Mein Kind das Ernährungsrätsel *lang*

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AW: Mein Kind das Ernährungsrätsel *lang*

Hallo,

nachdem ich gestern schon mal angefangen hatte und dann rausgeflogen bin, möchte ich Dir jetzt gern noch meine Geschichte dazu aufschreiben, um Dir Mut zu machen.

Dieser Satz
Irgendwann geht das auch vorbei.
war lange Zeit mein Müttermantra :nix:

Denn ich bin keine Babymama. Ich fand es einerseits schon schön, so einen kleinen Schnuffel, dem man mit so viel Zärtlichkeit begegnen kann. Aber andererseits - diese Totalverantwortlichkeit für ein Baby das noch nicht differenziert seine Bedürfnisse zum Ausdruck bringen kann, zumindest nicht so dass ich es kapiere, damit kam ich beim ersten Kind gar nicht gut klar.

Dieses mein erstes Kind hat folglich bis zum 10. Lebensmonat alle 2 Stunden gestillt.

Mit Beikost angefangen hab ich bei ihr am Tag nachdem sie 6 Monate alt wurde :nix: - hab also auch die Zeit, in der sie dafür das meiste Interesse gehabt hätte, verpasst. Ich wusste es damals einfach nicht besser.
Na und dann - trotzdem ich doch so schön selber gekocht habe *stämpfel*, es war kaum was in sie reinzubekommen. Irgendwann hab ich das Püree nicht mehr in 50 g-Bechern, sondern in Eiswürfelbeuteln eingefroren, mehr als zwei Eiswürfel pro Mahlzeit gingen eh nicht.

Daran dass ich die Sorte Mama wäre, die nach jedem Löffel den Mund des Kindes abwischt und seine Hände festhält, damit auch ja alles sauber bleibt (und somit leider das Kind sehr wenig davon mitbekommt, wie sinnlich Essen ist), konnte es nicht liegen, denn so bin ich nicht ;-)

Vom Gewicht her waren wir schon einigermaßen ordentlich dabei, aber ich ging so langsam aufm Zahnfleisch. Es waren ja nicht nur tagsüber 2-Stunden-Abstände, sondern auch nachts! Ich hab auch lang gesagt "es macht ja eigentlich nichts aus, und ich hab ja nur dieses Kind, beim Ersten Kind kann man noch jeden Spleen mitmachen"... aber irgendwann hab ich mir das selber nicht mehr geglaubt.

Erst als ich so weit war, wurde ich dann doch langsam etwas konsequenter :nix: und hab ihr nach jedem Stillen eine Milchflasche angeboten. Eines Tages hat sie dann gemerkt, dass aus so einer Flasche schneller mehr rauskommt und dass das dann auch noch satter macht :verdutz:

Und kaum hatten wir diese Hürde, ging auch das vom-Löffel-Essen! Nicht nur ein paar Löffel mehr, sondern von null auf hundert, sozusagen!

Innerhalb von 2 Monaten waren wir von "tags und nachts alle 2 Stunden" auf "vollkommen abgestillt". DAS ging mir dann auch wieder zu schnell. Na der Mama solls mal einer Recht machen ;-)

Ich denke es lag wirklich viel daran, dass ich bei jedem "Essen" total unentspannt war, ich hab mir ständig solche Sorgen gemacht dass sie eben nicht genug bekommt. Als sie endlich die Flasche akzeptiert hatte, war das echt eine Erlösung für mich.

Beim zweiten Kind ging das alles ganz anders, die konnte ich nur bis 4 1/2 Monate "hinhalten", dann hab ich lieber nachgegeben :nix: und sie mit uns am Tisch mitessen lassen.
Mein Mann meint dazu aber genauso wie ich, dass unsere Kleine halt viel klarer ist, dass sie von Anfang an auch viel klarer kommunizierte was sie will und braucht oder halt auch nicht! Daran dass wir beim zweiten so viel erfahrener und gelassener gewesen wären, lag es unserer Meinung nach eher nicht, dass vieles viel einfacher lief. (Dafür läuft anderes viel holpriger mit so einem Dickschädel :umfall:)

Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie es gewesen wäre wenn unser erstes Kind ein "einfaches" und das zweite dann so ein "schwer lesbares" gewesen wäre....

Von daher möchte ich Dir sagen, hab Mut für Dich selber einzustehen, Du bist auf einem guten Weg.

Alles Liebe,
 
AW: Mein Kind das Ernährungsrätsel *lang*

Liebe Conni,

vielen Dank für Deine Zeilen. Hab sie 2 mal gelesen.

Das klingt, als ob es bei euch auch ganz schön chaotisch zu ging. Alle 2 Stunden!! Das hatten wir in der Vergangenheit auch (auch nachts), aber das war nur eine Phase, von vielleicht ca. 2 Monaten. Wenn Du das 10 Monate durchgemacht hast, Hut ab. Ich bin froh, das dies bei mir vorbei ist, denn ich muss jeden Morgen noch vor 6 Uhr aufstehen und Sohni für die Schule fertig machen. Geschlafen hab ich danach eigentlich nie nochmal. Hab auch noch ein Geschäft, um das ich mich ab und an kümmern muß, kann mir das aber weitest gehend frei einteilen. Aber 6-8 Stunden pro Woche gehen dafür schon drauf.

Ich habe auch schon oft selbst gekocht, für meinen Geschmack ist das auch das leckerere Essen. Kann aber dabei nicht für meine TOchter sprechen, bei ihr spielt das, glaube ich, keine Rolle.

Was ich mich allerdings frage: Wie hat das denn mit der Flasche NACH dem Stillen funktioniert??? Wenn sie schon satt ist, geht sie doch nicht mehr an eine Flasche!? Abgesehen davon, ist Flasche und Schnuller bei uns sowieso ein "Tabuthema", du verstehst.:sagnix:
Hast du da nicht ständig Milch weggeschüttet? Und, hast du echt alle 2 Stunden ne Milch zubereitet??? Wahnsinn. Da hätt ich keine Zeit und Nerven dafür.
Wie lange hat das denn gedauert, bis sie die Flasche akzeptiert hat?

"Schwer lesbar" fand ich auch einen treffenden Ausdruck, trifft bei meiner Schnecke auch zu. Ich weiß einfach manchmal nicht was sie will.

Heute war ich mal konsequent, das sah so aus: Ich habe vormittags nur 1 x gestillt (nachts waren es 2 x, das ist ok für mich), dann 11.30 Uhr Brei (bekannte Menge), 14 Uhr gestillt, 16 Uhr Obstbrei (nix gegessen), 18 Uhr gestillt und 19.30 Uhr Brei (viell. 50 g gegessen). Ich habe heute mal versucht nicht soviel zu stillen, aber doch immer mal zwischendurch, wg. Flüssigkeit (was Anderes trinkt sie nicht wirklich). Zufrieden war ich nicht. Aber Püppi gings wie immer gut, mit den Mäuseportionen. :achwiegu::ochne:

Liebgruß, Janet und Rosi

@all: Es ist einfach schön, sich mit Euch auszutaschen, dabei wird man auch entspannter:thx:
 
AW: Mein Kind das Ernährungsrätsel *lang*

Mir hat nie ein Arzt gesagt, das dies bedenklich ist.

Wie gesagt, habe bis ca. 03.03. voll gestillt und dann Mittags mit ein paar Löffeln angefangen.

@ Ute:
Es kann schon sein, das ich diese *Neugier-auf-Erwachsenen-Essen*-Phase übergangen habe, denn diese gab es auf jeden Fall!!! Nur, hätte ich ihr denn deswegen schon mit 3 1/2 - 4 Monaten Brei geben sollen??? Ich wollte ihr doch nur etwas Gutes tun und sie ein halbes Jahr voll stillen . Man hört ja immer gleich was von Allergien und Unverträglichkeiten und so. Deshalb hat sie von mir keinen Krümel "Fremdnahrung" bekommen. Habe ich damit einen Fehler gemacht? Wie wirkt sich der denn noch aus? Ist das irreparabel?

Hallo,

ich möchte mich nun doch auch noch melden bei Dir. Anke hat Dir ja sehr vieles erklärt und ich hoffe ihr seit die Tage weitergekommen in eurem Ernährungsplan.

Es kann gut sein dass dein Kind nun an eurem Essen interessiert ist. Allerdings wäre die Breikost schon noch wichtig zumal es ja spät damit los ging und das Gewicht etwas hinkt.

Klar, wenn Du mich gefragt hättest, wäre mein Rat gewesen früher mit Beikost loszustarten sofern dein Kind die Beikostzeichen gezeigt hätte. Ansonsten hätte ich dich auch auf die Gewichtsentwicklung und das Abweichen aufmerksam gemacht. Warum Dein Kinderarzt die "harten Daten" nicht auf dem Plan hat und solange zu wartet ... ich weiß es nicht. Aber der Käs ist gegessen und mein Tipp schau nach vorne ... dort liegt die Lösung.

Wichtig ist wirklich dass Du Freude am Essen vorlebst und mit Begeisterung dein Kind ernährst. Alles was mit Bedenken und Angst besetzt ist, lässt ein Kind zögern bis hin zur Verweigerung. Schau einfach parallel mal nach deiner inneren Haltung dazu (das muss nicht öffentlich sein). Wer z.B. Bedenken hat ein Kind könnte dick werden, oder selber übergewichtig ist, oder be- bzw. verurteilt wenn er andere dicke Babys sieht und das gar nicht toll findet, hat ein latentes Thema mit Ernährung und Figur. Daraus folgt eine Vorstellung und eine innere Haltung. Und schon kann es sich aufs Kind übertragen und in einer Form darüber zeigen. Das ist nur ein Ansatz.

Ansonsten, wenn Du magst fasse mal das Aktuelle zusammen und stell eine konkrete Frage. Dann kümmere ich mich darum.

:winke: Ute
 
AW: Mein Kind das Ernährungsrätsel *lang*

Hallo ich nochmal,

Was ich mich allerdings frage: Wie hat das denn mit der Flasche NACH dem Stillen funktioniert??? Wenn sie schon satt ist, geht sie doch nicht mehr an eine Flasche!? Abgesehen davon, ist Flasche und Schnuller bei uns sowieso ein "Tabuthema", du verstehst.:sagnix:
Hast du da nicht ständig Milch weggeschüttet? Und, hast du echt alle 2 Stunden ne Milch zubereitet??? Wahnsinn. Da hätt ich keine Zeit und Nerven dafür.
Wie lange hat das denn gedauert, bis sie die Flasche akzeptiert hat?

Das war einfach ein verzweifelter Versuch meinerseits...

Ich hab nachdem sie ein halbes Jahr alt war schon ein paar Mal vorher die Flasche angeboten, aber obwohl sie den Schnulli gern und oft nahm hat sie das verweigert und ich hab es dann gelassen.

Denn bis zu einem gewissen Alter fand ichs gar nicht schlimm - Stillen dafür umso praktischer ;-) und die Schwiegermutter hats auch geärgert :hahaha:

Gewichtsmäßig war sie im Verhältnis zum Alter immer ordentlich dabei. Sie war und ist halt sehr groß für ihr Alter, so dass das Verhältnis Körpergröße-Gewicht immer "leicht", aber nicht "zu leicht" ergab. Permanent unzufrieden oder apathisch war sie auch nicht, hat vom Stillen fast immer ein paar mundvoll wieder rausgelassen. Also alles in allem zwar anstrengend für die Mutter, aber das Kind entwickelte sich altersgemäß.

Je größer sie wurde, desto komischer fand ich das alles. Mir war klar, je größer sie werden und je mehr sich die Kleinen bewegen, brauchen sie auch mehr Kalorien. Der Magen sollte auch größer werden, die Beikost zum festen Bestandteil der Ernährung werden und die Pausen zwischen den Mahlzeiten länger. Das war bei uns alles irgendwie Fehlanzeige. Und besonders da die Abstände so kurz waren, drängte sich mir der Verdacht auf, dass das Stillen allein JETZT eben nicht mehr reichte!

Ich hab tatsächlich alle 2 Stunden eine Flasche gemacht. Nicht gleich ganze 300 ml, sondern zum Versuchen erstmal nur 40 - 50 ml, glaube ich :???:
Ich hatte dazu ein paar kleine Fläschchen im Wechsel und eine Thermoskanne, hab also nur alle paar Stunden neues Wasser gekocht aber die Milch immer frisch angerührt.

Es ging dann wirklich innerhalb von ein paar Tagen, dass sie die Flasche akzeptierte und immer mehr trank.

Ich führe das aber auch zum großen Teil darauf zurück, dass ich für mich entschieden hatte dass es so wie vorher nicht weitergehen konnte, dass sich die Ernährung ändern musste.

Warum nach dem Stillen: wenn sie so richtig hungrig war, brauchte ich ihr erstmal nicht mit der "neuen" Flasche zu kommen. Da wollte sie Schema F = Brust. Aber wenn sie da den ersten Durst/Hunger gestillt hatte, sprich abgedockt hatte, ging es mit der Flasche weiter.

Ich hab für uns als Lösung die zusätzliche Milchflasche gewählt, weil ich eben sah, dass breimäßig fast gar nix lief. Ich vermutete und hoffte, dass sie eine flüssige Nahrungsergänzung problemloser akzeptieren würde.

Und so war es ja auch. Das Kind trank bald ganze Flaschen leer, schnell auch die großen, fing an mehr Brei zu essen, durchzuschlafen und zu krabbeln. Es sind eine ganze Reihe Knoten auf einmal geplatzt.

Darin sah ich für mich mehr als bestätigt, dass ihr das Stillen als hauptsächliche Nahrungsquelle zu dem Zeitpunkt nicht mehr ausgereicht hatte.

Ich muss sagen, ich fand den Versuch und den Aufwand wars wert. Denn nur Versuch macht kluch ;-)

Ich wünsch Dir sehr, dass Du Euren Weg findest, wie es für Euch weitergehen und besser werden kann!

Alles Liebe,
 
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