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Es war Apri 2004 , Ostermontag. Ich fasste den Entschluss, mich von Massimo endgültig zu trennen. Er hat mal wieder Mist gebaut. Es ging mir total mies, ich wusste nicht, was alles auf mich zukommt. Ich traute mir nicht zu, alleine für die kleine da zu sein, alleine für alles zu sorgen. Doch da war auch dieser Ehrgeiz, es zu schaffen. Der ganzen Welt zu zeigen: ICH kann das. Ich kann das, auch wenn ich noch so jung bin, auch wenn ich keine Ausbildung beendet habe, auch wenn ich doch als labil gestempelt bin.
Und so hängte ich mich ans Telefon. Ich rief bei der Auskunft an und gab stichwörter an, die mir grad durch den Kopf gingen: Jugendamt, Alleinerziehend Verein, Tageseltern Verein ect...
Ich wusste oftmals nicht mal, ob es das in unserer Region gibt, ich versuchte es einfach.
Hatte ich eine brauchbare Nummer, so rief ich dort an und kam immer wieder einen klitze kleinen Schritt weiter. Entweder durch Infos, durch neue Nummer oder einfach, weil ich am Telefon von wildfremden Menschen hilfe bekam.
So ging alles seinen Weg, ich heulte mich hier einige male aus, weil es plötzlich schlecht aussah. Ja, ich ging viele Schritte rückwärts, doch der Ehrgeiz blieb und das glauben daran, dass ich es schaffe. Ich bekam hier im Forum zuspruch, Ideen und hilfestellung. Ich war nicht alleine!
Und so kam es, dass ich lernen musste, die einsamen Abende herum zu kriegen. Massimo ist Ende Mai ausgezogen, und ich sass da. Es war geschafft, das, was ich nie wollte, und nun doch durchziehen musste.
Ich begann zu zeichnen, ich begann wieder zu chatten, ich schrieb und guckte Fern. Und, was mich selbst überraschte, ich genoss manchmal die ruhe. Niemand der herumflennt weil er Geld ausgeben will, niemand der mir die Küche dreckig machte, und wenn ich Wäsche zusammen legte, dann tat ich das für MICH und MELISSA! Ja, auch wenn die Tiefs kamen, sie gingen auch meist schnell wieder.
An diesen Abenden unterhielt ich mich oft mit "SAK". Er war schon lange mein Internet Freund, wir konnten gut über alles reden und es tat gut, dass einem "zugehört" wurde.
Oft telefonierte ich mit "SAK" und gab mir alle mühe, hochdeutsch zu sprechen, obwohl wir auf Schweizerdeutsch chatten konnten.
Eines Abends, mir war super langweilig telefonierte ich mit ihm. Ihm war genauso langweilig und so entschlossen wir uns kurzerhand, dass er mich besuchen kommt.
Man könnte praktsich sagen, es war eine "Nacht und Nebel Aktion" da wir uns dazu entschlossen, als er bereits 21 Uhr war.
Ich war alleine im Haus, meine Grosseltern die unter mir wohnten waren im Urlaub. Ich hatte ein mulmiges Gefühl bei der Sache, schliesslich weiss ich doch nicht, WAS das für ein Mann ist? Klar ich kannte ihn schon von Fotos, wir haben viel gechattet und auch telefoniert. Doch was mich da erwartet an diesem Abend, das wusste ich nicht.
Er meinte, er braucht etwa 2 Stunden. Und was hat Sabrina da gemacht? Sie putze das gesamte Haus, ging duschen, und machte alles "blitze blank"Obwohl ich doch mittem im Umzug steckte der eine Woche später über die Bühne gehen sollte!![]()
"SAK" schrieb mir von unterwegs immer mal wieder eine SMS, wo er ist und dass er sich freut.
Mein einziger Gedanke war: Bitte lass mich nicht verlieben!!!
Dann irgendwann ging ich raus, damit ich ihn "einweisen" kann auf den Parkplatz. Was er für ein Auto hatte, wusste ich nicht. Es war Sternenklar und warm an diesem 15 August. Irgendwann stellte ein Autofahrer den Blinker, und ich erkannte das deutsche Nummerschild. Mein Herz hüpfte vor Aufregung, das Babyphon hielt ich fest umklammert. Stephan Arnold K. fuhr nun auf den Parkplatz. Ich stand mit nervösem lächeln da und dann stieg er auch schon aus. Ein grosser Mann mit kurzen Haaren, einen T-shirt und was tat er? Er umarmt mich stürmisch und freut sich wie ein kleines Kind, dass er vor mir steht
Wir gingen ins Haus und setzten uns auf 's Sofa. Er sah gut aus, mir gefiel seine direkte Art, wobei ich einen Sicherheits abstand suchte.![]()
Wir tranken erst einen Kaffe und quatschten ohne Ende. Die Uhr tickte an diesem Abend viel zu schnell, und schon war es 3 Uhr. Ich drängelte Stephan zum bleiben, schliesslich war nun auch ein Glas Wein intus. Ich schickte ihn ins frisch angezogene Bett und wollte mir die Couch gemütlich herrichten. Stephan drängelte, ich soll auch ins Bett kommen, er werde seine Finger bei sich behalten! Dies versprach er mir hoch und heilig!
Ich vertraute ihm zwar, doch ich beharrte darauf, auf dem Sofa zu schlafen.
Und so war es dann auch.
Am nächsten Morgen frühstückten wir alle. Melissa guckte erschrocken ab dem fremden Mann und mir schlich sich ein ungutes Gefühl dazu. So darf ich es nie wieder machen!!! Einen fremden Mann ins Haus lassen, bei mir schlafen lassen und dazu noch das Mädel, welches gerade erst eine Trennung hinter sich hat! Ja, ich war leichtsinnig und blöde!!!
Doch es kam alles gut! Melissa gewöhnte sich schnell an den fremden Dialekt und forderte Stephan zum spielen auf. Dieser war stolz, weil sie ihn gleich ins Herz schloss und grinste vor sich hin.
Nachmittags fuhr er ungerne nach Hause zurück. In mir kribbelte alles, wobei ich mich nicht verliebt fühlte. Eher...unruhig?
Am Abend dann SMS geschrieben und uns immer wieder bestätigt, wie schön der plauder Abend war. Stephan war eingeladen von Freunden und murrte rum, dass er viel lieber bei uns wäre.
Wir schrieben und täglich SMS, und dabei merkte ich, dass dieses Kribbelgefühl immer stärker wurde, und ich gab dem auch nach.
Stephan bettelte förmlich darum, mir beim Umzug zu helfen. Und so fuhr er bereits Freitag wieder zu mir. Diesmal lagen wir zusammen im Bett und tasteten schüchtern zur Hand des anderen. So schliefen wir ein, Händchenhalten und still das Glück geniessend.
Es war der 20 August 04. Stephan und ich haben uns verliebt!
Nun heisst Stephan Daddy, ist Melissa's grosses Vorbild. Sie spricht immerzu von ihm, freut sich wenn Daddy am Telefon ist, doch das schönste lächeln hat sie drauf, wenn sich das Schloss in der Haustür dreht und ich sage, dass Daddy heim kommt!