AW: Instrument üben
Steffi, das müssen ergibt sich aus einer Notwendigkeit. Im Normalfall äußert das Kind den Wunsch, ein Instrument zu lernen. Das kann es aber nicht, wenn es nur brav einmal die Woche zum Unterricht hüpft und ansonsten nichts tut. Ein Instrument lernen zu wollen bedingt, sich damit beschäftigen zu müssen. Weil es sonst superschnell frustierend ist. Das Kind tritt ohne Üben auf der Stelle. Es braucht ewig, bis das erste Lied machbar ist. Wer ein Instrument lernen will, muss sich darüber im Klaren sein, das man auch üben muss. Weil es sonst nix werden kann.
Aber Kinder sind Kinder. Die wollen malen, basteln, klettern und vergessen darüber, dass sie auch üben sollten. Daran muss man sie erinnern, dafür muss man Zeitfenster schaffen. Ich finde es reichlich viel verlangt, dass das Kind da allein dran denkt. Ich frag ja auch, ob es Hausaufgaben auf hat, sein Hausaufgabenheft vorgetragen ist, Zettel von der Schule dabei sind ... Sicher, das wird mit wachsendem Alter weniger an Fragerei. Aber gerade am Anfang ist das nötig in meinen Augen, weil da einfach auch noch viele Eindrücke verarbeitet werden müssen.
Weißt du, die Lütte spielt Geige, weil ihr Spiel daheim damals aus schreiben, rechnen, Schule spielen bestand. Ja, sie wollte die Geige. Aber es zog sie zeitgleich auch zum Spielen. Die Kinder müssen das Prioritäten setzen erst lernen und manchmal braucht es da eben Unterstützung. Die Mittlere setzt sich auch einfach mal so ans Klavier, die Lütte nimmt inzwischen auch mal so die Geige (wobei ich da eigentlich draufschauen soll, aber sie darf auch experimentell üben
). Die Kinder müssen da erst reinwachsen.