AW: Smart love
statt meine überweisungen zu machen hab ich hier reingeschaut und bin natürlich hängen geblieben :-D
also, zum pausenbrotbeispiel:
s.257
ist ziemlich am anfang von kapitel 7: sechs bis zwölf jahre: das ältere kind mit herz und verstand lieben
hier geht es um den übergang zur schule, wie erleichtere ich ihn meinem sechsjährigen, wie unterstütze ich, wie setze ich altersentsprechende regeln.
die textstelle heisst wortwörtlich:
vergißt ihr kind sein pausenbrot oder ein heft zu hause, sollten sie es ihm in die schule bringen, falls sie das irgendwie einrichten können.
das kind fühlt sich bestraft, wenn sie es die "natürlichen konsequenzen" seines tuns spüren lassen und ist dann doppelt gekränkt, weil es zum einen etwas wichtiges vergessen hat und sie ihm zum anderen nicht helfen, obwohl sie das durchaus könnten.
das einzige was sie ihr kind lehren, wenn sie es seine fehler ausbaden lassen, ist unbarmherzigkeit gegen sich selbst.
ich finde diese sichtweise ausserordentlich spannend und diskussionswürdig. es zeigt auch einen der hauptstolpersteine der von dreikurs propagierten natürlichen oder logischen konsequenzen auf (und missversteht mich nicht, ich bin drekurs-fan!) - man rutscht als erwachsener zu leicht auf die ätschi-bätschi schiene, wenn man dem kind nicht hilft, obwohl man es könnte. die frage ist m.e. immer - was signalisiere ich für ein gefühl?
wenn ich nicht liebe- und verständnisvoll und kompromissbereit sein kann, dann sind die konsequenzen nichts anderes als strafen und werden auch so wahrgenommen.
zu kims statement und der definition von selbstständigkeit:
ist es so schwer zu verstehen, was kim meint?
sie sagt doch weder, dass sie es erstrebenswert findet, kinder in elektronischen wippen abzulegen (im gegenteil), noch dass selbstständigkeit per definitionem heisst, ohne emotionale zuwendung auszukommen.
m.e. wollte sie vermitteln, dass derzeit in der erziehung der trend vom übermässigen verwöhnen (was f heute 10 jährige noch gelten mag) wieder hin zur pseudo-selbstständigkeit geht, nämlich in dem sinne, dass man bereits kleinste babys "abschiebt" (in diese wippen), schreien lässt, damit sie "schlafen lernen" etc
dem stimme ich übrigens zu
(merkt mans? :-D)
ach ja, und weil
gabriela zitiert wurde, möchte ich noch ein zitat nachschieben (leider nicht wortwörtlich, da ich die alten beiträge nicht mehr finde): kinder nach "gefühl" zu erziehen, heisst die fehler zu wiederholen, die unsere mütter an uns vollbracht haben.
übrigens auch etwas, das dreikurs immer wieder sagt - es gibt keine traditionellen werte mehr in der kindererziehung, wir befinden uns durch die gesellschaftlichen umwälzungen der letzten 100 jahre in einer gigantischen umbruchs- und neuorientierungsphase
in diesem sinne eine gute nacht
eure jackie