Frau N
Geliebte(r)
AW: Kind intelligent, Noten schlecht.
Okay, ich bin bereit für Eure Kritik.
(Diese Antwort hab ich getippt, während ein oder zwei neue jetzt angekommen sind - les ich gleich, sonst ist sie wieder gelöscht??)
Heute war ich in der Schule. Dort traf ich die Lehrerin mit einer anderen Mutter an, mit der ich auch schon mal gesprochen hatte, denn ihre Tochter kommt im Rechnen auch nicht mit. Sie hatten das bewusste Blatt in der Hand und haben genau das besprochen, was ich auch schon geschildert habe.
Ich habe ihr den Bericht mit den psych. Testergebnissen gebracht und dann gefragt, wie sie zu einem Unterrichtsbesuch steht, sie ist dafür auch offen und will mit mir einen Tag "nach den Ferien" vereinbaren.
Ich habe ihr gesagt, dass mir das Ganze zu sehr in unsere Richtung geht, also dass ich mit meinem Kind alles Mögliche veranstalte (auch die andere Mutter lässt ihr Kind jetzt testen) und dass mich jetzt einfach mal die andere Seite interessiert, nämlich was genau im Unterricht los ist.
Dass wir seit zwei Wochen zu Hause jeden Tag üben, hat sich laut der Lehrerin schon bemerkbar gemacht. Das fand ich gut.
Dann hat sie mir wieder erzählt, dass auch der Lehrer aus der Hausaufgabenbetreuung mal gesagt hätte, er wisse nicht, was mit meiner Tochter "los" sei. Und dass sie die Einzige ist, die bei Freiarbeit nicht selbständig was macht und auch nicht nachfragt.
Es sieht so aus, als könnten wir das Problem nicht mit Psychotests herausfinden. Auch die erfahrene Psychologin hat bei den etlichen Terminen keine Hinweise gefunden.
Nehmen wir an, das Kind sei durch irgend etwas verstört. Die Geburt des kleinen Bruders, ein Erlebnis, von dem ich nichts weiß, oder was sie mir nicht sagt. Sie ist nicht so selbständig, sie zweifelt an sich, vielleicht zweifelt sie an unserer Liebe. Nehmen wir an, sie sitzt im Unterricht und wünscht sich die ganze Zeit nur weg. Nach Afrika zu den Buschleuten (sagte sie mal), ans Meer, in den Urlaub, in den Wald oder sonst was.
Wir sind sehr im Kontakt mit unserer Tochter. Wir zeigen ihr die ganze Zeit, dass wir sie lieben und für sie da sind. Wir nehmen uns Zeit und kümmern uns um alles.
Was den Druck angeht, muss ich sagen, klar gibt es Druck! Und zwar genau seit zwei Wochen. Nämlich dass ich mir die Disziplin auferlege, jeden Tag eine Zeit am Mittag frei zu haben für ruhiges Arbeiten mit meiner Tochter. Und dass ich dann erwarte, dass sie in der Zeit nicht nur mit Bleistiften rumfummelt oder mit den Füßen wackelt, sondern mitmacht. Das klappt auch!
Und es gibt den ganz normalen Druck, dass sie jeden Tag aufsteht und zur Schule geht, und dass wir auch wollen, dass sich das irgendwie lohnt! Denn wenn sie in der Schule nichts lernt, könnte man sich das ganze Gerenne auch sparen!
Denkst Du, dass sich alles von selbst erledigt, wenn ich einfach gar nichts von ihr erwarte und mich nicht weiter um die Sache kümmere? Ich glaube, dann würde sie einfach genau "gar nichts" tun.
Es stimmt, ich möchte nicht, dass sie nur "nichts" tut und dann auf die Hauptschule geht. Ich wünsche mir, dass sie mit der weiterführenden Schule aus unserem Stadtteil rauskommt und nicht auf dem Niveau "Ey alder was geht ab - bin isch Hauptschule und f... dich du Hure" versumpft. Das haben wir hier vorm Haus.
Ist das vielleicht das Problem, dass wir hier wohnen in einer deutschen Minderheit? Die Lehrerin ist ja immerhin auch Deutsche.
Ich weiß, dass die allermeisten deutschen Eltern hier wegziehen, wenn die Schule beginnt. Wir sind in unserer Wohnung und in der Hausgemeinschaft aber seit 12 Jahren so zufrieden, dass wir dachten, es sollte doch eigentlich möglich sein, die Stellung hier zu halten! Bei meinem Sohn, der im Sommer auch in diese Schule kommt, habe ich auch eher weniger Bedenken. Und es gibt auch noch zwei andere Familien, die auch hierbleiben wollen. Die oben genannte Mutter mit der anderen "rechenschwachen" Tochter hat vier Kinder und ist auch deutsch und hier geblieben.
So war es außerdem schon oft! Mein Kind ist sooo unglücklich, ich muss die ganze Welt um es herum ändern, damit es ihr besser geht. Das habe ich seit sie ein Baby war verspürt, und es ist endlos. Man setzt alles in Bewegung, damit sie einen festen Tagesrhythmus hat, jeden Tag pünktlich im Bett Mittagsschlaf hat etc. aber sie greint trotzdem genauso viel. Sieht man es lockerer und geht nicht so auf sie ein, greint sie auch die ganze Zeit und man hat davon auch nichts gewonnen.
Findet Ihr es wirklich falsch, wenn ich von einer 8jährigen erwarte, dass sie sich um den Schulstoff bemüht? Und was wäre, wenn wir wirklich extra in eine "bessere Gegend" umziehen, und dann passt ihr da wieder was nicht und alles war umsonst?
Ich bleibe bei meinem Plan. Zusammen lernen, auch Erwartungen stellen, es ist ja nicht wie auf dem Kasernenhof sondern nett z.B. mit Bananeneis. Auch wenn ich mal streng sein muss, wir lachen auch viel dabei und nach der Arbeit ist sie schon ganz stolz und geht auch zufriedener spielen.
zu der brennenden Frage noch: Über die "schlechte Note" habe ich sie relativ in Ruhe gelassen, ein bißchen getröstet und gesagt, dass wir halt ein bißchen mehr üben müssen. Als sie neulich eine 1 in Sachkunde hatte, hat sie aber gemerkt, dass das mehr Grund zur Freude ist.
Was sagt Ihr denn zu Euren Kindern, wenn sie 5er heimbringen?
Lg Sus
Okay, ich bin bereit für Eure Kritik.
(Diese Antwort hab ich getippt, während ein oder zwei neue jetzt angekommen sind - les ich gleich, sonst ist sie wieder gelöscht??)
Heute war ich in der Schule. Dort traf ich die Lehrerin mit einer anderen Mutter an, mit der ich auch schon mal gesprochen hatte, denn ihre Tochter kommt im Rechnen auch nicht mit. Sie hatten das bewusste Blatt in der Hand und haben genau das besprochen, was ich auch schon geschildert habe.
Ich habe ihr den Bericht mit den psych. Testergebnissen gebracht und dann gefragt, wie sie zu einem Unterrichtsbesuch steht, sie ist dafür auch offen und will mit mir einen Tag "nach den Ferien" vereinbaren.
Ich habe ihr gesagt, dass mir das Ganze zu sehr in unsere Richtung geht, also dass ich mit meinem Kind alles Mögliche veranstalte (auch die andere Mutter lässt ihr Kind jetzt testen) und dass mich jetzt einfach mal die andere Seite interessiert, nämlich was genau im Unterricht los ist.
Dass wir seit zwei Wochen zu Hause jeden Tag üben, hat sich laut der Lehrerin schon bemerkbar gemacht. Das fand ich gut.
Dann hat sie mir wieder erzählt, dass auch der Lehrer aus der Hausaufgabenbetreuung mal gesagt hätte, er wisse nicht, was mit meiner Tochter "los" sei. Und dass sie die Einzige ist, die bei Freiarbeit nicht selbständig was macht und auch nicht nachfragt.
Es sieht so aus, als könnten wir das Problem nicht mit Psychotests herausfinden. Auch die erfahrene Psychologin hat bei den etlichen Terminen keine Hinweise gefunden.
Nehmen wir an, das Kind sei durch irgend etwas verstört. Die Geburt des kleinen Bruders, ein Erlebnis, von dem ich nichts weiß, oder was sie mir nicht sagt. Sie ist nicht so selbständig, sie zweifelt an sich, vielleicht zweifelt sie an unserer Liebe. Nehmen wir an, sie sitzt im Unterricht und wünscht sich die ganze Zeit nur weg. Nach Afrika zu den Buschleuten (sagte sie mal), ans Meer, in den Urlaub, in den Wald oder sonst was.
Wir sind sehr im Kontakt mit unserer Tochter. Wir zeigen ihr die ganze Zeit, dass wir sie lieben und für sie da sind. Wir nehmen uns Zeit und kümmern uns um alles.
Was den Druck angeht, muss ich sagen, klar gibt es Druck! Und zwar genau seit zwei Wochen. Nämlich dass ich mir die Disziplin auferlege, jeden Tag eine Zeit am Mittag frei zu haben für ruhiges Arbeiten mit meiner Tochter. Und dass ich dann erwarte, dass sie in der Zeit nicht nur mit Bleistiften rumfummelt oder mit den Füßen wackelt, sondern mitmacht. Das klappt auch!
Und es gibt den ganz normalen Druck, dass sie jeden Tag aufsteht und zur Schule geht, und dass wir auch wollen, dass sich das irgendwie lohnt! Denn wenn sie in der Schule nichts lernt, könnte man sich das ganze Gerenne auch sparen!
Denkst Du, dass sich alles von selbst erledigt, wenn ich einfach gar nichts von ihr erwarte und mich nicht weiter um die Sache kümmere? Ich glaube, dann würde sie einfach genau "gar nichts" tun.
Es stimmt, ich möchte nicht, dass sie nur "nichts" tut und dann auf die Hauptschule geht. Ich wünsche mir, dass sie mit der weiterführenden Schule aus unserem Stadtteil rauskommt und nicht auf dem Niveau "Ey alder was geht ab - bin isch Hauptschule und f... dich du Hure" versumpft. Das haben wir hier vorm Haus.
Ist das vielleicht das Problem, dass wir hier wohnen in einer deutschen Minderheit? Die Lehrerin ist ja immerhin auch Deutsche.
Ich weiß, dass die allermeisten deutschen Eltern hier wegziehen, wenn die Schule beginnt. Wir sind in unserer Wohnung und in der Hausgemeinschaft aber seit 12 Jahren so zufrieden, dass wir dachten, es sollte doch eigentlich möglich sein, die Stellung hier zu halten! Bei meinem Sohn, der im Sommer auch in diese Schule kommt, habe ich auch eher weniger Bedenken. Und es gibt auch noch zwei andere Familien, die auch hierbleiben wollen. Die oben genannte Mutter mit der anderen "rechenschwachen" Tochter hat vier Kinder und ist auch deutsch und hier geblieben.
So war es außerdem schon oft! Mein Kind ist sooo unglücklich, ich muss die ganze Welt um es herum ändern, damit es ihr besser geht. Das habe ich seit sie ein Baby war verspürt, und es ist endlos. Man setzt alles in Bewegung, damit sie einen festen Tagesrhythmus hat, jeden Tag pünktlich im Bett Mittagsschlaf hat etc. aber sie greint trotzdem genauso viel. Sieht man es lockerer und geht nicht so auf sie ein, greint sie auch die ganze Zeit und man hat davon auch nichts gewonnen.
Findet Ihr es wirklich falsch, wenn ich von einer 8jährigen erwarte, dass sie sich um den Schulstoff bemüht? Und was wäre, wenn wir wirklich extra in eine "bessere Gegend" umziehen, und dann passt ihr da wieder was nicht und alles war umsonst?
Ich bleibe bei meinem Plan. Zusammen lernen, auch Erwartungen stellen, es ist ja nicht wie auf dem Kasernenhof sondern nett z.B. mit Bananeneis. Auch wenn ich mal streng sein muss, wir lachen auch viel dabei und nach der Arbeit ist sie schon ganz stolz und geht auch zufriedener spielen.
zu der brennenden Frage noch: Über die "schlechte Note" habe ich sie relativ in Ruhe gelassen, ein bißchen getröstet und gesagt, dass wir halt ein bißchen mehr üben müssen. Als sie neulich eine 1 in Sachkunde hatte, hat sie aber gemerkt, dass das mehr Grund zur Freude ist.
Was sagt Ihr denn zu Euren Kindern, wenn sie 5er heimbringen?
Lg Sus