AW: Betrifft mich: entzündeter Ischiasnerv
Es sieht ziemlich übel aus, der untere Abschnitt meiner Lendenwirbelsäule, habe mich anfangs dagegen gewehrt, auf den MRT-Bildern etwas erkennen zu wollen...
Jaaa, ich konnte auf meinen Bildern auch selbst als Laie sehen, daß da was nicht so ist, wie es sein sollte
Die vorletzte Bandescheibe ist nach links vorgewölbt (Originalton Radiologin: "Ich verstehe gar nicht, dass Sie keine Schmerzen in Ihrem rechten Bein verspüren"), die letzte an der Lendenwirbelsäule ist vorgefallen, nach rechts und quetscht quasi direkt den Ischiasnerv (Hauptstrang) ab.
Auaua! Hauptsache, die nach li. vorgewölbte, bleibt auch "nur" vorgewölbt.
Für sie einleuchtend, dass Taubheitsgefühle bis vorübergehende Lähmungserscheinungen im rechten Bein von oben bis unten damit einhergehen. Der berühmte Test, sich möglichst ohne einzknicken auf die Zehenspitzen zu stellen, war auch nicht gerade überzeugend. Links ging das einigermaßen, rechts ist mein Bein dabei vor Kraft- und Gefühllosigkeit eingeknickt, ohne dass ich das hätte verhindern können.
Ja. Ich hatte ne Oberschenkellähmung und Taubheit im gesamten Bein. Bin über ne Teppichkante gestolpert, konnte mich nicht abfangen, da das re. Bein nicht mitgespielt hat und hab mich auf die Klappe gelegt. Hab mich "einfach so" aus dem Stand raus auf die Klappe gelegt, weil das re. Bein plötzlich weggeknickt ist
Vom Treppensteigen ganz zu schweigen (ging gar nicht, nur mit dem li. gesunden Bein voran, das re. nachziehen).
Man solle selbst in sich hineinhören, ob man eine krankengymnastische Maßnahme noch als lohnende Alternative in Betracht ziehe, oder ob die Leidensfähigkeit schon bis aufs Äußerste strapaziert ist. Wenn ich ehrlich bin, ist bei mir Letzteres der Fall...
Bei mir wurde eine nichtoperative Lösung gar nicht in Betracht gezogen. Dafür war den Ärzten der MRT- und mein Untersuchungsbefund zu heftig.
Du schreibst, daß deine Leidensfähigkeit schon arg strapaziert ist.
Musst du regelmässig viele und starke Medikamente nehmen, um überhaupt einigermassen durch den Tag zu kommen? Wie sieht es mit arbeiten aus?
Ich war so froh, wieder von den Medikamenten weg zu sein, ich hatte ein ständig "bematschtes" Gefühl und war trotzdem bei weitem nicht schmerzfrei.
Wie sagt man so: "Schön, wenn der Schmerz nachlässt", gelle?
Keine OP würde jedenfalls heißen, dass ich ja immer diesen BSV hätte, ihn nur durch kräftigere Muskulatur stützen würde.... aber was ist später, wenn ich älter werde und die Muskulatur naturgemäß abbaut? Dann habe ich doch den BSV noch immer und die Beschwerden werden sich wieder unerträglich potenzieren.
Richtig. Eine OP ist allerdings auch keine Garantie für Beschwerdefreiheit. Das fand ich etwas erschreckend im KH, als die Neurochirurgen sagten, daß es hinterher nicht ungedingt besser sein muss, weil die innere Narbe auch auf den Nerv drücken kann.
Wie geht es dir mittlerweile?
Das hatte ich auf der vorherigen Seite geschrieben, es geht mir glücklicherweise gut
Bist du absolut schmerzfrei?
Absolut.... ich würde sagen zu 99%
Wenn ich ungewohnte Tätigkeiten verrichte und doch mal mehr in gebückter Haltung was machen muss (was ich weitestgehend vermeide), hab ich meist am nächsten Tag oder auch etwas länger leichte Muskelverspannungen. Das ist aber eher wie Muskelkater. Und der ist nicht mal im Bereich des BSV.
Dafür kann es sein, wie auch auf der vorigen Seite geschrieben, daß mein re. Bein sich für ein paar Tage wieder vermehrt "anders" anfühlt. Das verschwindet aber wieder. Ansonsten ist die Taubheit ja GsD weg!
Für mich ist es wichtig, mich immer selbst zu kontrollieren, mich im Alltag möglichst rückenfreundlich zu bewegen.
Wie wurde nach der OP weiterverfahren? Reha, Kur, Gymnastik?
Ich war für 4 Wochen in stationärer Reha (3 geplante - eine Verlängerungswoche). Dort hatte ich ein Programm aus Gruppen- und Einzelgymnastik, Bewegungsbad, MTT (Muskelaufbau in der "Muckibude"), Reizstrom- und Elektrotherapie und Nordic Walking. (außerdem diverse Vorträge).
Nach der stationären Reha folgte ein sogenanntes "Irena-Nachsorgeprogramm" von der Deutschen Rentenversicherung. Das ging über 8 Wochen ambulant in dem Ambulanten Rehazentrum, welches am nächsten an meinem Wohnort war. Das waren dann 3 Termine/Woche mit MTT, Bewegungsbad und Gruppengymnastik.
Nachdem auch das abgeschlossen war, bekam ich für 1 Jahr einmal wöchentlich Bewegungsbad aufgeschrieben.
Das mache ich also regelmäßig in der Gruppe.
Ansonsten mach ich privat Nordic Walking, Schwimmen, Radfahren und Gymnastik (die kann man sich während der Reha ja schön aneignen).
Ich muss zugeben, daß ich vor der OP ziiiiemlich unsportlich war
(der Neurochirurg, der mich operiert hat, meinte, meine Rückenmuskuklatur wären nur dünne Fädchen, die hätte er mit einem Finger beiseiteschieben können :oops: ). Tja.... ich würd sagen.... das ist doch etwas ins Gegenteil umgeschlagen
Falls wir uns nicht mehr schreibtechnisch vor Weihnachten austauschen... Fröhliche Weihnachten...
Ich wünsche dir auch ein trotz allem frohes und v.a. schmerzfreies Fest!
P.S. Werde wohl den Weihnachtsschmuck auf allen Vieren an den Baum hängen!
Dreimal darfste raten, was ich letztes Jahr getan habe