Vergleichende Gespraechskultur

[Frau Anschela]

AW: Vergleichende Gespraechskultur

Mir faellt oft auf, dass hier bei Berichten von Lehrer-Eltern-Gespraechen eine sehr vergleichende Gespraechskultur herrscht. "...ist der beste", "...ist ganz vorne mit dabei", "...ist der schlechteste Schueler in der ganzen Klasse", "...kann viel mehr als die anderen" habe ich hier alle schon gelesen.

Ich unterschreibe mal bei Conny. Das gab es bei unseren Elterngesprächen nicht, weder im Kindergarten noch jetzt in der Schule. Und ich würde es auch ehrlich gesagt unterbinden. Das kann ich auch nicht leiden.

Allerdings höre ich diese Sätze auch sehr oft von anderen Eltern und die Frage, die ich mir dann oft schon gestellt habe: Ist es oft mangelnde Qualifikation der Pädagogen, dass sie sich zu solchen Aussagen wie: "Ihr Kind ist der Beste...." hinreißen lassen. Ich glaub solche banalen Dinge wie "beim Kind bleiben" lernt man schon recht früh in der pädagogischen Ausbildung. Oder ist es oft auch nur eine Interpretation der Eltern?

Liebe Grüße
Angela

 

[Cornelia]

AW: Vergleichende Gespraechskultur

Ich unterschreibe mal bei Conny. Das gab es bei unseren Elterngesprächen nicht, weder im Kindergarten noch jetzt in der Schule. Und ich würde es auch ehrlich gesagt unterbinden. Das kann ich auch nicht leiden.

Allerdings höre ich diese Sätze auch sehr oft von anderen Eltern und die Frage, die ich mir dann oft schon gestellt habe: Ist es oft mangelnde Qualifikation der Pädagogen, dass sie sich zu solchen Aussagen wie: "Ihr Kind ist der Beste...." hinreißen lassen. Ich glaub solche banalen Dinge wie "beim Kind bleiben" lernt man schon recht früh in der pädagogischen Ausbildung. Oder ist es oft auch nur eine Interpretation der Eltern?

Liebe Grüße
Angela

Oder Wunschdenken? :???: Keine Ahnung. Von anderen Eltern höre ich nichts - ich lasse mich auch auf keine Diskussionen ein. GsD ist der Lehrer auch nicht auf dem Vergleichstrip und holt die Kinder da ab, wo sie stehen - mit Förderung oder Forderung ;-)

Lulu, das mit dem Kuscheln find ich ja süss

 

[lulu]

AW: Vergleichende Gespraechskultur

Lulu, das mit dem Kuscheln find ich ja süss

Ja, nicht?
Levin liebt koerperliche Naehe sehr. Er laedt mich auch ein bei ihm im Hochbett zu schlafen und ist tatsaechlich gestern abend in seiner Schule beim Chorkonzert irgendwann auf meinen Schoss geklettert gekommen. So hat er damals auch das Herz der Kindergaertnerinnen gebrochen, schwups auf den Schoss gesetzt oder angeschmiegt. Er und Linnea tollen auch immer umher wie junge Hunde.

Lulu

 

[Krümelchen]

AW: Vergleichende Gespraechskultur

mhm, Notenspiegel müssen bei uns sein. Das ist vorgeschrieben.

Ansonsten versuche ich auch, nicht zu vergleichen. Aber manchmal fragen die Eltern selber. Bei meinem letzten Elternsprechtag waren Eltern da, deren Tochter sehr schwach in Mathe ist. Da wollten sie wissen, ob nur bei ihr das der Fall ist. Darauf habe ich natürlich schon Antworten gegeben. Also, dass sie ja nicht prinzipiell schlecht ist, sondern auch bestimmte Bereiche ganz gut beherrscht, in denen dann eben andere Kinder schwächer sind. Das fand ich in diesem Moment auch sehr wichtig.

Ansonsten kommt es ja doch meistens auf den Lernfortschritt an und man (also ich als Lehrkraft) messe ja auch mit verschiedenen Maßstäben. Wenn M. immer Null Fehler hat im Diktat und dann z.B. 4, dann frage ich nach. Wenn N. immer 20 Fehler und dann 4 Fehler, dann gibt es ein dickes Lob. Aber auch das empfinde ich als selbstverständlich.

Übrigens vergleichen die Schüler sich untereinander IMMER!!! auch wenn man das eben NICHT fordert oder gar fördert!

 

[Cornelia]

AW: Vergleichende Gespraechskultur

Find ich schön - grade bei nem Jungen

 

[lulu]

AW: Vergleichende Gespraechskultur

Einer so, einer so .
Klaas kuschelt ausschliesslich mit Opa, abends im Bett beim Vorlesen (noch) oder mal mit den Geschwistern.

Ich bin mir sicher, dass die Kinder sich bei uns auch untereinander vergleichen und einschaetzen koennen, aber im Vergleich zu meiner eigenen Schulzeit hat das nicht einen solchen Naehrboden. Das Zeugnis z.B. kommt gefaltet im Umschlag, den wir Eltern mit dem Kind oeffnen, und ansonsten stehen unter den Leistungsnachweisen eher Prozente als Noten. Im letzten Test, den ich ich beim Elterngespraech gesehen hatte, hatte Klaas 85%. Und darauf angesprochen meiner er auch, es haette ihn gewurmt, dass Freund Y. 95% richtig gehabt haette. Er hatte fuer diesen Chinesisch Test richtiggehend geuebt, daher wunderte ich mich und sprach ihn an.

Lulu

 

[Cornelia]

AW: Vergleichende Gespraechskultur

Klar vergleichen sich die Kinder auch untereinander - sie kriegen ja auch die Unterschiede mit - vor allem da momentan auch die Rückversetzungen aus der 2. stattfinden. Nur muss das weder von den Eltern und von den Lehrern noch forciert werden.

So wie du das schilderst hast du den einzelnen Schüler in SEINER Entwicklung im Blick - und das ist doch okay.

 

[lulu]

AW: Vergleichende Gespraechskultur

Aber manchmal fragen die Eltern selber. Bei meinem letzten Elternsprechtag waren Eltern da, deren Tochter sehr schwach in Mathe ist. Da wollten sie wissen, ob nur bei ihr das der Fall ist. Darauf habe ich natürlich schon Antworten gegeben. Also, dass sie ja nicht prinzipiell schlecht ist, sondern auch bestimmte Bereiche ganz gut beherrscht, in denen dann eben andere Kinder schwächer sind. Das fand ich in diesem Moment auch sehr wichtig.

Das finde ich auch wichtig. Schliesslich muessen die Eltern ja wissen, ob die Matheschwaeche noch "im Rahmen" liegt oder ob ihr Kind so weit hinter dem Klassenziel herhinkt, dass Intervention diese oder jener Art noetig ist. Solange das allgemein bleibt und es nicht heisst "die Susi und der Heinz koennen das auch nicht", ist es ja eher ein unpersoenlicher Vergleich. Mir faellt ein, dass Levins Lehrerin zB auch erzaehlt hat, dass es in der Klasse sechs bis acht Schueler gibt, die eigentlich dieses und jenes braeuchten. Es war klar, dass unser Kind eines dieser Gruppe ist, und somit auch klar in welchem Leistungsdrittel er in dieser spezifischen Sache steckt, aber oft habe ich das so noch nicht gehoert, eher auf Nachfragen (Wie gehen Sie damit um? Betrifft das denn auch andere Kinder?).

Lulu