Sexualkundeunterricht i.d. Grundschule

[Krümelchen]

AW: Sexualkundeunterricht i.d. Grundschule

also, ich bin ja Grundschullehrerin und mir liegt gerade dieses Thema sehr am Herzen. Ich persönlich erkläre die Geschlechtsorgane, die Veränderungen während der Pupertät und die Entstehung eines Babys sowie Schwangerschaft und Geburt. Aber ich beantworte ALLE Fragen, die mir gestellt werden. Ach ja, Verhütung ist natürlich auch ein Thema. Und wenn ich nach Prostitution oder Geschlechtsstellungen gefragt werde oder diese Begriffe falsch benutzt werden, dann erkläre ich das, weil es mir wichtig ist! Auch die gleichgeschlechtlichen Beziehungen spielen da eigentlich IMMER eine Rolle. Die Kinder benutzen Wörter und haben keine Ahnung, was sie bedeuten. Da ist Aufklärung für mich an vorderster Front. Ich informiere die Eltern vorher immer und bis jetzt hatte ich da auch keine Schwierigkeiten.
Ach ja, ich habe einen Briefkasten im Klassenzimmer, da können die Kinder dann die Fragen, die sie sich nicht trauen zu stellen, schriftlich fragen. Und mich erschreckt es, ehrlich gesagt, wenn ein Viertklässler nicht weiß, wie ein Baby auf die Welt kommt! Sie sind dann 10 und mit 12 fangen sie genau das an, was ich ihnen erkläre. Da hab ich echt fast Angst um die Kinder!

 

[Schäfchen]

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Ich geb Casi recht, heutzutage sind alle früher dran. Also muss auch die Aufklärung früher erfolgen. Himmel, wenn ich manche Fragen in der Bravo sehe ... da krieg ich Gänsehaut,wie wenig die Jugendlichen heute wissen.

Meine Mädchen wissen, wie Kinder in den Bauch kommen und wie sie wieder rauskommen, damit bin ich auch schon angeeckt... Aber ich halte das für wichtig. Als ich das erste Mal meine tage bekam, dachte ich ich müsse sterben, weinte wegen der eingesauten Bettwäsche und aus Angst vor Mutters Schelte ...Das würd ich meinen Kindern gern ersparen. Und wenn hier wieder die regelmäßige Regel bei mir "spukt", dann wird es wieder Fragen geben - und ehrliche altersgerechte Antworten.

Kurz, ich halte das für wichtig und find auch nix schlimmes an der Aufklärung über Analverkehr, Oralverkehr - denn das ist so ein Tabuthema ohne es sein zu müssen. Wichtig ist doch, dass die Kinder wissen, dass es das gibt - das aber alles freiwillig und kein Muß ist.

 

[NicSam]

AW: Sexualkundeunterricht i.d. Grundschule

Ich habe gestern noch einmal darüber nachgedacht - Verhütung finde ich eigentlich insofern passend, dass es ja auch wichtig ist zu erklären, dass nicht jedesmal ein Baby entsteht, und man halt auch etwas dagegen tun kann.
Das mit dem Analverkehr und Oralverkehr - wenn irgendjemand fragt, okay. Die Lehrerin hat es im Rahmen des Missbrauchs thematisiert, und erklärt, dass es Männer gibt, die wollen, dass man am Penis leckt, und welche, die den Penis in den Po stecken wollen... Den Flyer mit den Stellungen (nicht dass man darüber nicht reden kann) finde ich persönlich schon fehl am Platz.

Und versteht mich nicht falsch: Ich bin ja nicht gegen die Aufklärung, mit Samuel habe ich auch schon Peter, Ida und Minimum gelesen und er findet es das der Welt - besonders sympathisch war ihm die Stelle, wo Peter sagt, dass sein Glied auch so manchmal hart wird, da hat er sich halt wiedergefunden...

Ich glaube ich war vielleicht über die Art und Weise der Lehrerin geschockt, vielleicht auch besonders deswegen, weil ich mir noch gar keine GEdanken über den Sexualkundeunterricht gemacht habe und auch weil meine Bekannte selber gar nicht angetan davon war, weil ihre Tochter aufgrund der vielen, vielen manchmal eben auch unangenehmen Details auch ein paar mal schlecht geschlafen hat.

Danke für eure vielfältigen Antworten

 

[Bobbelche73]

AW: Sexualkundeunterricht i.d. Grundschule

...also ich bin da irgendwie schon Casis Meinung!

Ich habe auch im Kindergarten dazu kindgerechte Bücher vorgelesen....die auch kein Blatt vor den Mund genommen haben!

Ich denke man muss auch mal sehen das ziemlich viel schlimmes passiert in der Welt.
1. habe ich so schon erlebt das ein Mädchen von seinem sex. Missbrauch erzählte....und der kam so zur Anzeige....
2. ist es zwar nicht immer leicht damit umbefangen umzugehen....aber das sollte man schon...damit die Kinder möglichst früh wissen was mit ihrem Körper alles so passiert und passieren kann.

...also wenn ich mal von meiner Kindheit ausgehe...da waren meine Eltern da ziemlich verschlossen und ich kann mich nicht erinnern das in der Schule einmal jemand das Thema angeschnitten hätte.Ist schon ganz schön fahrlässig....!

Ruhig weiter so.....!

LG Uta

 

[Mullemaus]

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Das mit dem Analverkehr und Oralverkehr - wenn irgendjemand fragt, okay. Die Lehrerin hat es im Rahmen des Missbrauchs thematisiert, und erklärt, dass es Männer gibt, die wollen, dass man am Penis leckt, und welche, die den Penis in den Po stecken wollen... Den Flyer mit den Stellungen (nicht dass man darüber nicht reden kann) finde ich persönlich schon fehl am Platz.

So, ich hab nochmal meine Große befragt - Anal- bzw. Oralverkehr waren kein Thema, auch über verschiedene Stellungen wurde in der Grundschule nicht gesprochen.

Ich finds auch richtig, daß die LehrerInnen entstehende Fragen beantworten, Begriffe richtig stellen.

Wenn Mißbrauch thematisiert wird, finde ich es richtig, daß auch erklärt wird, was dann ablaufen kann (siehe Nicoles Schilderung) - als eigenes "Thema" halte ich AV/OV in der Grundschule für verfrüht, solange es nicht von den Kids selbst angesprochen wird.

LG,
Mullemaus

 

[NicSam]

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Danke für's Nachfragen bei deiner Tochter

LG und ein schönes Wochenende,
Nicole

 

[jackie]

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ich finde auch, dass man die kids ruhig früh und detaillliert aufklären soll

war erst kürzlich zu einer pressekonferenz eines bekannten familienplanungszentrums in wien eingeladen, die auch abtreibungen durchführen. thema: die mädchen, die abtreiben werden immer jünger und es werden immer mehr. völlig blau-äugig sexhaben, nix verhüten und dann in der misere sitzen

außerdem ist aids auch nach wie vor ein thema.

ligrü
jackie

 

[lulu]

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Ich denke man kann Praeventation vor Missbrauch auch betreiben, ohne bildlich Analverkehr oder Oralverkehr zu beschreiben. Finde ich jetzt auch irgendwie paedagogisch etwas unsensibel. Klaas waere das sicherlich superunangenehm im Unterricht so konfrontiert zu werden.

Ansonsten waere ich froh, die Schulen wuerden hier so gut aufklaeren. In der Grundschule bleibt das bei uns Elternsache.

Lulu