Jaaa...
Unsere Tochter ist 3 1/2 Jahre alt und war vom ersten Tag an empfindlich, intolerant gegen Unregelmäßigkeiten, später ungeduldig und phantasievoll, mit genauer Vorstellung wie was zu laufen hat - und alles äußert sich bis heute immer noch in Jammern, Heulen Kreischen, Auf den Boden Werfen und "Mucken" (eingeschnappt zu Boden sehen und nicht reagieren, Baby spielen).
Wir haben alles Mögliche durch. Nachgeben hilft immer für 2 Minuten, dann kommt das nächste Geheul. Strafe - also raus bringen ins Zimmer, hilft nach ca. 15 Minuten, aber die sind hart. Danach ist sie betont brav, reißt sich zusammen bis zum nächsten Stein des Anstoßes. Kann bis zu einer halben Stunde gutgehen.
Ignorieren hilft am meisten, und zwar grundsätzlich! Im Sinne von: Nicht da sein. Wenn ich sie einfach in Ruhe lasse, also auch im Bad die Shampooflasche ins Klo leeren, mit der Schere Löcher in den Teppich schneiden, Knete an die Wand schmieren, dann ist stundenlang Ruhe im Haus. Vorausgesetzt dass sie mitkriegt, wie ich mit etwas beschäftigt bin und deshalb nicht dauernd auf ihr rumhacken kann. Dann, nur dann ist sie wirklich zufrieden!
Ich rechne inzwischen, die Flasche Shampoo kostet ca. 2 Euro und der Babysitter für einen Nachmittag wäre 40-50 Euro.
Habe einen kleinen Eimer weiße Wandfarbe da, der mich beruhigt, und der Teppich ist eh schrottreif. Die Klorolle steht oben auf dem Schrank, die Zahnpasta ist weggeschlossen.
Im Garten kann sie auch stundenlang Käfer morden, Matsche auf sich verteilen, ihre Klamotten einweichen, Sand kauen, mit Wasser panschen. Gut war ein Eimer Wasser und die Rolle für Wandfarbe, damit die Veranda und die Wand der Gartenhütte "streichen".
Mit dem pädagogisch wertvollen Kram spielt sie fast nie. Mit mir gemeinsam spielt sie fast nur "Boykott" - Mama ist da und hat Zeit, was Schönes zusammen zu machen, also wie kann ich das an die Wand fahren. FRUST, und was wollen wir von den Kindern? Unseren Traum von Bullerbü nachholen?
Ich denke, vielleicht kann ich ihr meine Liebe am besten beweisen, indem ich sie ihren Blödsinn in Ruhe machen lasse, und nicht indem ich sie pausenlos bespaße und überwache. Irgendwann wird sie sich für was anderes interessieren.
Das andere ist, je regelmäßiger sie isst und schläft, desto ausgeglichener ist sie. Da wir nicht in einem Kloster leben, können wir darauf nicht immer hundertprozentig eingehen.
Wir haben auch noch einen unglaublich süßen kleinen Sohn, der viel lacht und unverdrossen alles mitmacht, auch von ihr lässt er sich begeistert alles Mögliche gefallen, wo ich schon die Luft anhalte.
Man sieht, wie verschieden die Menschen sind.
Ich liebe sie beide, wenn auch auf unterschiedliche Weise.
Ende des Romans und Prost auf alle unsere Zicken!
Frau N