Buchstabensalat
Lebenskünstlerin
Also, ich persönlich finde halb neun abends schon spät.
Und ich finde auch 35 Jahre recht alt.
Alt genug jedenfalls, um generell Schriftgrösse 14 bei einer 1280*1024er Auflösung zu wählen.
Dabei versichert mir mein Augenarzt, ich hätte altersgemäß völlig makellose Augen. Aber man merkt halt doch, daß man sich mit der kleineren Schrift nicht mehr so quälen möchte. Wozu auch, wenn man so locker und einfach die Schriftgröße anpassen kann. Bei Büchern müßte ich wohl demnächst wieder auf die Grundschul-Leseratten-Ausgaben zurückgreifen, die sind wenigstens anständig groß geschrieben - nur die Themen sind so fad...
Aber wir sind ja nicht beim gedruckten Wort, sondern beim virtuellen. Und da - schwupps - kann man sich die Größe so einstellen, wie's genehm ist. Deshalb stört mich auch gar nicht, wenn Leute in ihren Postings darauf bestehen, alles in Diamant, Perl oder Nonpareille zu schreiben (für Nicht-Fachleute: in Schriftgröße 4, 5 oder 6 Pkt). Seh ich gar nicht. Also, seh ich natürlich, was die schreiben, aber ich seh gar nicht, wie klein das ist, denn ich hab Mittel eingestellt - unter Brot läuft bei mir nichts, und erst bei 14 bin ich glücklich. Ich erwähnte es.
Farben? Von mir aus. Rote Schrift auf blauem Grund, helles Grau im Beige - laßt euerer Fantasie freien Lauf, ich seh es nicht. Bei mir herrscht einheitliches Schwarz auf Weiß. Denn auch die Farben kann ich festlegen, und wenn ich mal richtig über die Stränge schlagen und einen drauf machen will, dann stelle ich dunkelblau auf zartem Hellgrau ein. Hurra, es lebe die Formatierbarkeit.
Zwei Sachen gibt es allerdings, für die man noch keine Tools und Plugins bekommt, so viel man auch sucht. Dabei hätte ich sie so furchtbar nötig, grassiert doch manchmal eine furchtbare Pest in Internet-Foren:
Zitateritis
und
grassierender Absatzschwund.
Die Zitateritis hat bestimmt jede(r) von euch schon mal gesehen. Ich will mich jetzt gar nicht auf so exotische Spezialitäten wie TOFU (2. versteifen. Nö, mir geht es da mehr um elllllllllllllllenlange Zitate. Ganze Postings werden 1:1 zitiert. Hektisch suche ich den bereits allzu vertrauten Text nach erläuternden Einschüben, direkten Bezügen und fachgerechten Kommentaren ab - nichts. Keine neue Information. Es ist einfach - das, was es war. Vorher schon. Die erläuternde Beirede finde ich dann komplett unten angehängt - den direkten Bezug zur konkreten Aussage darf ich mir selbst erarbeiten.
Getoppt werden solche Postings dann höchstens noch durch die "Prägnant"-Variante - unter dem kompletten Zitat findet man ein kurzes, prägnantes "Stimmt". Ende, aus, alles. In solchen Fällen ist mir klar, wieso das Riesenzitat notwendig war - lehnt die Forensoftware doch oft Beiträge unter 8 Zeichen einfach ab - und jedesmal "Phänomenal" einzutippen, überfordert solche Zustimmungsgeber anscheinend.
Schlimmer noch als Zitateritis aber ist in meinen Augen der grassierende Absatzschwund.
Kennt ihr diese Leute, die ohne Punkt und Komma und anscheinend ohne ein einziges Mal Luft zu holen die gesamte "Glocke" von Schiller zitieren können, nur um direkt danach die "Feuersbrunst" anzuhängen?
So komme ich mir manchmal vor, wenn ich einige Beiträge sehe.
Grau und dröge stellt sich der Text als kompakter, undurchdringlicher Block dar. Keine helle Zeile lockert das Dunkel auf. Nirgendwo kennzeichnet ein Zwischenraum das Ende des einen Gedankens und den Beginn eines neuen. Ich will jetzt nicht unterstellen, daß das an den transportierten Gedanken liegt...
Sicherlich muß man differenzieren. Bei einem fünf-Zeilchen-Text erwarte ich auch keine exzessiven Absatzorgien.
Aber wer mehr als 5 cm Schrift postet (und zwar vertikal gemessen!), der sollte doch dem Auge des Lesers ein kleines Plätzchen zum Ausruhen gönnen. Ein Wegweiser, ein Platz zum Umschau halten - dies war, und jenes wird noch sein...
Himmel, im Fernsehen wäre es eine Werbe-und-Pinkelpause! Verlangt ja keiner, daß bunte Banner flimmern, ein schüchtern weißes Leerzeilchen tut es vollauf. Es ist wie beim Sex - Pausen steigern die Erwartung und erhalten die Spannung. Öhm. Ja. Jedenfalls.
Also mich schrecken solche grauen Textmauern eher ab. Und konsequenterweise lese ich sie gar nicht erst. Wer weiß, welche Perlen der Weisheit ich auf diese grausame Weise verpasst habe - meine Pinkelpäuschen im Text sind mir wichtiger.
Daher entschließe ich mich jetzt zu einem fast einmaligen Service im Internet: kostenlose, (fast) ungebrauchte Zeilenumbrüche zum Einfügen!
Jeder, der noch welche braucht, ist herzlich eingeladen, sie am Ende des Textes heraus- und in seinen Beitrag einzukopieren. Ich verlange auch garantiert keine Lizenzkosten, versprochen.
Und auch für die Zitateritis habe ich das eine, ultimative Mittel: die Löschtaste. Ab sofort spendiere ich jedem Forenteilnehmer (und nicht nur hier, gerne auch internetweit) eine eigene Taste zum Entfernen nicht mehr benötigter Zitatteile! Voilá! Bitte schauen Sie *jetzt* nach rechts oben, es ist die letzte Taste der obersten Reihe - ja, die mit dem Pfeil.
Wählen Sie einfach den nutzlosen Text aus, ein einfaches, leichtes Antippen genügt - und schon haben Sie wieder genug Platz für eigene, brilliante Gedankengänge.
Ich danke,
Gruß,
Buchstabensalat
Und ich finde auch 35 Jahre recht alt.
Alt genug jedenfalls, um generell Schriftgrösse 14 bei einer 1280*1024er Auflösung zu wählen.
Dabei versichert mir mein Augenarzt, ich hätte altersgemäß völlig makellose Augen. Aber man merkt halt doch, daß man sich mit der kleineren Schrift nicht mehr so quälen möchte. Wozu auch, wenn man so locker und einfach die Schriftgröße anpassen kann. Bei Büchern müßte ich wohl demnächst wieder auf die Grundschul-Leseratten-Ausgaben zurückgreifen, die sind wenigstens anständig groß geschrieben - nur die Themen sind so fad...
Aber wir sind ja nicht beim gedruckten Wort, sondern beim virtuellen. Und da - schwupps - kann man sich die Größe so einstellen, wie's genehm ist. Deshalb stört mich auch gar nicht, wenn Leute in ihren Postings darauf bestehen, alles in Diamant, Perl oder Nonpareille zu schreiben (für Nicht-Fachleute: in Schriftgröße 4, 5 oder 6 Pkt). Seh ich gar nicht. Also, seh ich natürlich, was die schreiben, aber ich seh gar nicht, wie klein das ist, denn ich hab Mittel eingestellt - unter Brot läuft bei mir nichts, und erst bei 14 bin ich glücklich. Ich erwähnte es.
Farben? Von mir aus. Rote Schrift auf blauem Grund, helles Grau im Beige - laßt euerer Fantasie freien Lauf, ich seh es nicht. Bei mir herrscht einheitliches Schwarz auf Weiß. Denn auch die Farben kann ich festlegen, und wenn ich mal richtig über die Stränge schlagen und einen drauf machen will, dann stelle ich dunkelblau auf zartem Hellgrau ein. Hurra, es lebe die Formatierbarkeit.
Zwei Sachen gibt es allerdings, für die man noch keine Tools und Plugins bekommt, so viel man auch sucht. Dabei hätte ich sie so furchtbar nötig, grassiert doch manchmal eine furchtbare Pest in Internet-Foren:
Zitateritis
und
grassierender Absatzschwund.
Die Zitateritis hat bestimmt jede(r) von euch schon mal gesehen. Ich will mich jetzt gar nicht auf so exotische Spezialitäten wie TOFU (2. versteifen. Nö, mir geht es da mehr um elllllllllllllllenlange Zitate. Ganze Postings werden 1:1 zitiert. Hektisch suche ich den bereits allzu vertrauten Text nach erläuternden Einschüben, direkten Bezügen und fachgerechten Kommentaren ab - nichts. Keine neue Information. Es ist einfach - das, was es war. Vorher schon. Die erläuternde Beirede finde ich dann komplett unten angehängt - den direkten Bezug zur konkreten Aussage darf ich mir selbst erarbeiten.
Getoppt werden solche Postings dann höchstens noch durch die "Prägnant"-Variante - unter dem kompletten Zitat findet man ein kurzes, prägnantes "Stimmt". Ende, aus, alles. In solchen Fällen ist mir klar, wieso das Riesenzitat notwendig war - lehnt die Forensoftware doch oft Beiträge unter 8 Zeichen einfach ab - und jedesmal "Phänomenal" einzutippen, überfordert solche Zustimmungsgeber anscheinend.
Schlimmer noch als Zitateritis aber ist in meinen Augen der grassierende Absatzschwund.
Kennt ihr diese Leute, die ohne Punkt und Komma und anscheinend ohne ein einziges Mal Luft zu holen die gesamte "Glocke" von Schiller zitieren können, nur um direkt danach die "Feuersbrunst" anzuhängen?
So komme ich mir manchmal vor, wenn ich einige Beiträge sehe.
Grau und dröge stellt sich der Text als kompakter, undurchdringlicher Block dar. Keine helle Zeile lockert das Dunkel auf. Nirgendwo kennzeichnet ein Zwischenraum das Ende des einen Gedankens und den Beginn eines neuen. Ich will jetzt nicht unterstellen, daß das an den transportierten Gedanken liegt...
Sicherlich muß man differenzieren. Bei einem fünf-Zeilchen-Text erwarte ich auch keine exzessiven Absatzorgien.
Aber wer mehr als 5 cm Schrift postet (und zwar vertikal gemessen!), der sollte doch dem Auge des Lesers ein kleines Plätzchen zum Ausruhen gönnen. Ein Wegweiser, ein Platz zum Umschau halten - dies war, und jenes wird noch sein...
Himmel, im Fernsehen wäre es eine Werbe-und-Pinkelpause! Verlangt ja keiner, daß bunte Banner flimmern, ein schüchtern weißes Leerzeilchen tut es vollauf. Es ist wie beim Sex - Pausen steigern die Erwartung und erhalten die Spannung. Öhm. Ja. Jedenfalls.
Also mich schrecken solche grauen Textmauern eher ab. Und konsequenterweise lese ich sie gar nicht erst. Wer weiß, welche Perlen der Weisheit ich auf diese grausame Weise verpasst habe - meine Pinkelpäuschen im Text sind mir wichtiger.
Daher entschließe ich mich jetzt zu einem fast einmaligen Service im Internet: kostenlose, (fast) ungebrauchte Zeilenumbrüche zum Einfügen!
Jeder, der noch welche braucht, ist herzlich eingeladen, sie am Ende des Textes heraus- und in seinen Beitrag einzukopieren. Ich verlange auch garantiert keine Lizenzkosten, versprochen.
Und auch für die Zitateritis habe ich das eine, ultimative Mittel: die Löschtaste. Ab sofort spendiere ich jedem Forenteilnehmer (und nicht nur hier, gerne auch internetweit) eine eigene Taste zum Entfernen nicht mehr benötigter Zitatteile! Voilá! Bitte schauen Sie *jetzt* nach rechts oben, es ist die letzte Taste der obersten Reihe - ja, die mit dem Pfeil.
Wählen Sie einfach den nutzlosen Text aus, ein einfaches, leichtes Antippen genügt - und schon haben Sie wieder genug Platz für eigene, brilliante Gedankengänge.
Ich danke,
Gruß,
Buchstabensalat