Aushilfs Job

Ich bin immer wieder erschrocken wie wenig belastbar unsere Jugend heute ist.
Im Bekanntenkreis haben wir einige wo es immer heißt geht nicht, schaff ich nicht, ist nichts für mich, kann ich nicht.
Ich putze für meine Firma ( bin in der Buchhaltung einer Gebäuderreinugungsfurma) noch einige Objekte nebenher wegen Personalmangel.
Schon mal hab ich dann junge Leute dabei zum "Angucken" ob sie das machen wollen. Nicht Teenager, aber so zwischen 18 und Mitte 20 Jahre.
Himmel, denen kannste im gehen die Schuhe besohlen.
Ich bin 57 Jahre alt, wenn ich mit einigermaßen Tempo Treppenhäuser putzen kann dann kann so ein junger Mensch das doch auch. Mein Tag fängt um 6 Uhr an und geht danach zu Hause noch bis 19 Uhr. Nee, ab 12 Uhr ist bei vielen jungen Leuten da schon Luft raus. Also jetzt sind sie aber total K. O.
Wie wollen die im Berufsleben durchhalten und was leisten?
 
Ich bin immer wieder erschrocken wie wenig belastbar unsere Jugend heute ist.
Im Bekanntenkreis haben wir einige wo es immer heißt geht nicht, schaff ich nicht, ist nichts für mich, kann ich nicht.
Ich putze für meine Firma ( bin in der Buchhaltung einer Gebäuderreinugungsfurma) noch einige Objekte nebenher wegen Personalmangel.
Schon mal hab ich dann junge Leute dabei zum "Angucken" ob sie das machen wollen. Nicht Teenager, aber so zwischen 18 und Mitte 20 Jahre.
Himmel, denen kannste im gehen die Schuhe besohlen.
Ich bin 57 Jahre alt, wenn ich mit einigermaßen Tempo Treppenhäuser putzen kann dann kann so ein junger Mensch das doch auch. Mein Tag fängt um 6 Uhr an und geht danach zu Hause noch bis 19 Uhr. Nee, ab 12 Uhr ist bei vielen jungen Leuten da schon Luft raus. Also jetzt sind sie aber total K. O.
Wie wollen die im Berufsleben durchhalten und was leisten?
Der Punkt ist einfach, sie sind wahrscheinlich die körperliche Anstrengung nicht gewohnt. Gerade wenn sie in der Schule die meiste Zeit auf ihren hintern sitzen. Finde ich zu Anfang eigentlich normal. Das kommt sicher mit der Zeit, vorausgesetzt die wollen auch.
 
Ich bin da auch wirklich ratlos. Bin ja auch so ein Arbeitstier.

Sohn 1: Depressionen der schafft wenn es gut geht mal 2 Tage in der Woche aber da auch nicht voll
Tochter: Zieht ihre wirklich anspruchsvolle Ausbildung mit sehr viel lernen zwar toll durch, bricht aber regelmässig zusammen (Tränen, fühlt sich der Aufgabe nicht gewachsen..... etc.)
Sohn 2: Früher viel, viel Sport und jetzt auch sehr oft sehr schlapp, aber das wird besser. Aber es ist halt "schade" der Tennistrainer gestern meinte, so ein Talent der könnte beim Bayrischen Tennis Verband in die Auswahl , aber sein "Arbeitsverhalten" lässt es nicht zu, Felix selber meint auch darauf hat er keine Lust zu anstrengend.............
 
Dieses Gefühl hatte ich in letzter Zeit in der Schule auch, hatte aber gehofft, dass sich das mit Abschluss ändert, wenn man dann auch anfängt, in die eigene Tasche zu wirtschaften und sich eine Zukunft aufbaut.
Ist es vielleicht noch zu früh? Die Schule ist ja gerade erst rum. Und die Ex-SchülerInnen sind ja auch dieses Sommerferiengefühl gewohnt. Meine Tochter hat letzten Sommer fünf Wochen lang gearbeitet (ganz entspannt, ca 25 Stunden pro Woche), aber ehrlich gesagt erwarte ich dieses Jahr gar nichts. Sie hat vor sich im August/September so tageweise Aushilfsjobs zu suchen. Mal sehen, ob das klappt. Schön wäre, wenn sie die theoretische Führerscheinprüfung noch macht, bevor sie in die Welt zieht. Den ganzen Führerschein wird sie eher nicht mehr schaffen…

Mein großer Sohn hat auch eine große Umstellung von Studenten- zu Arbeitsleben vor sich, und es fällt ihm echt nicht leicht trotz gutem Abschluss an einer hervorragenden Uni. Er steht sich vollends selbst im Weg.

Aber klar - sie müssen auf die eigenen Füße! Wer nicht studiert oder einer Ausbildung nachgeht, der kann sich auch nicht auf Mamas und Papas Arbeit ausruhen. Mir macht es auch nicht jeden Tag Spaß, meinen Job so viele Stunden auszuüben. Ich bin gespannt, wie mein Großer das verknusen wird, wenn die Geldquelle auf ein Mal versiegt. Er lebt echt bescheiden, gibt überflüssiges Geld nur für sein Hobby und die damit verbundenen Wochenenden aus. Aber Geldbeschaffung war bisher nicht so seines…

Lulu
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist es vielleicht noch zu früh? Die Schule ist ja gerade erst rum. Und die Ex-SchülerInnen sind ja auch dieses Sommerferiengefühl gewohnt.
Das mag sein, allerdings hatte sie ja auch schon am 08.04. ihren letzten Schultag.

Außerdem kommt sie halt mit ihrem Geld hinten und vorne nicht hin und wir predigen seit gut 2 Jahren, dass sie sich was nebenbei verdienen sollte.
Und dass die Auto Versicherung fällig ist, weiß sie auch seit November.

Sie muss ja an sich nicht 4 Wochen lang täglich 7 Std. arbeiten, das ist klar, dass das ne riesige Umstellung ist. Aber zumindest mal ernsthaft den Willen zeigen, eigenes Geld verdienen, sei es durch den Job in der Gastronomie, den sie zuletzt 2x abgesagt hat und deshalb nicht mehr angefragt wurde oder etwas vergleichbares, wo man regelmäßig ein wenig verdient.
 
Das verstehe ich gut, Daniela! Einen Lebensstandart muss man sich erarbeiten.

Unsere Kinder sind materiell recht kurz gehalten aufgewachsen. Auf so eine Idee wie neuestes I-Phone, eigenes Auto, super-duper-teure Klamotten etc. wären sie nie gekommen. Wir waren viele, viele Sommer mit ihnen zusammen zelten, selten schick essen etc. Daher erwarten sie an der Front nichts. Ich habe mich ehrlich gesagt gewundert, als wir Klaas kürzlich besuchten und ich ihn fragte, ob er eine nette Dachterrassen-Bar kennt, dass er antwortete, dass sie so eigentlich nie ausgehen sondern sich vor einer Party/der Disco immer bei Freunden zum 'vorglühen' treffen, bis es los geht. Mit 24, dachte ich, würde man ab und an auch mal in einer Bar etwas trinken gehen.

Ich habe Linnea 'explizit verboten' sich für die Abiturfeierlichkeiten 30 Euro Schuhe zu kaufen - sie hatte tatsächlich welche in der Hand, hat sie mir gestanden, sich dann aber für die grauen auf dem Bild unten entschieden. Sie hat echt ansonsten nur Turnschuhe, nicht mal Sandalen. Meine Kinder kommen also mit ihrem Geld aus und haben bisher nie nach mehr gefragt. Trotzdem hört Studienunterhalt halt mit dem Studium auf :zwinker:.

Lulu
 
Der Punkt ist einfach, sie sind wahrscheinlich die körperliche Anstrengung nicht gewohnt. Gerade wenn sie in der Schule die meiste Zeit auf ihren hintern sitzen. Finde ich zu Anfang eigentlich normal. Das kommt sicher mit der Zeit, vorausgesetzt die wollen auch.

Das war unsere Generation auch nicht und wir haben trotzdem unsere Ausbildung durchgezogen.
Mein Ältester hat nach der Schule trotz Behinderung einen Job in einer Großküche angefangen. Dort ist ein raues Klima, Arbeitszeiten im Schichtdienst und am Wochenende. Dieses Jahr ist er 17 Jahre da.
Mein zweiter hat immer während des Studiums gearbeitet und hat heute auch einen langen Arbeitstag.
Wenn ich mir Noah u. Jara so angucke und anhöre wird mir oft bange.
Die schlurfen durch die Gegend, Hände in den Hosentaschen. Bis die sich mal die Schuhe angezogen haben um den Müll runter zu bringen. Treppe rauf, gleicht einer körperlichen Höchstleistung. Ich geh schon immer vor ihnen die Treppe hoch weil mich diese Lahmarschigkeit echt oft nervt.
Und ich fürchte nach Schule, Abi, Studium was auch immer kommt das böse Erwachsen in der Arbeitsrealität, obwohl wir schon immer sagen das ihre Vorstellung von viel Geld verdienen mit möglichst wenig Aufwand rosarote Phantasiewölkchen sind.
 
Das war unsere Generation auch nicht und wir haben trotzdem unsere Ausbildung durchgezogen.
Das sehe ich genauso. Für mich gab es nur die Möglichkeit studieren oder arbeiten und ich habe mich für letzteres entschieden, weil ich finanziell unabhängig sein wollte.
Heute ärgere ich mich, aber das ist ne andere Sache. Selbst wenn ich studiert hätte, hätte ich es mir zumindest zum Teil (und meine Eltern haben wirklich Geld) selbst finanzieren müssen und auch wollen.

Ich denke ja, dass diese Unlust und dieses in den Tag hinein leben ein Resultat der sozialen Medien ist.
Meine ist (leider) damit aufgewachsen, draußen spielen wie bei uns damals, gab es schon nicht und man bekommt vorgelebt, wie man mit ein bisschen präsentieren vor der Kamera, bisschen Werbung für diverse Produkte, Geld verdient und die halbe Zeit irgendwo Urlaub macht, wo ich als arbeitender Teil der Bevölkerung nie hingekommen bin und werde.
Da kann man als Eltern vorleben und reden wie man will, da kommt man nicht gegen an.

2 Beispiele:
Letztes Jahr Sommerurlaub, französische Atlantikküste, viele Felsen im Wasser, rauhes Meer, wunderschön…
O-Ton meiner Tochter: wat is dat denn??
Ich hab türkisblaues Meer und Palmen erwartet.
Im TV eine Reportage über Sylt, wo die „High Society“ feiert. Hier der O-Ton: da sehe ich mich auch.

Ohne Worte!!!
 
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