AW: allmählich abstillen oder Muttermilchproduktion fördern?
Liebe Manuela,
Dein Kind ist ungefähr genauso durcheinander und verwirrt wie Du. Du fühlst dich hin und her gerissen zwischen verschiedenen Aussagen, die Müdigkeit (der anhaltende Schlafentzug) haben dich sowieso schon an deine Grenzen gebracht. Das (unnötige) schlechte Gewissen, das Gefühl dich rechtfertigen zu müssen (musst du nicht!) lässt dich zusätzlich kreiseln.
Schlicht, Du bist gebeutelt von Unsicherheit (dessen Du dich nicht schämen musst) und Sorge um dein Kind und dich (Schlaflosigkeit ... wie soll ich alles schaffen).
Diese belastenden Energien nehmen Babys und Kinder super stark auf. Ist die Mutter durcheinander, kann das Kind nicht in Klarheit seine Wünsche und Bedürfnisse äußern. Ist die Mutter ruhig und ausgeglichen kann sie die Wünsche des Kindes besser identifizieren und damit auch erfüllen. Die Frage ist, wie kommst du in die Ruhe und Sicherheit?
Der erste Schritt ist, die Situation annehmen wie sie ist. Es herrscht Chaos, Unsicherheit, Schlaflosigkeit, und und und. Ordne dich.
Was willst DU?
Was ist eine Hilfe auf dem Weg diesen Wunsch umzusetzen?
Wer kann dich dabei unterstützen?
Annehmen was ist - ist eine Grundvoraussetzung um sich einen Weg zu bahnen. Dich annehmen wie Du bist, mit allem inneren Durcheinander. Schau auf das was dir gut gelingt (oder in der Vergangenheit gut gelungen ist) und achte dich, deine Bedürfnisse. Sorge für dich! Mit guten Gedanken. Hör auf dich selbst zu schimpfen, dir innere Vorwürfe zu machen, dich vor dir selbst zu rechtfertigen. (Hör auch auf andere zu schimpfen, anderen Vorwürfe zu machen und andere ändern zu wollen.)
Lenke deine Gedanken ständig auf das Positive. Sauge das Lächeln deines Kindes in dich auf, begeistere dich neu für sein Gebrabbel und seinen Bewegungsdrang, genieße den Schlaf deines Kindes zu beobachten ...... genieße deine Tasse Tee und deine Mahlzeit, achte auf den Vogel der vor dem Fenster sitzt ...... komm in Ruhe, fühle Dankbarkeit, Freude, ....... In Kleinigkeiten liegt alle Freude.
Und wenn Du dich wieder in deiner Mitte befindest wirst Du spüren was dein Kind braucht. Dann lenkt dich dein Bauchgefühl und nicht das Durcheinander im Kopf. das gesammelte Wissen - aufgebaut durch Ängste.
Überlege dir was Stillen DIR bringt. Und dann orientiere dich daran. Es ist alleine deine Entscheidung ob Du gerne stillst oder ob es dich belastet ... anbindet. Du alleine entscheidest es. Dein Kind folgt dir in allem was Du aus Liebe tust.
Liebe fühlt sich warm und sicher an. Liebe über das
ist gemeint und nicht die Liebe das Wort über den Verstand gesteuert.
Dein Kind ist dein Spiegel. Es spiegelt dir deine Unsicherheit. Du weißt nicht was Du willst - Stillen oder nicht - Löffeln oder nicht - Fläschchen geben oder nicht - und genauso verhält sich dein Kind.
Ein Kind wird immer dann essen wenn es Hunger hat, wenn es spürt dass es zum Essen ermuntert wird. Dass sich die Mutter daran freut dass es isst. Dass es ohne Kalkül passiert.
Liegt Trauer (des Loslassen, oder Abstillens) auf dem Brei wie kann ein Kind dann fröhlich essen? Misst die Mutter ihren Wert/Anteil an Menge Muttermilch und Zeitfaktor, wie kann ein Kind dann die Mutter enttäuschen? Lehnt die Mutter die Flasche als Konkurrent ab wie kann ein Baby dann "gefahrlos" die Flasche trinken. Darauf sitzen Vorurteile wie "wenn du Fläschchen gibst stillst du ab", "es kann Allergien geben", "Saugverwirrung" und und und . Wie bitte soll ein sensibles Kind da gerne die Flasche nehmen wenn es weiß die Mutter bricht hinterher in Tränen aus ....... macht sich Vorwürfe oder oder oder? Die sich möglicherweise selbst klein macht weil sie "es" nicht schafft. Anstatt die Verantwortung liebevoll mit dem Partner zu teilen.
Unsere Kinder spüren alles. Ja, sie spüren mehr als wir Mütter es können. Und das verstehen wir Erwachsenen mit unserem Verstand nicht. Das kann man nur übers Herz fühlen, in den Augen sehen ....... im Verhalten des Kindes.
Diese Antwort für dich, ist im Grunde eine Antwort die ich auch unter sog. Erziehungsfragen stellen könnte, unter Schlafproblematiken und und und. Das ist Mutter-Kind-Thema in vielen Facetten. Und es gibt nur einen Weg hinaus aus dem Chaos.
Anerkennen was ist, lieben was ist, spüren was ist, und die Antwort liegt im Kind und in dir. Tun was das Herz vorgibt. Es ist ganz einfach.
Alles Liebe wünscht Dir (euch)
Ute