sitzt man ne halbe Std. neben ihm und hat seinen Redefluss irgendwie gestoppt schläft er dann doch gut ein und durch aber das nervt irgendwie schon und zudem denke ich einfach muss es nen Grund geben.
Was meinst du denn mit Gründen?
Also so wie: Nicht einschlafen können = er muss ein ernstes Problem haben?
Gründe können ja auch sein:
Er ist noch nicht müde, er möchte gerne einschlafbegleitet werden, sein Schlafbedürfnis und eures kollidieren miteinander. Das ist nämlich in vielen Dingen das eigentliche Problem. Es gibt ein (gesellschaftliches) 'so muss es sein' oder 'innerhalb dieses Rahmens ist es normal' und alles, was nicht da reinpasst, ist eben ein Problem oder wird dazu gemacht.
Sus Jüngster und Susalas Großer sind ein gutes Beispiel für 'nicht normgerechtes schlafen' (und mein Großer auch

) ohne 'schlimme' Gründe, die dem zu Grunde liegen. Es sind halt Situationen, die uns Erwachsene einschränken, die uns abends Zeit nehmen, die wir gern (zu recht) für uns nutzen würden. Das geht ganz früh schon los, dieses Vermitteln von 'so und so muss ein Kind schlafen' und fast jeder hat sicher auch dieses unsägliche Buch zum Thema von Kast- Zahn schon mal in der Hand gehabt. Und ihre Methode ist ja auch erfolgreich, oft sogar sehr nachhaltig erfolgreich, wenn man den Preis dafür zahlen möchte. Möchte oder kann man das nicht und hat ein schlaf- individuelles Kind, dann wird es schwieriger.
Du schreibst, dass er gut einschläft, wenn ihn jemand begleitet. Vielleicht braucht er das gerade so? Eine halbe Stunde einschlafbegleiten für einen ruhigen Abend und eine gute Nacht finde ich keinen zu hohen Preis. Natürlich gibt es Kinder, die in dem Alter schon prima alleine einschlafen, aber glaub mir, es gibt auch jede Menge Kinder, die das noch nicht können (oft wird darüber aber nicht so gerne gesprochen, weil man schnell ein Gefühl von 'da hast du wohl was falsch gemacht' vermittelt bekommt).
Hier wird der Zehnjährige noch gerne einschlafbegleitet, obwohl er mittlerweile durchaus auch alleine einschlafen kann, der Dreijährige schläft auch schneller und besser ein, wenn er nicht alleine ist. Vieles ist sicher Typsache.
Und wenn N. zudem ein Kind ist, dem abends noch hundert Dinge einfallen, die er gerne noch loswerden möchte (meinem Großen fallen gerne Abends Dinge ein, die unbedingt besprochen werden müssen

), dann kann ihm diese halbe Stunde auch helfen, den Tag loszulassen und zu verarbeiten. Ihr könntet ja ein bisschen früher beginnen mit dem Abendprogramm, so dass sich die halbe Stunde gar nicht so negativ auswirkt. Keine Ahnung, ob das für euch so passen könnte, müsstet ihr halt schauen, ob das für euch in Frage kommt.
Ich bin mitterweile meilenweit entfernt von 'Kind muss das und das, weil andere das auch können.' Es gibt auch Dinge, die mein Kind kann, die andere noch nicht können. Gesamt betrachtet hält sich das sicher ausgewogen. Aber gerade Schlaf, Essen, Trocken werden, später Schulnoten... sind so Punkte, bei denen oft eine Norm zu existieren scheint, die man besser nicht verlässt. Ich vergleiche da auch nicht mehr (es gibt Dinge, die haben mich meine Kinder nachhaltig gelehrt

) und finde, das trägt enorm zur eigenen Zufriedenheit und der aller Beteiligten bei.