AW: Mein Sohn haut und strammt mich immer zu
denn es gibt leider kinder,die nur lernen,wenn sie selbst ihre erfahrungen machen und wo alles reden leider einfach nicht hilft.
Mamaschlumpf, das ist der (einzige) Satz, in dem ich mit dir übereinstimme.
Ich glaube, weiter vorne in diesem thread habe ich es auch schon mal geschrieben.
Alles Reden alleine hilft nichts, im Gegenteil, Kinder härten durchaus ab, wenn sie immer mit erzieherischem Wortschwall überschüttet werden.
Kurz, knapp, klar, deutlich. Das hilft aus meiner Erfahrung heraus am Besten.
Kinder lernen aus Konsequenzen. Und aus positivem Vorbild.
Ich kann aufgrund des einen postings wenig sagen, aber so, wie du deinen Sohn beschreibt, wie er Dinge zerstört und dir weh tut, habe ich den Eindruck, dass er Grenzen und eine klare Haltung deinerseits sucht.
Je unsicherer Kinder diesbezüglich sind, desto deutlicher suchen sie nämlich den Rahmen, der ihr Leben im Gleichgewicht halten soll.
Kann es sein, dass du auf deinen Sohn in deinen Reaktionen unklar wirkst? Dass er wissen will, woran er bei dir ist? Dass es besser werden könnte, wenn du selbstsicher reagierst und für ihn so vorhersehbar, dass es sich für ihn nicht mehr lohnt, dich zu testen?
Und in diesem Sinn würde ich sagen, was da passiert ist, mit der Ohrfeige deinerseits- okay, es sollte nicht, aber es kann passieren, dass man reflexartig reagiert. Du hast mit ihm darüber gesprochen, du hast dich entschuldigt- mehr kann man nicht tun, wenn es passiert ist (außer eben zu verhindern, dass es wieder passiert, denn es_ist_kein_Erziehungsmittel).
Aber der Satz mit dem Türe zuhalten und dem Essen :ochne:- der macht mich sprachlos. Denn das ist übelste Form des Machtauslebens und geht gar nicht.
Und es macht auf mich als Leser den Eindruck, dass da deine eigene Aggression ihm gegenüber zum Tragen kommt, denn das sind Machtspielchen, die eigentlich auf diesem Niveau stattfinden sollten: :schaufel: Im Sandkasten.
Natürlich macht es verdammt hilflos, wenn der eigene Sohn schlägt oder Mamas Sachen kaputt macht.
Aber sieh es einfach mal aus der Sicht deines Kindes, denn er ist erst 3 und kann sich anders nicht äußern.
Du bist die Erwachsene, du bist die, an der er sich orientieren will. Und du hast es auch in der Hand, sein Verhalten zu ändern, indem du ihm die Möglichkeiten nimmst, Macht über dich zu erlangen, wenn er dich schlägt oder eben Dinge kaputt macht.
Wenn du eindeutig, klar und vorhersehbar reagierst (Erziehungsratgeber benutzen gerne den Begriff 'liebevoll konsequent'), wird sich sein Verhalten ändern, sicher.
Das ist phasenweise nervig, anstrengend und sehr zermürbend, ich weiß, aber auf Dauer ist es die einzige Möglichkeit, mMn, eine tragfähige, vertrauensvolle Basis zum Kind herzustellen.
Freu dich an all den kleinen Dingen, einem Lächeln, einer Umarmung, einem Blick auf dein schlafendes Kind... das gibt Kraft für die schwierigen Situationen, mit denen man (eigentlich täglich) konfrontiert ist.
Und lass nicht zu, dass negative Gefühle und Gewalt überhand nehmen- auch Türe zu halten und Essen erbrechen lassen ist Gewalt, ganz ohne Schläge.
Liebe Grüße,
Blümchen