AW: Er hört fast gar nicht mehr
So, sorry, aber das Wochenende war etwas ausgebucht.
Zu dem Essen:
Bei uns hat ein Essensplan geholfen. Ich habe mich mit Anne zusammengesetzt und mit ihr zusammen ausgearbeitet, was wann gegessen wird und ihr im Gegenzug versprochen, nicht mehr beim Essen rumzumäkeln. Dh, sie isst, soviel wie sie mag, bekommt dennoch einen Nachtisch. Abends kein Joghurt oder Eis, das ist der Mittagsnachtisch. Und wenn sie nur zwei Happse isst, egal. Nachtisch gibt es trotzdem, allerdings danach gibt es nichts mehr. Nach zwei Tagen war die Sache durch, allerdings hat ihr auch eine Nacht mal der Magen geknurrt. 5 Gummibärchen sind alt nicht genug ;-)
Das Eis am Nachmittag zu streichen ist zu weit weg, mMn. Das Mittagessen hat er nachmittags doch schon längst wieder ad acta gelegt.
Isst Julian im Kindergarten zu Mittag? Mir kommen die Zeitabstände zum Essen sehr sehr lang vor bei Euch.
Ein paar generelle Überlegungen:
- Verkauf Julian die Bringzeit zum Kindergarten als eine ganz spezielle Zeit, die nur Dir und ihm gehört. Wo die kleinen Kröten auch nicht zu suchen haben ;-) Mach da was Tolles draus und er wird garantiert schon wieder etwas "Wohlgesonnener".
- Mir fällt auf, dass ihr recht viel unternehmt. Wann kann Julian runterkommen? Er kommt aus dem KiGa und dann geht es direkt weiter zum Spielplatz, Entenfüttern etc. An sich ja toll, aber keine Pause. Vielleicht könntest Du, wenn ihr Julian abgeholt habt, erstmal eine Geschichte vorlesen, etwas ausspannen. Da profitieren auch die KLeinen von, wenn das jeden Tag gleich ist.
- Die Wochenenden: da würde ich eine klare Absprache treffen. Reihum darf entschieden werden, was gemacht wird. Und wenn Du mal entscheidest, einen ruhigen zu Hause zu verbringen, muss das auch akzeptiert werden. Da ist auch viel Action drin bei Euch.
- Plane mal die Woche durch. Einen Bastelnachmittag mit den Kindern (Wasserfarbe malen, Fensterfarbe), oder einen Waldspaziergang mit Blättersammeln und am nächsten Tag wird damit gebastelt. Gerade jetzt bietet sich das ja richtig an. Gemeinsame Aktivitäten durchdenken, planen und umsetzten.
- Generell hast Du ja schon einen genauen Tagesrhythmus und das ist auch gut!
- Stell Regeln auf und bringe sie notfalls jeden Morgen und jeden Mittag zur Sprache. Es wird hier nicht gehauen. Wir beißen uns nicht. Kein Fussball in der Wohnung o.ä.
Zu Laura:
Du bist jetzt in der Pflicht und in der Verantwortung was Laura angeht. Sie muss jetzt bei Dir lernen, was es heißt AUfmerksamkeit zu teilen, zu warten etc. Ich bin ja bei solchen Sachen, wie Du sie beschreibst, eher von der knallharten Sorte. Dh, ich würde Laura Auszeiten verpassen und sie notfalls auch mal in's Gitterbett stellen, wenn sie beißt oder haut. Natürlich nicht ohne vorherige Ankündigung und anschließende Erklärung ;-) Aber wie gesagt, DU musst dafür sorgen, dass Euer Zusammenleben unter der Woche funktioniert. Außerdem muss Laura ja auch erstmal verkraften, von Mama getrennt zu sein. An den Zahnabdrücken wirst Du wohl allerdings nicht ändern können ;-) Entferne sie dann aus der Situation, aber versuche, ihr NICHT das Gefühl zu geben, sie steht hinter Deinen Kindern an. Sie ist bei Dir als TagesMUTTER Deinen Kindern gleichgestellt. Dh, wenn zB Nico ihr was tut, genauso mit Nico verfahren.
Die Einkäufe:
Kann die, bis ein bißchen Ruhe bei Euch eingekehrt ist, Dein Mann erledigen? Das würde Dir morgens etwas Luft verschaffen. Den Kleinen dann mal vielleicht zwei Vormittage die Woche ausschließlich widmen. Gezieltes Spielen, fördern, singen, lesen usw.
Nochmal Julian:
Hat er die Möglichkeit, eine Nachmittags-Sache zu besuchen, die nur für ihn ist? Turnen, Musikschule oder so? Dass er nicht immer nur der große Bruder ist, sondern auch noch etwas für sich hat. Das meinte ich mit den Freizeitaktivitäten.
Die Kinder müssen sich auch einstellen auf die Situation und gerade Julian. Überleg mal, zuerst bekommt er seinen Bruder präsentiert, dann den Kindergarten und dann noch Dein Tageskind. Und das mitten in die Trotzphase, das ist schon schwer
Sie brauchen ALLE drei, Deine gemeinsame und individuelle Aufmerksamkeit. Und da kann ich mich den Vorschreiberinnen anschließen und ich habe es ja selber schon oft gesagt: Lass die Kiste aus! Überlege Dir, was DU den Kindern an positivem Input bieten kannst. Und ich bin recht sicher, Du kannst das - sonst würde ich mir meine Worte hier sparen. Aber lehn Dich mal zurück und guck genau, in welchen Situationen es eskaliert und was vorangegangen ist. Und wenn Du wirklich mal sagst, jetzt mal vielleicht bis Weihnachten nur noch abends zu surfen, wirst Du merken, dass sich die Situation bei Euch zu Hause stabilisiert und normalisiert und dadurch auch mehr Zeit für ALLE rausspringt.
Und mach auch Andre klar, dass Du auch einen anstrengenden Teil hast mit drei Kindern. Damit meine ich, gewähre ihm in Deinem Abendplan (ich sag jetzt mal so) 30 Min für seine Arbeitsangelegenheiten, die Du noch für ihn erledigen musst. Was ihr in dieser Zeit nicht schafft, muss er eben am nächsten Tag selber machen. Und dann gönnt Euch auch einen Teil des Abends. Das war ja auch kürzlich mal Thema bei Dir. Das hört sich jetzt echt Macho-mäßig an, aber ich glaube, ich darf das sagen ;-) Ich weiß nämlich, was man abends NACH der Arbeit noch leisten kann, wenn man muss!
Bau Pausen ein für Dich und die Kinder. Morgens mal eine Geschichte am Kaffeetisch lesen und selber noch ein Täschen trinken. Das bringt Ruhe.
Ich habe auch das Gefühl, das Du zwar recht viel mit den Kindern unternimmst, aber wenig mit ihnen spielst/Zeit zum freien und angeleiteten Spiel lässt.
In Sachen Spielzeugschmeißen: Da wird bei uns auch Mam-Rabiata durchgezogen. Ein-/zweimal was gesagt und notfalls fliegt hat mal was in die Mülltonne. Bis jetzt war es allerdings GsD nur unützer Billig-Kram ;-) Allerdings habe ich auch noch die abgemilderte Speicher-Alternative. *grins* Ansonsten gilt auch hier: Zeit miteinander verbringen, Loben wenn es toll läuft, knalhart konsequent sein, wenn es nicht so läuft. Und, was mir gerade noch einfält: Versuch mal, Julian mehr Aufmerksamkeit zu geben. Vielleicht kein Fernsehen abends, sondern gezielt ein Spiel alleine mit ihm machen, vorlesen o.ä., und dabei ohne die Kleinen, nur Mama-Papa-Kuschelzeit eben.
Ich habe jetzt ein bißchen wirr geschrieben, aber ich hoffe, Du steigst da durch
Vor allem die Kindergarten-Essensache interessiert mich ja noch sehr. Und überlege wirklich mal die Sache mit dem Cyberspace.
LG, Maike