AW: Pink stinks
Ich denke, es kommt ganz sehr darauf an, daß man Vielfalt anbietet. Sicherlich werden Kinder durch ihre Umwelt geprägt, ahmen kleine Mädchen die größeren nach und kleine Jungs eben auch die älteren Jungs. Dadurch kommen sie automatisch in Kontakt mit der Rosa-Glitzer-Feen- oder der Bagger-Auto-Flugzeug-Welt. Wenn die Kinder das mögen, sollen sie es auch ausleben dürfen. An uns Eltern ist es aber, ihnen auch die Alternativen zu zeigen.
Heißt also: Sie bekommen in ihren Kleiderschrank ein paar "typische" und damit coole Kleidungsstücke, aber es gibt eben in der Hauptsache zum Kombinieren eine Reihe neutralerer Sachen. Dann darf es zu Jeans und T-Shirt halt auch ein Spongebob- oder Lillifee-Basecap sein.
Sie dürfen sicher ein paar Glitzerkram- oder Spiderman-Kleinigkeiten haben - aber auch den Großteil an neutralen Konstruktionsspielzeugen, Papier, Kleber und Schere, Experimentierkästen, Gesellschaftsspielen, Puppen, Kuscheltieren. Die Ausgewogenheit macht's.
Und da sind wir Eltern doch diejenigen, die lenken. Und wir sind diejenigen, die Vorbild sind. Die Mama, die ständig am Make-Up korrigiert, jeden Tag einen neuen Fummel haben muß, dafür vom Vollzeit-arbeitenden Mann das Geld erbettelt, sich dem Mann unterordnet, aber versucht, ihr Mädchen mit Autos und braun-blau-grünen Sachen zu einer selbstbewußten, technikliebenden Frau zu erziehen wird genauso scheitern wie dieselbe Frau, die ihr Mädchen mit rosa Glitzerkram überhäuft (um mal so richtig tief ins Klischee-Töpfchen zu greifen).
Die Eltern, die gleichberechtigt in Erwerbstätigkeit und Erziehung leben, die ihren Kindern zeigen, wie man Ziele verfolgt, Rückschläge verarbeitet, Träume lebt und damit Zufriedenheit ausstrahlt, die ihre Kinder nicht als Nabel der Welt betrachten, die werden auch Glitzer-Prinzessinnen oder Spiderman-Spongebob-Fans im Kindergartenalter zu selbstbewußten, sich selbst verwirklichenden Erwachsenen erziehen.
Liebe Grüße, Anke