Ich weiß, ich soll mich nicht aufregen, ...

AW: Ich weiß, ich soll mich nicht aufregen, ...

Ob ich wirklich die Einzige bin, die sich den Druck auf der Rückseite der Kinderbilder durchliest?

Nöö, ich les' auch immer gern, was hinten auf den Kunstwerken draufsteht, die die Kinder aus Kiga/Schule/von Freunden mitbringen! :-) Bei meinen Vater hättest Du da Spaß gehabt, der hat mir immer alte Latein- und Englischarbeiten und -arbeitsblätter als Malpapier gegeben! :hahaha:

Übrigens, Lucie, ich kann Deinen Ausbruch gut verstehen (mein Sohn ist dem Deinen ja nicht unähnlich) und ich verstehe auch, wie Du den Spruch mit der Sekretärin gemeint hast, auch wenn er nicht wirklich "politically correct" ist... :bussi:

LG, Bella :blume:

P.S. Nochmal zu der Geschichte mit dem flüssigen Wasser: Sie hatten in dem Zusammenhang auch die Aggregatszustände durchgenommen und ich nehme an, dass es der Lehrerin einfach wichtig war, das an der Stelle im Wasserkreislauf von flüssigem Wasser die Rede ist... whatever.
 
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danke Bella, wenigstens eine(r) der mich versteht :hahaha:

wobei ich wiederum Britta auch verstehe. Sie ist nun mal wie sie´s so schön sagt eine akademische Sekretärin. Und ich bin mir sicher sie ist viel zu gut für den Laden. Und sie weiß nicht dass ich die Officemanagerinnen wie sie heutzutage heißen als nicht schlechter sehe wie die Wissenschaftler. Nur anders. Und meistens würd einer ohne den anderen nicht auskommen. Und ich kenne Vorstandssekretärinnen die gehen mit einem Salär heim, da würd mancher Wissenschaftler von träumen.
Jede(r) hat seine Stärken und Schwächen und es kotzt mich aber einfach nur an, wenn nur die Stärken honoriert werden die ins System passen. Wenn kognitiv starke Kinder in unserem System das Nachsehen haben weil sie Schwerpunkte legen die nicht so ganz ins Kindchen-in-der-Schule-System passen.

b.t.w. - der Große wird auch keine Eins in Mathe bekommen, obwohl er in der 3. Klasse im Minuszahlenbereich sowie über 1 Mio. und im Bruch-undDezimalzahlensystem rechnet, obwohl er anfängt mit Hochpotenzen und Quadratwurzeln zu rechnen und Winkel ausmisst und rechnerische Lösung für Knobelaufgaben findet. Er geht damit nicht mal hausieren, er rechnet es einfach wenn es die Aufgabe erfordert oder wenn ihm so ne Aufgabe übern Weg läuft.
Er hat nämlich in den Endlos-übungs-rechenaufgaben im Zahlenraum bis 1000 in den Klassenarbeiten Flüchtigkeitsfehler gemacht. Weshalb er auch den Vorwurf bekam, er sei gar nicht gut und überschätze sich :umfall:
 
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Ähm Lucie, das stimmt so nicht - ich bin nicht überqualifiziert für den Job, ich bin genau richtig. Denn im Gegensatz zu meinen Kolleginnen verstehe ich die Studierenden und ihre Probleme und verstehe ebenso die Dozierenden und ihre Probleme. Ich bin also, wenn man so viel, die eierlegende Wollmilchsau, die woüberall gesucht wird :lol: ( übrigens bei 42-Stunden-Woche für 1400 € Netto; Sekretärinnen können nur in der freien Wirtschaft gut verdienen).
Ich war für den akademischen Job völlig falsch, aber nicht wegen dem was ich kann, sondern wegen meinen Ängsten und meiner Kontaktschwäche, aber das nur am Rande. Wenn ich nicht Angst davor hätte einen großen Raum zu betreten und vor 40 Leuten und mehr zu reden, dann wäre ich genau die Dozentin, wo die Leute eine grundsolide nicht überkandidelte Ausbildung kriegen würden, mit der sie was anfangen könnten :-)

Ich sage Euch nochmals (habe es in mehreren Freds schon geäußert), warum ich auf Ausmalen mit Sorgfalt, Ausgestaltung, Genauigkeit, Schönschrift und rechtschreibung Wert lege: Die Kinder lernen KONZENTRIERTES und STRUKTURIERTES Arbeiten und das braucht man im Berufsleben und generell nun einmal, wenn man nicht gerade Daniel Düsentrieb oder der neue Einstein werden möchte. Und Flüchtigkeitsfehler vermeiden ist essentiell (z.B. bei Medizineren, Apothekern, Ingenieuren...)

Aber wie gesagt, das führt zu weit. Liebe Grüße, Britta
 
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Britta, ich verstehe dich und deine Argumente und bin völlig einverstanden. Auch ich bin für strukturiertes Arbeiten (zum Verständnis: ich habe im Erststudium Informatik studiert und bei anfänglich nur 1 Stunde Rechnernutzung in der Woche (damals hatte kein Student einen Rechner, sondern wir mussten die Uni-Rechner nutzen und das nach Zuteilung) wäre ich ohne Struktur kläglich gescheitert.).

Meine Kritikpunkte liegen darin, dass eigenständiges Denken, Wiedergeben mit eigenen Worten, etc. scheinbar nicht gewünscht wird. Man kann konzentriert und strukturiert sein und trotzdem kreative Lösungen produzieren. Die werden aber nicht gewertet oder mit Abzug geahndet, weil die nicht der Lösungsvorlage des Lehrers entsprechen. Unkonventionelle Ideen sind nicht gewünscht, Kreativität auch nicht, stattdessen wird kleinkariert bewertet.

Und andererseits wird in Mathe, und gerade da finde ich es sehr wichtig, keinen Wert auf strukturierte Form gelegt.

Und es wird von manchen Lehrern jeder Pups bewertet, man braucht ja Noten. Aber Hausaufgaben werden nicht kontrolliert. Gerade das sollte immer stattfinden, denn woher weiß der Schüler, dass das, was er gemacht hat, richtig ist? Gerade z.B. bei mathematischen Problemstellungen, aber auch im Fach Sachkunde.

Und ich schreibe hier längst nicht alles, was sich so im Schulalltag meines Sohnes ergibt. Ich könnte da einen ganzen Roman verfassen.

Mein Mann ist Berufsschullehrer und das aus Passion. Er wünscht sogar, dass seine Schüler nicht den Stoff auswendig daherschreiben können, sondern die Sachverhalte mit ihren eigenen Worten wiedergeben. Dann, meint er, kann er davon ausgehen, dass der Stoff auch verstanden wurde.

Und letztendlich ist es so, dass Schule und Lernen Spaß machen sollten. Das geschieht u.a. durch Motivation. Ich bin kein Fan vom Hinterherschmeißen von guten Noten. Aber man kann als Lehrer so gut wie immer zugunsten des "Angeklagten" entscheiden. Man hat immer Spielraum. Nur leider wird da, das habe ich eben auch beobachtet, mit zweierlei Maß gemessen. Und scheinbar sind oft die Jungs die Gelackmeierten.
 
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Meine Kritikpunkte liegen darin, dass eigenständiges Denken, Wiedergeben mit eigenen Worten, etc. scheinbar nicht gewünscht wird. Man kann konzentriert und strukturiert sein und trotzdem kreative Lösungen produzieren. Die werden aber nicht gewertet oder mit Abzug geahndet, weil die nicht der Lösungsvorlage des Lehrers entsprechen. Unkonventionelle Ideen sind nicht gewünscht, Kreativität auch nicht, stattdessen wird kleinkariert bewertet.

Das hab ich schon vor Jahren bei meiner Cousine festgestellt und es wird nicht besser. Aufgabe: Löse die Aufgabe ...! Wir lösen, wir schreiben das sauber hin, Kind ist froh es endlich verstanden zu haben. Resultat: 6 Wieso? Der Lehrer wollte den langen komplizierten Rechenweg haben. Stand aber nicht da. Bei uns zählte damals noch "das Ergebnis zählt". Ahhhhh.

Ich bin froh, dass unsere Schule bislang soweit ich das sehe relativ fair benotet.
 
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Kathi, genau so kann ich das bei Dir unterschreiben!

und noch was: man stelle sich vor, man müsse den ganzen Tag am Band stehen und Brötchen aussortieren oder Kekse begutachten ob sie fünf Zacken haben. Es gibt Leute die können das und zwar mit dauerhafter Konzentration. Und andere können das nicht, die schalten ab weil sie nicht intellektuell gefordert sind. Dass diese dann nicht geeignet wären für Berufe bei denen man sich konzentrieren muß ist ein Trugschluß.
Je schwerer oder tiefer es wird, je spannender, umso besser konzentrieren sie sich.

Glaubt echt einer allen Ernstes wenn ein Kind in der weiterführenden Schule wäre, es würde sich in der Grundschule noch auf den Unterricht konzentrieren wenn man es dahin zurückversetzen tät? Wenn die Kinder in manchen Bereichen aber schon soweit sind kommt ein Unterricht und Aufgaben ohne Binnendifferenzierung genau einem solchen Zustand gleich. Nicht alle Kinder können eine Klasse überspringen und gerade bei Jungs fehlen oft einfach noch die feinmotorischen Fähigkeiten um dann in höheren Klassen mithalten zu können. Aber das Hirn arbeitet doch trotzdem! Und wer hat nun die Backpfeife verdient - das System oder das Kind?
Und das zählt nicht nur für die Hb´s, das zählt für alle Kinder. Alle die abweichen vom Mainstream, der goldenen Mitte, in die die Schulen die Kinder gerne hätten um am effektivsten alle durchziehen zu können ohne große Abweichler nach oben und unten mit dem geringsten Aufwand.
Und so bekommen dann eben auch teilweise nicht die kognitiv leistungsfähigsten oder kreativsten Kinder, sprich ein Teil der Potentialträger die Ermutigung und die Förderung sondern die die entweder so schlecht sind dass sie durchfallen oder die die so gut UND angepasst sind dass sie ins warme Herz der Lehrer fallen. Und damit vergeudet man Chancen, Potential, welches die Kinder mitbringen. Es werden ja nicht alle zuhause aufgefangen, ermutigt, gefördert. Und schlaue Kinder gibts in jeder Schicht. Je weiter man nach unten geht umsomehr Potential wird einfach in die Tonne gehauen :ochne:

Britta, das war mir schon völlig klar wie du es meinst :).
aber das heißt dann einfach nur dass die Bedingungen anderswo nicht gepasst haben, nicht dass du nicht überqualifiziert bist. Begabung und Talent alleine machen nie eine Karriere sondern auch die persönlichen Faktoren und da sucht man sich dann seine Nischen wo es in Summe passt. Und es hat auch schlichtweg nicht jede(r) Lust auf Karriere, egal wie begabt er/ sie in etwas ist. Auch das ist legitim.
Aber auf dem Weg hin zu dieser Entscheidung sollt man doch bitte nicht den begabten Kindern Steine in den Weg werfen sondern sie als Bereicherung betrachten und ermutigen ihre Fähigkeiten auszuschöpfen, genau wie man es bei anderen Kindern auch macht.
 
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Lucie, ich glaub, ein Teil meines Unverständnisses liegt darin, daß mir keine Schule bekannt wäre, in der es so läuft - hier gibt es durchaus Differenzierung, keine Einsen für Blümchen und bunte Überschriften, die Klassenbesten teilen sich recht gut in sehr phantasievolle Jungs und starke Mädels auf, es werden Inhalte bewertet und die Form dabei berücksichtigt. Vielleicht haben wir einfach Glück mit der Schule...

Ich finde einfach die Verallgemeinerung, daß Schule die überangepaßten (meist) Mädchen so viel besser da stehen läßt und intelligente, kreative Kinder aus dem Raster fallen, nicht gerechtfertigt. Denn das ist definitiv nicht überall so (und der Trend sollte ja auch in eine andere Richtung gehen).
 
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Das was Anke schreibt, habe ich an Alex Grundschule eben auch nie beobachten können - mein Sohn wurde in die Schranken gewiesen, ja, aber völlig zu recht! Und glücklicherweise. Und die Klassenbesten waren dort zwei Jungs (der eine hat dann 2 Klassen übersprungen - nämlich 4 und 7 - und mit knapp 16 ein 0,9-Abi gemacht; der andere war zwei Jahre im Ausland und hat jetzt an Alex Gym ain 1,5-Abi gemacht). Ich mag es grundsätzlich nicht so sehr, wenn verallgemeinert wird. Genau das was Kathi und Lucie beschreiben, kann doch auch bei Mädels so sein - zufälligerweise habt Ihr aber Jungs.
Vielleicht hatten wir auch wirklich einfach Glück mit der Schule, wer weiss?
Liebe Grüße, Britta
 
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