Umstellen auf "Tischnahrung"??

[lulu]

Ich sehe das nicht ganz so locker :-?.
Das mit dem Brot schon. Trockenbrot und Vollmilch sind doch eine vollwertige Mahlzeit, oder?
Mit dem Mittagessen, das gefällt mir aber gar nicht. Sie muß doch irgendwann mal an Eurem Essen Interesse gehabt haben und über Ihr Gläschen gemotzt haben. Immerhin ist das Kind 2 Jahre alt. Klar essen Kinder nicht alles und in Phasen, aber daß gar nichts geht, tönt schon komisch . Sie muß doch einfach hungrig sein, vielleicht noch nicht um 12 aber dann um 14 Uhr. Nicht mal ein leckerer Auflauf, oder ein Spiegelei, oder Möhrensticks oder Pfannekuchen mit verstecktem Gemüse? Oder Vollkornspagetthi mit Erbsensoße und Parmesan (das Lieblingsessen meines Kleinkindes :eek.
Ich würde da ehrlich gesagt schnellstens konsequent dran arbeiten. Gläschen weg. Und leckere, kleinkindgerechte Kost kochen und selber mitessen. Wenn dann nichts geht, würde ich Ihr lieber einen Apfel zum "Nachtisch" anbieten als doch das Gläschen zücken. Nachmittags wieder ein Stück Obst und danach ein paar Kekse. Und nach ein paar Tagen müßte das eigentlich gegessen sein.
Sag Ihr ruhig: Hmmm, Mama kocht heute gaaanz leckeres Essen: Pfannekuchen mit Spinatfüllung (oder Ravioli mit Gemüsesosse oder sonstwas). Das essen wir gleich gemütlich zusammen. Vielleicht kann sie schon was helfen? Mehl aus dem Meßbecher in die Schüssel kippen oder so. Das lockt auch. Oder Tisch decken (mit Plastiktellern evtl :eek.
Viel Glück mit dem Sturköpfchen! Lulu

 

[Beate]

Bei Bianca würde gut helfen: Gläschen sind nur für Babies (sie will unbedingt groß sein ), oder auch: Gläschen sind zu teuer, die können wir uns nicht mehr leisten. Mit 2jährigen kann man ja schon ganz vernünftig reden.

Viel Erfolg!

 

[Tulpinchen]

Marlene wird jetzt zwar erst ein Jahr alt, drum "darf" ich hier eigentlich gar nicht mitmischen...

Trotzdem muß ich mal eben loswerden, daß ich manchmal froh wäre, wenn sie mehr Interesse an Gläschen zeigen würde, als an dem, was ich so esse. Alle Freundinnen haben immer ein Gläschen im Wickelrucksack dabei, das sie ihrem Kind bei Bedarf geben, wenn sie unterwegs sind. Ich darf mir dann immer die Hacken abrennen, um in der Stadt was "babygerechtes" zu finden, das ich Marlene geben kann, wenn sie hungrig ist.

Wenn ich mir jetzt selbst mittags was koche, muß ich immer drauf achten, daß es etwas ist, was Marlene auch essen kann (Steak und Salat ade... ). Das ist manchmal ganz schön nervig, aber wenn es ihr so am besten gefällt, dann ist das auch das Richtige für sie, denke ich. Und für mich ist es sicher einfacher, mich an ihren Bedürfnissen zu orientieren als umgekehrt.

Ähnlich denke ich auch bei Deiner Tochter...was ist denn so schrecklich schlimm daran, daß sie auf ihre heißgeliebten Gläschen nicht verzichten mag? Du hast selbst geschrieben, daß laut KiÄ alles ok ist. Nicht jedes Kind hat den gleichen Rhythmus, seine Schritte im Leben zu gehen. Wenn sie - warum auch immer - an ihrem gewohnten Eßverhalten festhalten will, dann hat das für sie einen ganz bestimmten und wahrscheinlich sehr wichtigen Grund (den wir Erwachsene nicht verstehen müssen). Ich glaube, sie wird irgendwann von selber ihr Verhalten ändern und wenn Euch die Gläschen nicht in den Ruin stürzen, laßt sie ihr doch einfach und schont Eure Nerven. Et kütt wie et kütt... ;-)

 

[fuepa]

Wir haben einfach Gläschen genommen, solange bis Sarah das von selbst wollte (war vor 2 WOchen soweit). Bei ihr geht das immer total plötzlich, von stricktem Nein schaltet Sie auf "nur mehr das" um von einem Tag auf den anderen.

Wir hatten das in der Gläschenzeit so, daß Sie zuerst Essen bekam am Tisch, während einer fütterte deckte der andere, dann nachher durfte Sie bei Nudeln, Kartoffeln und so kosten, da hat Sie mitgenascht und das Interesse wurde geweckt.

Ich hab nach einem Kampf wegen der Essensmenge, der mit viel Weinen verbunden war, aufgegeben, Sarah an was heranzuführen. Spielerisch geht es bei ihr am besten, dann kommt das von selbst.

Gabriela hat dazu ein paar sehr gute Postings, durchsuch mal das Unterforum danach.

 

[gabriela]

Steak und Salat ade...

das sehe ich nicht so! leckere gemüsebeilage kochen, dazu kartoffelbrei oder reis, dann passt salat und steak schon dazu, zumindest für die eltern für das kleinkind evtl. frikadellen vorkochen und einfrieren, oder fleischlos, dann aber 2EL hafer ins gemüse/brei untermischen. öl dazu nicht vergessen! salat in form von gurke oder tomaten kann einem kleinkind schon gegeben werden, salatblätter können noch nicht gekaut werden, sonst spricht nichts dagegen.

ich habe laurin langsam ab 11. monat an die familienkost angeführt, davor gab es gläschen ab 4. monat. er hat nicht ALLES gegessen was wir auch hatten, anfangs nur das gemüse/kartoffel fein püriert, dann mit der gabel zerdrückt, immer grober. gab es etwas mit fleisch (zb chinakohl eintopf mit gulaschfleisch), hat er alles bis auf das fleisch bekommen, weil er das fleisch nicht kauen konnte. ich habe laurins portion bis er ca. 1,5 war aufgewertet, 1 schuss öl und 2-3 EL haferflocken (oder mal 1/2 gläschen hipp-fleisch) gehörten immer zu seiner portion, sonst assen wir dasselbe - auch als er diät gehalten hat familienkost heisst für mich gesunde kost, nicht einen ewigen verzicht und frust für die eltern. nur eine (notwendige?) umstellung, dem kind zuliebe.

also, nicht verzweifeln ;-)
gabriela

 

[gabriela]

@kerstin

ich denke hier ähnlich wie lulu: mit 2 jahren immernoch babykost, bei einem gesunden kind, das muss nicht sein. gestreikt wird das essen bei euch mit oder ohne gläschen, oder? laurin mag von anfang an kein brot (er hatte auch grund dazu), aber belag ohne brot wird bei uns nicht gegessen. nacheinander gerne, aber wenn er nur den belag essen will, dann nehme ich ihm das brot weg. inzwischen haben wir seit ca. 3 monate eine phase, wo laurin tagsüber so gut wie nichts isst (davor hat er ein paar monate GEFRESSEN!). am geschmack liegt es sicherlich nicht, er isst sogut wie alles, WENN er isst. vom fleisch fällt mein laurin aber nicht, er trinkt nachts ein paar milchflaschen, also ein vorbild für die anderen kindern ist er hier nicht :-D ich merke schon, dass er kein hunger hat, weil er vom tisch aufsteht nach 2-3 bisse und das war's dann. wenn ich ihn einfange, isst er mir bestenfalls noch 1-2 löffel, mehr nicht, hat aber weiterhin kein sitzfleisch. gar nicht so einfach hier cool zu bleiben :-?

ich würde folgendes machen: neue tischregeln aufstellen. das hat mit tischmanieren nichts zu tun, aber mit dem essverhalten. mit 2 jahren ist deine tochter alt genug um sowas zu verstehen, mach es spannend und feierlich ;-)
1. es wird nur das gegessen, was auf dem tisch kommt (also keine gläschen mehr). mag sie das essen püriert, kannst du es mit der gabel fein zerdrücken. ich würde NICHT mit einem pürierstab anfangen.
2. alle mahlzeiten werden zusammengenommen und am tisch.
3. alternativen für ein essen das "nein" ist gibt es, aber nicht mehr als 1-2 (also zb anstatt brot nudeln oder brei, aber nicht noch mehr anbieten!)
4. brot selber schmieren lassen, gurke schneiden lassen (stumpfes kindermesser). das macht appetit und stolz.
5. nicht verzweifeln wenn sie nichts isst, es ist noch kein gesundes kind vor einem vollen teller gestorben.

6. ich sollte endlich diese ess-tipps zuende schreiben, die ich euch schon vor wochen versprochen habe :-?

grüsse,
gabriela