Schickt mir Nerven .....

[Helga]

AW: Schickt mir Nerven .....

Das Pustefix wäre weg - und zwar für länger. Außerdem hat sie den Boden zu putzen - auch wenns nicht so wird wie bei dir. ;-)

Sie schreien nach neuen Grenzen, die grade wieder abgesteckt werden und nach Konsequenzen. Seitdem gehts wieder - da ich strenger geworden bin ;-) Ich denke, das hängt mit der Schulzeit und dem Abschied aus dem KiGa zusammen

Pustefix war dann auch weg, und den Boden hat Rainer sauber gemacht ! ICH hätte das nicht gemacht.

Ja, die Sache mit den Grenzen. Louisa ist eh ein Kind, welches permanent danach schreit, die Grenzen gesteckt zu bekommen. Manchmal fruchtet es, aber zur Zeit eben nicht. Und das schon länger. Strenger werden habe ich mir seit vergangenen Mittwoch auf die Fahne geschrieben und zieh es auch durch. Louisa scheint häufig irritiert deswegen, weil sie das nicht kennt. Auch ich muss mich erstmal gewöhnen, aber das wird sicher schon. Nur momentan sind meine Reserven trotz Urlaub aufgebraucht.

P.S.: Andererseits gibts auch mehr Freiräume und "Verantwortung", wenn Absprachen eingehalten werden. Es muss sich auf Gegenseitigkeit beruhen.

Klingt jetzt hart und einseitig - aber es geht nicht, wenn in einer 3er-Beziehung 1 oder auch 2 so aus dem Rahmen fallen und tun was sie wollen und alles an mir hängen bleibt ;-)

Das sehe ich genauso ! Wenn ich merke, sie hält sich unsere Vereinbarungen, werde ich auch sicher wieder mehr Spielraum lassen !

Danke Dir, Conny

 

[Cornelia]

AW: Schickt mir Nerven .....

Du musst das jetzt auch durchziehen - einknicken wäre fatal Ich bin teilweise dazu übergegangen, "verträge" mit ihr abzuschließen. Damit sie merkt, wenn sie Absprachen nicht einhält. Hat gut funktioniert - deshalb ists grade nicht mehr notwendig.

Ich bin auch kein strenger, konsequenter Typ. Aber ich muss das schweren Herzens voll durchziehen, da Nr. 2 ganz genau aufpasst und probiert, ob es Sachen auf seine Art durchbekommt...

Ich würde Louisa die Folgen ihres "Fehlverhaltens" vor Augen halten und die Konsequenzen ausbaden und selber beseitigen lassen ;-) Reden hab ich auch versucht - aber je mehr man redet, desto mehr kann man auch den Blumen erzählen, die hören besser zu :zeitung: Kurz und knapp ist die Devise.

Was Annika gut tat, war dass ich ihr mir zugetraut habe. Sprich: Kleinigkeiten wie selber nach der Toilette durchfragen, selber bestellen. Vergessenes Schwimmzeug wiederbesorgen ... :zeitung:, alleine zur Schule gehen lassen (Versprechen für die Zukunft), Müll sortieren und runterbringen. Klingt banal, aber bisher traute sie sich das nicht zu. Seit sie merkt, dass sie es kann, gehts im Alltag auch besser.

 

[Jacqueline]

AW: Schickt mir Nerven .....

Liebe Helga,


ja, das ist eine Phase - die "ichbinbaldinderschule"-Phase.
Ich habe das schon dreimal durch, kenne das auch von anderen Müttern - der Aufbruch in diesen neuen Lebensabschnitt bringt die Kinder gehörig durcheinander.
Auf der einen Seite sind sie verspielt und kindlich, auf der anderen Seite wollen sie endlich Schüler sein, lernen, herausgefordert werden.
Das bedeutet - es ist ihnen klar, dass sich etwas verändern wird, aber sie wissen nicht genau, wie (wir ja auch nicht *gg*).

Ich glaube, man muss da einfach durch - und ich habe die Erfahrung gemacht, dass das am besten geht, wenn ich es a) nicht persönlich nehme und b) kein grosses Tamtam darum mache.
Wer Unfug anstellt, muss ihn wieder in Ordnung bringen.
Wer mich ampampt, muss damit rechnen, dass ich dann eben keine Lust habe, für ihn ein Zvieri zu richten o.ä.
Und gleichzeitig war ich sowas wie der "Fels in der Brandung" - total stur habe ich an der Normalität festgehalten und mich nicht aus der Reserve locken lassen, habe alle gewohnten Regeln und Rituale beibehalten - und mir scheint es, als hätten sie in dieser Unsicherheit genau das gebraucht.

Solche "Aufsässigkeit" ist meiner Erfahrung nach meistens ein Zeichen, dass das Kind mit irgendeinem Umbruch sehr beschäftigt, verunsichert und vielleicht auch überfordert ist. Da braucht es zwar Menschen, die viel Verständnis haben, die aber gleichzeitig das Gewohnte beibehalten, so in der Art "meine persönliche Welt steht zwar Kopf, aber die Dreckwäsche muss wenigstens noch an den gleichen Ort hin".
Die Pubertät kommt mir übrigens auch genau so vor - sie sind oft mit sich selber so überfordert, dass sie ihren Missmut darüber vorwiegend an Eltern auslassen :-D


Liebe Grüsse, Jacqueline

 

[lulu]

AW: Schickt mir Nerven .....

Helga, bei mir hat - je nach Kind - sehr geholfen einfach von mir zu sprechen. Es scheint mir manchmal, als ob sie - auf Dein Beispiel jetzt gemuenzt - gar nicht wirklich wahrnehmen wuerden, dass ich gerde viel Arbeit und Energie ins sauber machen investiere (und wahrscheinlich nicht mal Lust dazu habe). Ich haette vermutlich losgedonnert: "Luisa, das aegert mich jetzt total! Ich habe so viel geputzt und jetzt ist der Boden voellig siffig. Och Mensch, meine ganze Arbeit. Mist!" Nach der Tirade haetten wir dann gut aushandeln koennen, dass ich den Mist jetzt nicht wegmachen muss.

Seit dem ich immer mehr von mir erzaehle, gebe ich den Kindern anscheinend eine bessere Moeglichkeit mich besser zu kennen und meine Belange erst zu nehmen. Kommt mir zwar manchmal etwas komisch vor, aber Klaas und Linnea erzaehlen irgendwie auch den ganzen Tag von sich. (Levin redet nicht so viel .)

Ich dachte auch lange, Klaas braeuchte Struktur und Grenzen. Aber ich glaube, ich habe da auch fehlinterpretiert. Er braucht einfach ein bisschen mehr Hilfe im sozialen Umgang mit mir oder in der Familie. Es kommt mir manchmal so vor, als ob er die vorzuegliche soziale Intelligenz seines Vaters nicht geerbt hat und einfach etwas Nachhilfe braucht.

Lulu

 

[Helga]

AW: Schickt mir Nerven .....

Danke Euch, Jac und Lulu ! Sicherlich muss ich auch wieder dazu lernen ! Ja, ich kann mich gut in sie hineinversetzen. Ein Umbruch steht ins Haus und jeder redet von der Schule. Ich merke bei ihr eben auch, dass sie Freude und Verunsicherung in sich trägt. Mal freut sie sich, mal will sie nicht in die Schule.

Als wir in Urlaub waren, kam ein Brief, in dem sich ihre zukünftige Klassenlehrerin vorstellt. Sie bat darin, dass die Kinder sich ebenfalls ein wenig vorstellen. Wie sie heißen, wer die Eltern sind, was sie gerne essen und was sie sonst gerne tun. Louisa hat sich voller Inbrunst daran gesetzt und gemalt und geklebt. Sie findet diesen Brief total klasse, und möchte ihn morgen gerne selber in der Schule abgeben.

Obwohl ich weiß, dass sie einen großen Schritt vor sich hat, kann ich eben manchmal auch nicht aus meiner Haut. Und Lulu, wie Du schon sagst, vielleicht sollte ich es nicht so persönlich nehmen ! Ich bin lernfähig und ich weiß, dass wir das hinkriegen. Aber momentan ist es einfach super schwierig !

 

[Cornelia]

AW: Schickt mir Nerven .....

So, in etwa läuft das hier auch ab - das Putzbeispiel triffts gut

ich hab sie nicht nur zum Selberputzen "verdonnert" - sondern auch was dazu gesagt. Nur zuviele worte sind auch nicht gut - dann gibts wieder Durchzug :zeitung: