AW: emil und meine schwangerschaft
Hallo Kim,
das kann ich sehr gut nachvollziehen. Mein Grosser war auch 20 Monate alt als seine Schwester zur Welt kam. Und was habe ich mir vorher Gedanken gemacht! Er tat mir soooo leid, wenn ich mir vorstellte, dass seine ganze Welt durcheinander gebracht wird...
Richtig vorbereiten konnte ich ihn nicht auf das, was ihn gefuehlsmaessig erwartete. Wir koennen es ja kaum in Worte fassen, was wir selbst erleben, wenn ein Kind geboren wird. Aber voellig unvorbereitet wollte ich ihm das Baby auch nicht praesentieren.
Dafuer habe ich mit ihm darueber gesprochen, er durfte den Bauch anfassen, Bilder von Babys anschauen. Ich denke, ein wenig hat er davon auch verstanden.
Ich habe ambulant entbunden, so habe ich ihn nur eine Nacht "verlassen" und die ganze Familie konnte sich gemeinsan an das neue Mitglied gewoehnen... Das habe ich auch als gut fuer ihn empfunden.
Das Baby hat ihm ein Geschenk "mitgebracht" - eine kleine Wasserbahn, die wir sofort zusammen aufgebaut haben.
Tja, was soll ich sagen, natuerlich ist seine Welt trotzdem ein wenig durcheinander geraten am Tag X und seine Gefuehle sind vermutlich Achterbahn gefahren. Ich kann mich an 2 Situationen in der Woche nach der Geburt erinnern, in welchen er wohl voellig ueberfordert war und sehr geweint hat. Einmal konnte ich ihn bspw. nicht tragen, er mochte aber nicht mehr gehen... und schliesslich habe ich das Baby ja auch tragen koennen! Daraufhin hat er sich auf den Boden geworfen und ist dort sehr lange weinend geblieben. Mit Worten konnte ich ihn dort nicht mehr wegbewegen.
Aber ueberwiegend war seine REaktion positiv. Wir haben ihm seine Schwester nie aufgedraengt, nie musste er sie streicheln, kuessen oder aehnliches. Heute ist sie 8 Monate alt und ich glaube wirklich, er hat sie gern. Kuesst sie, troestet sie, wenn sie weint, entschuldigt sich, wenn er einmal aus Versehen grob war.. Daueber bin ich mehr als gluecklich, denn es kann ja auch ganz anders sein - und sich auch noch ganz anders entwickeln.
Liebe Gruesse
Heike