Ich habe auch erst vor ein paar Tagen über Joshuas Entbindung nachgedacht, mal sehen, ob ich meine Gedanken formuliert bekomme.
Die Schwangerschaft mit Linus war nach einem turbulenten Anfang eine Bilderbuchschwangerschaft - ich war körperlich topfit, Baby hat sich gut entwickelt, ich war aktiv bis zum Schluß (ich hab noch mit Wehen den Wocheneinkauf erledigt...). Die Stunden im KH bis zur Geburt habe ich eigentlich sehr entspannt erlebt und obwohl es gegen Ende recht hektisch wurde (die Herztöne gingen runter) und die Wassergeburt aufs Land verlegt werden musste hab ich die Entbindung eigentlich positiv in Erinnerung.
Bei Joshua war irgendwie alles anders. Angefangen bei der Übelkeit, dann KH-Aufenthalt wegen Wehen in der 30. Woche und danach war ich körperlich nicht mehr sonderlich belastbar. Insgesamt habe ich diese Schwangerschaft als sehr beschwerlich empfunden. Die Geburt fing dann auch sehr zäh an. Ich bin mit Wehen alle 5 Minuten ins KH, am CTG war alles wie weggeblasen, kaum war das CTG ab gingen die Wehen wieder los
Das Spielchen ging dann ein paar Stunden so bis mir dann die Fruchtblase geplatzt ist, danach gings flott voran.
Nach 3 Stunden Wehen und einem fast vollständig geöffnetem Muttermund ließen die Wehen aber wieder nach und ließen sich auch durch nichts wieder richtig in Gang bringen. Die Herztöne gingen dann auch in den Keller und der Muttermund fing wieder an sich zu schließen - Joshua war wohl wieder "hochgerutscht". Nach langem hin und her und sehr unangenehmen Untersuchungen sind wir knapp am Kaiserschnitt vorbeigeschrammt, Joshua hatte sich überraschend schnell doch noch auf den Weg gemacht.
Bei beiden Geburten fehlt mir der Moment das Kind sofort in den Arm zu nehmen. Linus war leicht apathisch und musste erstmal versorgt werden und wurde mir dann schon frisch angezogen das erste Mal gegeben.
Joshua konnte ich nur ganz kurz im Arm halten - da hatte er aber auch schon die erste Notfallversorgung durch die Kinderärzte hinter sich und bereits einen venösen Zugang. Ich konnte ihn dann erst 4 Stunden nach der Entbindung auf der Intensiv sehen.
Gerade Joshuas Entbindung bzw. die Zeit danach geht mir auch heute noch sehr nahe :-( und ich beneide alle Frauen, die ihre frisch geborenen Kinder sofort in den Arm nehmen konnten.
Die Beziehung zu Linus fing erst an zu wachsen, als wir nach 5 Tagen zu Hause waren und ist auch heute noch in Momenten distanziert. Zu Joshua hatte ich vom ersten Moment auf der Intensiv an eine viel engere Bindung - auch heute noch.