@Pucki, Grisu und Andrea:
Bei Klaas hat man uns sogar empfohlen Kommunikation ueber Zeichensprache zu ermutigen und halt immer das betreffene Wort dazu zu sagen, eben damit er sich auessern kann. Mein Eindruck ist, dieses aktive Tun hat dann auch das Wort spaeter nach draussen "geschubst". Die Kindergaertnerinnen haben ihm "mehr" (Faeuste vor der Brust zusammenklopfen) beigebracht, eben damit er sagen kann, wenn er noch hungrig ist. Ansonsten haben wir nicht so viel damit gemacht, weil zeitgleich mit dem Tipp von Kindergaertnerinnen und Logopaedin die erste Wortexplosion kam.
Aber Klaas hat sich das gemerkt und auch Levin beigebracht. Und, es funktioniert. Gestern habe ich Levin erzaehlt, dass Nina Kuchen gebacken hat. Levins Reaktion: Ni Kuch *klatsch* (Wie bei backe backe Kuchen)
. Levin hilft sich bei Dreiwortsaetzen noch oft damit ein Wort durch Tiergeraeusche oder Mimik, *ausspuck* zB, oder Gestik zu ersetzen. Diese Zeichen sind also durchaus sprachfoerdernd, weil er mit dem Einsatz halt weiter kommt, als wenn er nur Woerter benutzen kann.
Ich wuerde so etwas nicht ignorieren, sondern mir vielleicht die simpelsten Zeichen besorgen (woher kriegt man so etwas :eek:?) und ein, zwei, drei im Hausgebrauch ausprobieren. Mehr, ja, nein und so.
Pucki, mit Klaas Sprachstrukturausleihereien, das ist nicht unbedingt normal, wenn man bedenkt, wie lange er schon hier lebt (er war auch seit er 15 Monate alt ist 2-4 Tage pro Woche englisch untergebracht). Aber ich mach mir da keine groesseren "Vorwuerfe" (Was kann ich denn dazu?). Im Moment hat er mal wieder eine wahnsinnige Englischphase und spricht es auch zuhause viel, wo er sonst problemlos zu deutsch umschwingt. Diesmal lassen wir ihn gewaehren, denn erfahrungsgemaess gehen diese Phasen vorbei und vielleicht baut er sich ja gerade ein paar vernuenfitige Strukturen zurecht. Vor X-mas werden wir nochmal mit der ELL Lehrkraft ueber Fortschritte oder nicht reden.
Grisu, mit dem Sprache "erzwingen", das ist sicherlich nicht so strikt gemeint. Aber manche Kinder reagieren darauf, wenn man sich beim Zeigen auf die Banane mal ein bisschen dumm anstellt und den Apfel vom Regal nimmt. Oder wenn man ihnen ganz gezielt zwei Gegenstaende hinhaelt und fragt x oder y. Ueber diese provozierte Misskommunikation oder Frage kann man ihnen schon ein Ba fuer Banane oder nei fuer Nein oder so etwas rauslocken. Bei meinen Kindern hat das nicht gezogen, bei Levin hatte ich eher das Gefuehl diese Situationen frusten ihn sogar, eben weil das Wort noch nicht rauskonnte (und weil er gar nicht verstand, wieso ich ihn nicht mehr verstehe, wo ich ihn doch immer so gut mit Hand und Fuss verstanden hatte). Aber generell kann es den Kindern schon zeigen, dass Sprache ein nuetzliches Kommunikationsmittel ist.
Lulu