AW: halloween
Jetzt habe ich versucht einen Unterschied darin zu sehen, ob Kinder sich verkleiden, nette Gedichte aufsagen und dafür Süsses bekommen, oder mit den Laternen durch die Strassen ziehen, mehr oder wenig richtig singen und dafür Süsses bekommen, oder wie hier üblich als Sternsinger um Spenden bitten. Letztendlich ist es für die Kinder am Ende gleich - Beute machen. Schauen, was man alles gesammelt hat.
Für die Kinder ist es das Gleiche, da gebe ich dir recht.
Allerdings sind die Ursprünge von "Süßes oder Saures" und dem Martinssingen ganz andere.
Zum Ursprung von "Süßes oder Saures" gibt es zwei Überlieferungen. Die eine besagt, dass die Menschen Essen und Trinken vor die Tür gestellt haben, damit die Geister, die in der Helloweennacht unterwegs waren, nicht in die Häuser der Lebenden kommen. Damit die Menschen von den Geistern nicht erkannt wurden, haben sie sich verkleidet.
In einer anderen Überlieferung heißt es, dass die Armen bei den Reichen um Lebensmittel für ihre Verstorbenen gebettelt haben.
Wen einer nichts gab, wurden ihm Streiche gespielt. Die eingesammelten Lebensmittel wurden, wie in der ersten Überlieferung auch, vor die Haustüren gestellt, um die Toten fern zuhalten.
Beim Martinssingen geht man davon aus, dass der Brauch, von Haus zu Haus zu ziehen, eine Mischung aus der Verehrung des Hl. Martins darstellt, aber auch von einem alten Brauch herrührt, bei dem die Landarbeiter traditionell am 10. November aus ihren Diensten entlassen wurden. Da sie den Winter über ohne Einkommen überstehen mussten, gingen die Kinder der armen Bauern bei den Reichen betteln.
In evangelischen Regionen gibt es das Martinisingen. Dies ist angelehnt an bettelnde Mönche, die von Haus zu Haus zogen und Lieder zu Ehren Martin Luthers sangen, um Lebensmittelspenden zu erhalten.
Unsere traditonellen (Bettel-)bräuche haben also nichts mit Geistern zu tun. Das ist für mich der entscheidende Unterschied und auch der Grund, weshalb ich Helloween und "Süßes oder Saures" ablehne.