat sich das nie so ergeben.

Liebe Grüsse

Rachel
 
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