AW: Spielgruppe mit "besonderen" Kindern
Ich hab jetzt überlegt und versuche meine Gedanken mal auf den Punkt zu bringen.
Ich habe mit Marlon damals eine normale Spielgruppe besucht. Da waren wir gerade noch in der Zeit,wo wir alles verarbeiten und uns einstellen musste auf unser Syndrom-Kind. Die Gruppe selbst war schon toll, rückblickend betrachtet.
Damals war alles noch zu frisch und für mich wirklich schwer zu ertragen immer vor Augen geführt zu bekommen,wie es normalerweise mit der Entwicklung läuft.
Das was du beschreibst mit der "Behandlung von rohen Eiern" -ja das trifft es auf den Punkt, allerdings kann ich nicht wirklich sagen ob das so war oder auf meine (damals sehr empfindliche) Empfindung zurückzuführen ist.
Damals hätte ich mir sehr eine Gruppe gewünscht, die nur besondere Kinder beinhaltet.
Aber -und das sind Gedanken die heute nach der Verarbeitung da sind- da ist man dann wirklich unter sich.Verschanzt sich irgendwie und genau das wollen wir Eltern doch nicht. Wir wollen mitten im Leben stehen,wir wollen uns nicht verstecken, wir wollen akzeptiert werden und normal behandelt werden.
Über ein Forum sind wir dann zu unserer "Herzschlag"-Gruppe gekommen. Wie der Name sagt, sind wir Eltern mit Herzkindern. Aber eben auch mit Geschwisterkindern. Und genau das war wichtig für uns. Zu sehen,dass das ganze Leben sich nicht ums Herz/Syndrom dreht. Einmal im Monat steht ein Treffen an,in den Sommermonaten machen wir Ausflüge und sind einfach "ganz normal". Bis auf L. und Marlon würde niemand auf die Idee kommen,dass eines der Kinder nicht gesund wäre. Da findet der Austausch über die Baustellen statt, aber auch die Geschwister stehen mit ihrer Entwicklung im Mittelpunkt. Und wir vergleichen auch -allerdings positiv,dass wir uns freuen über jeden neuen Entwicklungsschritt.
Zum Vergleich haben wir aktuell noch den Singkreis über die Frühförderung. 6 Eltern mit Syndromkindern.
Was auch schön ist,klar, aber da steht das Kind bzw. seine Baustellen im Vordergrund.
Ich kenne die Lebensgeschichte der Kinder -ob sie aber in einem Haus oder in einer Wohnung leben,das weiß ich nicht.
Weißt du,was ich meine?
Demnach finde ich,die Mischung machts. Und wenn man es mal von der anderen Seite sieht...man schließt die gesunden Kinder aus. Ich habe in den letzten Jahren gemerkt,dass es einige Eltern gibt,denen ein Umgang mit kranken und behinderten Kindern für ihr eigenes wichtig ist. Und gerade wo das Thema Inklusion im Gespräch ist,sollte man da ansetzen. Schließlich haben die Eltern der vorherigen Generation stark dafür gekämpft,dass wir heute soweit sind.