AW: Die Mittlere - meine Crux
Buchstabensalat hat gesagt.:
Das geliebt WIRD, aber trotzdem meine Autorität als Elter anerkennen muß. Es wird nunmal nicht diskutiert, ob die Jacke bei Regen angezogen wird oder nicht.
Ich picke mir das jetzt mal raus, denn das scheint mir einer der wichtigen Punkte:
Wie soll sie Dich als Autorität erkennen können, wenn Du diese nicht darstellen kannst?
Du schreibst - es wird nicht diskutiert, ob die Jacke angezogen wird.
Aber - weiter oben erwähnst Du das Beispiel mit nach 15 Minuten noch nicht angezogen, Du sagst es wieder, sie folgt nicht - es gibt Fernsehverbot.
OK, da sind verschiedene Dinge drin:
- Du lässt sie erst mal gewähren, wenn es drum geht, dass sie sich trockene Sachen anzieht, stellst Ihr quasi frei, WANN sie es tut.
Nach Deiner Uhr ist es nach 15 Minuten Zeit - nach ihrer Uhr vielleicht noch nicht.
Dann ermahnst Du sie erneut. Vermutlich hast Du schon 15 Minuten darauf gewartet, dass sie sich endlich anzieht - für sie ist es erst die zweite Ermahnung. Und dann folgt gleich Fernsehverbot. Wie schon so oft.
- was nicht anziehen mit Fernsehverbot zu tun hat, kann ich nicht erkennen.
Unbestritten, wer nicht angezogen ist, kann jetzt gleich nicht zu den anderen vor den Fernseher sitzen, das darf man nur angezogen. Aber morgen - was interessiert ein Kind schon morgen?
Wie oft passiert es doch uns Müttern, dass wir zwar sagen "es wird nicht diskutiert" - und dennoch genau das tun, indem wir das Ganze dauernd wieder holen. Zieh Dich an. Zieh Dich jetzt endlich an. Zieh Dich jetzt endlich an, sonst... -
Solange wir es noch so oft wiederholen können, kann die Lage ja noch nicht wirklich schlimm sein, nicht? Wie soll man etwas ernst nehmen, das wie eine Leier auf einen niederprasselt, im Minutentakt, nur die Sache ist wechselnd....
Und ganz ehrlich, Frau Salat,
ich halte Dich für eine selbstbewusste Frau, da sollte es Dir doch egal sein, was Erzieherinnen, Aussenstehende glauben, was das richtige für Dein Kind ist. DU bist die Mutter, DU bist die wichtigste Instanz. Die Uneinigkeit mit Deinem Mann, das ist eine andere Baustelle, da gibt es wohl Grundsätzliches zu klären. Hier bei uns gilt: wer macht, hat die Macht.
Lass Dich doch nicht so verunsichern!
Und - auch wenn das hier vielleicht nicht so scheint:
ich bin sehr wohl eine Mutter, die weiss, dass Kinder Grenzen brauchen, die auch nicht nur erziehungseinfache Kinder hat (zur Erinnerung, mein Grosser hat ADS & HB, eine nicht ganz einfache Mischung).
Aber Grenzen, das heisst für mich:
meine Kinder müssen wissen, wo MEINE Grenze ist, wo sie meine Persönlichkeit mit ihren Aktionen verletzen, sie wollen wissen, wo die Grenze bei den Regeln des Zusammenlebens ist, damit sie sich darin zurechtfinden können.
Grenzen setzen heisst nicht, die Persönlichkeit des Kindes eingrenzen - Grenzen setzen bedeutet, den Raum um die Kinder herum irgendwo zu begrenzen, und innerhalb dieser Grenzen sind sie frei.
Und ganz ehrlich:
lohnt es sich wirklich, wegen Nicht-Anziehen so einen Aufstand zu machen?
Irgendwann hat das Kind Hunger Durst Unterhaltungslust wasweissich - und das kann man ja leider alles nur angezogen.
Erwarte weniger, dann bekommst Du mehr.
Liebe Grüsse, Jacqueline