Mein Kind ist einsam...

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Stina, eine dumme Frage noch: Ist eine Erziehungsberatungsstelle nicht eigentlich für Kinder gedacht, die schwierig in der Erziehung sind? Also für Kinder mit denen die Eltern nicht fertig werden? Weil so ein Ich-Du-Wir Angebot gibt es hier nicht!
Meinst du die können trotzdem bei einem völlig verstörten Kind, ohne Selbstbewusstsein helfen? Weil in der Erziehung ist sie alles andere als schwierig und sie hat ja auch kein Problem mit anderen Kindern - sondern die Kinder mit ihr. Wäre vielleicht ein Psychologe, der besser Ansprechpartner?
 
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Ich will dir nicht zu nahe treten, aber aus deinen Posts lese ich das du auch nicht wirklich glücklich bist in dem Ort wo ihr lebt?!?! Oder?
Ich weiß das ist gerade einfach geschrieben.....aber käme ein Neuanfang für alle woanders nicht in Frage? Wenn ihr nun ein Eigenheim etc habt ist es natürlich nicht ganz so einfach.....klingt aber alles sehr nach verkorkster Dorfgemeinschaft....weiß nicht ob ich da mein Leben lang bleiben wollte....
 
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In was für eine Schulform wird sie gehen ? Meine Tochter geht in eine offene Ganztagsschule und dort mischen sich die Kinder am Nachmittag. Dann hätte sie mehr Kinder zur Auswahl und vielleicht die Chance dort neue Freunde zu finden. Mein Eindruck ist tatsächlich, dass die Kinder je älter sie werden auch ein wenig toleranter werden. Gibt es die Chance mit der Lehrerin zu sprechen und ihr die Problematik vorher zu erläutern ? Dann kann sie vielleicht von Anfang an ein wenig Hilfestellung geben und kann das ablehnende Verhalten deiner Tochter besser einordnen..
Ich wünsche deiner Tochter trotz allem einen schönen Schulstart und drücke die Daumen, dass es sich bessert.
Viele Grüsse
Sandra
 
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angia, in dieser Hinsicht kann ich dich beruhigen. Ich bin hier aufgewachsen, ebenso wie meine Geschwister, meine Mutter und eine Schwester mit ihrer Familie, wohnen ebenfalls hier. Ich mag diesen Ort, fühle mich hier wohl! Ich bin mit 19 Jahren für einige Jahre hier weggezogen, in die Heimatstadt meines Mannes, als ich wieder herkam war plötzlich alles anders. Meine alten Schulfreunde und Bekannten, alle weg! Kaum ein junger Mensch will heute noch auf dem Dorf wohnen, die meisten sind gleich in größere Städte umgesiedelt, der Kontakt brach ab. Ich hatte drei feste Freundinnen hier, alle verließen das Dorf. Dafür zogen hier neue Leute zu, zu denen ich natürlich keinen Bezug hatte, nur die Alteingesessenen kennen mich noch.
Ich wohne wirklich gern hier, die Gegend ist sehr schön. Du hörst sicherlich meine Verbitterung und Wut, über die Situation meiner Tochter heraus, die kann ich wirklich nur schwer verbergen.:-? Natürlich bin ich oft auch wütend auf diese Kinder, die es meiner Tochter so schwer machen, manchmal bin ich auch wütend auf deren Mütter. Ich bin eben auch nur ein Mensch und nicht unfehlbar...:engel:
 
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Es wird eine normale Grundschule sein, sie wird mittags nach Hause kommen. Ich hoffe auch, dass die Kinder mit dem Alter vernünftiger werden und sich das Blatt für meine Tochter doch noch wendet. Danke für deine lieben Wünsche!:rose:
 
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Es kommt mir gerade vor als wenn du von meiner Laura sprichst. Uns geht es leider ähnlich.

Laura ist nun 5 Jahre alt und mittlerweile geht sie seit Febraur in einen Sprachheilkindergarten. Vorher war sie in einem normalen Kindergarten und anfangs war auch alles in Ordnung. Irgendwann habe ich aber das selbe bemerkt das Laura immer weniger Anschluss gefunden hat, meistens alleine stand und auch die Erzieherinnen sie schon "abgehlehnt" haben.

Ich muss dazu sagen das Laura sehr lebhaft und ein Rebell ist. Sie sieht zwar aus wie eine kleine Prinzessin aber sie hat es faust dick hinter den Ohren. Ich denke die Kinder und auch die Erzieher sind mit ihrer ganzen Art nicht klar gekommen.

Wir haben dann auf Rat der Logopädin den Kindergarten gewechselt und was das angeht lebt sie auf. Dort hat sie zum Glück Freunde gefunden aber eben nur Jungs. Die sind genau wie sie. Mit Mädchen kann sie nichts anfangen und so spiegelt sich das auch bei uns wieder.

Wenn sie beim Spielplatz ist spielt sie nur mit Jungs. Mädchen sind blöd.

Und das mit dem ausnutzen merken wir auch. Morgens will sie immer ein Junge abholen. Die spielen zusammen und wenn dann irgendwann der andere Junge dazu kommt ist Laura wieder alleine. Wenn sie aber z.B. Eis oder Bonbons hat dann ist sie wieder gut. Da haben wir mittlerweile aber auch schon einen Riegel vor gestellt.

Genauso ist es wenn irgendwas kaputt gegangen ist oder jemand geärgert wurde etc. Immer ist Laura die dumme und bekommt die Schuld.

Du siehst auch anderen geht es leider so und ich kann dich und deine Ängste total verstehen.

Was genau du ändern kannst, da kann ich dir leider auch keinen Rat geben. Die Mäuse müssen es leider alleine schaffen aber behalte immer ein Auge auf sie.

Ich wünsche der kleinen Motte alles gute.
 
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Ich denke, eine Erziehungsberatungstselle ist der falsche Platz - aber das kommt auch auf die Therapeutin an. Ich bin damals ja auch dort gelandet, letztlich war es bei uns ja kein Erziehungsproblem sondern ein Traumaproblem und das ist dort quasi "behandelt" worden.

Glasperlenspiel, ich kann deine verbitterung nachvollziehen. Meine Große war gern Im KiGa, war gern in der Schule und wurde dann ab der zweiten Klasse zu keinem Geburtstag mehr eingeladen, zu keinem Spielnachmittag, wurde in die Außenseiterposition geschoben. Heute, 5 Jahre später, hat sie noch immer Probleme. Wir hofften der Schulwechsel letztes Jahr würde ein bisschen was davon "heilen". War aber nicht so. Bei uns liegt der Fall anders, denn meine Tocher manövriert sich durch Verhaltensweisen selbst ins Aus. Das dem so ist, kam aber erst mit dem Schulwechsel raus, weil ich nun endlich mal ne Klassenleiterin habe, die mit mir redet, die mir was erzählt und die bereit, gewillt und sehr interessiert daran ist, das Problem zu lösen.

Meine Große ist bei einer Kinderpsychologin. Die baut sie auf. Die geht falsche, in der Grundschule antrainierte Verhaltesfehler mit ihr an, sucht gemeinsam mit ihr andere Lösungen und gibt das Austesten dieser als "Hausaufgabe", deren Erfolg beim nächsten Termin besprochen werden. In unserem Fall steht die hohe Intelelligenz und daraus resultierende typische Verhaltensmuster dem Kind "im Weg". In eurem Fall könnte es helfen, am Selbstbewusstsein zu bauen. Ich würde versuchen dem Kind Stärke mit auf den Weg zu geben. Vielleicht einen Mutmach-Handschmeichler, falls sie sowas mag? Meine Große hat zum Schulwechsel ein Handschmeichler- Holzkreuz bekommen (ich bin gläubig), das hat sie lange in der Hosentasche gehabt. Wisst ihr denn schon wer Klassenleiterin wird? Möglicherweise habt ihr mit dieser einen guten Griff getan und sie wird sich bemühen aus dem zusammengewürfelten Haufen ein Team zu machen.
 
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@schnullerketten: Es tut mir sehr leid, dass deine Laura dies auch durchmachen muss. Man fühlt sich in solch einer Situation furchtbar hilflos und einsam, so etwas sollte kein Kind und kein Elternteil durch machen müssen. Ich wünsche dir und deiner Laura, alles erdenklich Gute für die Zukunft! Danke für deine Antwort....
 
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