Was kann ich als Mutter tun, wenn mein Sohn...

AW: Was kann ich als Mutter tun, wenn mein Sohn...

Hallo Annette!

darf ich fragen, was aus dem gespräch mit der lehrerin rausgekommen ist? seid ihr ein stück weitergekommen?

neugierige grüsse

sabina
 
AW: Was kann ich als Mutter tun, wenn mein Sohn...

Rosa, wir hatten heute das gespräch, welches ich als sehr positiv empfand... hab nur gerade tierische Kopfschmerzen...sobald die Mikräne-Tablette hilft werde ich berichten :)
 
AW: Was kann ich als Mutter tun, wenn mein Sohn...

ohje!
dann wünsche ich dir gute besserung bis dahin...

liebe grüsse
sabina
 
AW: Was kann ich als Mutter tun, wenn mein Sohn...

So jetzt gehts mir wieder besser.

Das eigentliche Gespräch fand heute mehr mit der Förderlehrerin(Schulpädagogin) und mir statt, die Klassenlehrerin saß mehr daneben und hörte zu, mit vereinzelten Kommentaren. Das Gespräch dauerte ca. 1 Std.

Die Pädagogin hatte sich sehr gut darauf vorbereitet, wie ich fand, und sich auch vorab schon gedanken gemacht und eindrücke verschafft.

Die Pädagogin wollte sich hauptsächlich ein Bild von Joshua außerhalb der Schule machen... ich mußte aus meiner Ansicht seine Stärken, Schwächen, fam. situation, meine meinung zu seinem schulischen wissensstand etc. aufzählen.

Sie hatte sich gestern und heute morgen mit Joshi beschäftigt... hat ihn Aufgaben erledigen lassen (Lesen, schreiben, rechnen) und war sehr positiv überrascht wie gut er doch mitmachen kann!
Er hat z.b. ein Heft (Lies mal) in den in der ersten Spalte Bilder sind, dahinter schreibt das Kind dann lautgetreu was es auf dem Bild sieht... z.B. Ei oder Ball
Das nächste wäre gewesen Hose...aber das wollte er nicht... er hat bis ganz nach hinten geblättert und sich Lokomotive und Unterhose ausgesucht, und hat beides lautgetreu richtig geschrieben...Lokomotife und Unterhose
Auch die anderen Wörter hatte er lautgetreu korrekt geschrieben. Davon war sie sehr überrascht, da er sich nicht die kürzesten Wörter aussucht und dann auch noch richtig machte.

Sie meinte er sei ein logisch strategischer Denker.

Anhand von meinem Input an Schwächen, Stärken, fam. Situation usw. (was sie alles notierte) schilderte sie mir dann was sie denkt, wo die Ursache seines Benehmens und seiner Unruhe ist.

Das Ergebnis: Seine Motorik > 2 Schwimmkurse.. er kann die Armbewegungen perfekt, kann die Beinbewegungen perfekt , aber beides zusammen klappt nicht, Radfahren ohne Stützen das gleiche > dies ist ihrer Meinung nach auch die Ursache, daß er z.b. zeitweise seinen Namen von rechts nach links schreibt, O im Uhrzeigersinn schreibt usw. , er verwechselt auch oft b und d .
Auch sein Gleichgewichtssinn stimmt nicht ganz, hüpfen auf einem Bein etc. auch das sollten wir üben.



Hierfür hat sie mir empfohlen mit ihm zur Ergo zu gehen, worum ich mich jetzt kümmern werde. Die Schule bietet jetzt sogar an, daß der Ergotherapeut nachmittags in die Schule kommt, und die Therapie dort mit dem Kind durchführt (dies wurde in den letzten 2 Wochen beschlossen) wir machen da sozusagen den anfang. Ich muß jetzt nur noch einen Therapeuten finden, der willig ist, dies in der Schule zu machen.

Auch sein inneres Gleichgewicht müsse durch Verstärkerplan (sammelt punkte darf dann mit seinem Freund mal ein Spiel im Klassensaal spielen, was er sich immer wünscht) , Loben, Anerkennung gestärkt werden.
Sie vermutet , da er ein Scheidungskind ist, daß er innerlich *verletzt* sei, obwohl er gerade mal ein Jahr alt war, als wir auseinander gingen. Sie meinte, für Kinder wäre die heile Welt halt immer Mama und Papa... auch wenn er das nicht wirklich hatte, sieht er es bei anderen Kindern. (was mir aber schon klar war, daß Scheidungskinder innerlich immer einen *Schaden* davon tragen) Sie bestärkte mich aber auch gleich wieder, daß es für ein Kind wesentlich besser ist, ein ruhiges Leben nur mit Mama (oder Papa) zu leben, als jeden Tag Streit mit zu erleben)

Durch dieses innerliche verletzt sein, kann es dazu kommen daß er in gewissen situationen einfach eine Mauer um sich hochzieht und abschaltet.

Auch haben sie festgestellt, daß er z.B. in der Klassengemeinschaft nicht zum vorlesen zu bekommen ist. Darf er aber vor zur Lehrerin ans Pult und ihr dort vorlesen, dann tut er es. Er traut sich also nicht etwas in der Klassengemeinschaft vorzutragen.

Dazu kommt daß Joshua ein Kann-Kind ist, und somit der jüngste in der Klasse, daher wäre er noch sehr verspielt. Aber daran kann man arbeiten. Der Klassenlehrerin sagte sie, sie müsse damit jetzt halt mal leben (die schaute gar nicht glücklich) Sie schlug der LEhrerin dann vor...wenn Joshi unruhig wird, solle sie ihn auf den Flur schicken um eine 8 zu rennen so alt wie er ist...also 6x eine 8 rennen, dann wieder reinkommen. Oder ihm einen Stift, blatt etc. geben und ihn beauftragen dies zur Pädagogin zu bringen..damit er BEwegung hat... (bin mal gespannt ob das so klappt)

Auch wollen sie versuchen ihn in die TurnförderAG zu bekommen, sofern noch ein Platz frei ist, damit er sich dort bewegen kann und auch aufs gleichgewicht und motorik eingegangen werden kann.


Sie meinte dann auch, daß ihr sein Diktatheft nicht wirklich sorgen macht.
Das 3. waren ja 0 Fehler (nur ein Satz komplett gefehlt) das 4. *örks* hab ich heut zum erstenmal gesehen, hatte er total verhackt, aber da hatten wir auch nur einmal geübt. Sie meinte ja da war er wohl etwas aus der Bahn (aus dem inneren gleichgewicht) . Und das was sie gestern geschrieben haben, hatte die Lehrerin auch extra für heute schon kontrolliert..da hatte er für SIE 4 Fehler... für mich sind es 2 Fehler :
- statt Hund hatte er Hunt (lautgetreu korrekt wie auch die Pädagogin meinte)
- statt dem hatte er hem also fehler.
- statt dort hatte er dart = Fehler
- statt Heim hatte er heim ( für mich kein Fehler, da der Buchstabe ja richtig war)
Aber gut, sie schrieb darunter 4 Fehler.

Ich hab der Lehrerin dann erklärt, daß sie daß sie beim 'Dort' wahrscheinlich nicht auf die Aussprache geachtet hat...denn zuhause ist mir aufgefallen, wenn ich 'Dort' schnell spreche..dann schreibt Joshi 'Doart' Sage ich es aber langsam so daß man kein a hört...dann schreibt er es auch richtig. (sie hat mich dann etwas seltsam angesehen, aber ich bin der Meinung das muß sie wissen...die Pädagogin war ja auch der Meinung, daß er lautgetreu sehr gut schreiben kann)


Sie erklärte mir dann daß Joshua jetzt im Förderplan aufgenommen ist, sprich es wird *buchgeführt* und man kann dann sehen wie er fortschritte macht.
Ich hoffe daß dies auch bedeutet, daß der Lehrerin mehr über die Schulter geschaut wird, und sie ihre Arbeitsweise oder umgang mit Joshi etwas ändern muß.

Wobei sie meinte diese Woche würde er sich wieder top benehmen, bis jetzt ist er noch nicht aus der Reihe gefallen.

Wir haben uns auch nochmals darauf geeinigt daß sie mir täglich ein :) oder :( ins Hausaufgabenheft macht, jenachdem wie er sich im Unterricht benommen hat, damit ich informiert bin und gemäß unserem Vertrag (zwischen Joshi und mir) handeln kann.

Sie hat mir dann noch ein paar Ratschläge gegeben, zwecks Diktat üben, und Selbstinstruktion (wenn er nicht macht was ich sage) was ich mal testen werde.

Also alles in allem war ich mit dem Gespräch zufrieden... wenn jetzt das alles auch noch umgesetzt wird, denke ich haben wir eine gute Chance daß Joshuas Verhalten in der Schule besser wird.
 
AW: Was kann ich als Mutter tun, wenn mein Sohn...

Boah Annette,

ich finde das toll wie umfangreich die Schulpädagogin ihn getestet und analysiert hat.

Es gab/gibt einen bekannten Menschen, der lief nach jeder Schulstunde einmal ums Schulhaus um wieder ruhig sitzen zu können, deswegen finde ich den Vorschlag mit dem mal raus und eine Acht bzw. sechs Achten zu laufen wirklich bemerkenswert.

Ich bin beeindruckt, danke für das ausführliche Wiedergeben
Su
 
AW: Was kann ich als Mutter tun, wenn mein Sohn...

Hey, das liest sich richtig gut!

Ich drücke Euch die daumen, dass die Umsetzung gut erfolgt!

Mir ist noch etwas eingefallen:
Die GS-Klassenlehrerin von Lukas hat sich mal im Schulalltag filmen lassen und im Nachhinein mit *wiehießendiedochgleich* ausgewertet.
Sie wollte wissen, wie sie auf die Kinder wirkt, ob und wo es Schwachstellen gibt.
Das fand ich klasse!

Lieben Gruß
Maren
 
AW: Was kann ich als Mutter tun, wenn mein Sohn...

Hallo Annette,

vielen dank für die ausführliche bericht, hat mich super interessiert, danke!
schade, dass die schulpädagogín nicht die lehrerin ist, sie hat sich richtig gedanken gemacht.
ich wünsche euch viel glück und geduld, ich denke ihr habt jetzt eine menge vor :nix:
viel erfolg!

LG
Sabina
 
AW: Was kann ich als Mutter tun, wenn mein Sohn...

Also alle Achtung. Find ich prima, das sich die Pädagogin so viele Gedanken gemacht hat. Auch die Lösungsvorschläge sind toll. Ich drück euch mal ganz fest die Daumen, das jetzt auch alles glatt geht!

liebe Grüsse
Birgit
 
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