AW: Ich kann nicht mehr
Ich moechte Dir auch gern Trost senden.
Wie voellig erledigt und verzweifelt man sich fuehlt, weiss ich auch nach neunzehn Jahren noch genau.
Mein zweites Kind, meine Tochter, war auch so - sie hat sich gegen den Schlaf gewehrt wie gegen physische Qualen. Und ich war so kaputt.
Ich hatte das Gefuehl, ich mache alles falsch, meine Milch macht mein Kind nicht satt, mein glueckliches Familienleben mit dem pflegeleichten kleinen Sohn zerbricht, mein Studium geht den Bach runter, ich schaffe nicht, was alle schaffen: mein so geliebtes, gewuenschtes zweites Kind aufziehen.
In dieser Zeit strecken sich die Tage wie Kaugummi und in den Naechten wird man als Mutter zum Gespenst. Wenn man mal zehn Minuten Luft hat, weiss man nichts damit anzufangen, sitzt nur da, starrt vor sich hin und wartet darauf, dass das Gebruell wieder losgeht.
Und die guten Tipps einstiger Supermuetter, die spielend fuenf Kinder gewuppt haben, tun ihr Uebriges ...
Ich wuensche Dir ganz viel Hilfe! Vom Ehemann, von den Omis, von Freundinnen. Und vor allem wuensche ich Dir, dass Du es bald hinter Dir hast.
Bei uns war mit einem Jahr der Spuk vorbei. Ploetzlich entdeckte Lynn, dass die Nacht zum Schlafen da ist.
Wie schoen das Jahr war, das fuer uns alle folgte, werde ich nie vergessen.
Herzliche Gruesse von Charlie