AW: Umstellen
Hallo dolbi,
als ich deinen Eintrag gelesen habe, habe ich spontan gedacht, ich muss dir meinen Erfahrungen mitteilen. Denn ich war damals auch so ziemlich allein, mit diesem Problem. Und keiner hat es irgendwie so richtig ernst genommen.
Ich erzähle nur in Kurzform, dass würde sonst den Rahmen sprengen.
Eins meiner Zwillingsmädchen (jetzt dann im Oktober ein Jahr alt) hat eigentlich von Anfang an gespuckt. Außerdem hat sie im Grunde nur mit stimulieren ihr großes Geschäft gemacht. Das Spucken war direkt nach dem Füttern (anfangs stillen/später Flasche), oder lange nach dem Füttern bzw. beim Bäuern. Die Kleine hatte immer mehrere Bauer hintereinander und beim dritten Bauer war alles wieder draußen, dann fürchterliches Geschrei( SODBRENNEN!!). Und natürlich eigentlich tierischen Hunger. Sie war nur am Schreien, hatte ständig Blähungen und hat nicht gut ausgesehen.
Trotz Aptamil AR, blieb zwar etwas drin, a b e r kein Stuhlgang. Selbst beim Drücken kam die Milch immer hoch.
Das ganze habe ich 11 Wochen mitgemacht (JA diese tolle Spruch: Speikinder sind Gedeihkinder!!!!, ich konnte ihn nicht mehr hören.) Dann in die Klinik erstmal 3Tage Infusion, da völlig dehydriert- das Kind hatte kein Auge mehr zugemacht.
In dieser Nacht hat sie einfach mal 5 Stunden am Stück geschlafen. Und bevor jetzt jemand denkt,ich wäre zu lax mit dem Ganzen umgegangen. Ich war von Anfang an beim KIA, dieser hat micht einfach nicht ernst genommen.
In der Klinik wurde sie auf den Kopf gestellt, organisch war alles okay.
Also vielleicht die Milch. Sie wurde umgestellt auf Pregomin, ist Neocate ähnlich, stark aufgespalten, also leicht verdaulich. Und keine Lactose drin.
Verdacht auf Kuhmilcheiweißunverträglichkeit bzw. Lactoseintoleranz.
Denn eine Unverträglichkeit gegen Kuhmilcheiweiß oder Lactoseintoleranz muss nicht immer mit Durchfall einhergehen, wie immer gesagt wird. So wurde es mir in der Klinik erklärt.
Außderdem Andicken der Milch mit Nestargel, pflanzliches Bindemittel. Wird also geleeartig die Milch, und Nestargel soll den Stuhl dünn halten bzw. nicht stopfen wie z.b. Reisflocken.
Außerdem hat sie Omeprazol bekommen, also was gegen das Sodbrennen bzw. damit erst gar nicht soviel Magensäure gebildet wird.
Zudem wurde sie beim Füttern sehr aufrecht gehalten, ich will jetzt nicht sagen gesetzt, aber es war sehr aufrecht. Damit der Reflux nicht so stark ausgelöst wird.
Außerdem Bett in Schräglage, Leitz-Ordner unter das Kopfende.
Es hat zwar trotzdem lang gedauert, bis sie endlich an Gewicht zunahm, aber es war unser Glück in die richtigen Hände gekommen zu sein. Das Spucken war zwar nicht weg, aber deutlich besser. Zumindest besser zu ertragen. Für uns alle.
Das mit dem Stuhlgang hat sich erst später getan, musste sehr lange Einläufe und Spülungen machen. Mit 18 Wochen hat sie das erste Mal alleine in die Windel gemacht. War wohl eine gewisse Unreife, da Frühchen. Und wahrscheinlich war der Darm entzündet, durch Pre Milch, die sie anfangs bekam.
Die Milch dicke ich immer noch an, mache ich es nicht, kommt immer noch ein Schwupps hoch, aber absolut kein Vergleich zu vorher. Ihre Getränke tagsüber muss ich nicht mehr andicken, seit sie ca. 10 Monate alt ist. Trotz Beikost hatte sie immer noch ihre Getränke gespuckt.
Und vielleicht ein Trost, jetzt ist sie sehr gut und sie ist echt gern und viel. Nur keine Milchprodukte, erstmal. Sie bekommt immer noch Pregomin, mit Nestargel. Die schmeckt ja echt scheußlich, aber sie trinkt sie sehr gerne. Wenn ich ihr mal nen Löffel mit normalen Milchbrei von ihrer Schwester hinhalte, kräuselt sie die Nase und dreht sich weg. Instinktiver Abwehrmechanismus?!
Sorry, dass es doch länger geworden ist, ich will auch keine Panik schüren. Also nicht gleich aufgeben. Und ich vermute ohne Andicken wird wohl das Spucken bei euch nicht besser werden, trotz Nahrungsumstellung.
Hoffe dir etwas geholfen zu haben und halte uns auf dem Laufenden, ich möchte gerne wissen, wie es bei euch weitergeht.