Ratlos

[nici]

Und das machst du mit der Umarmung. Richtig feste das sie nicht weg kann und keine freiraum mehr hat in en arm nehmen. Zwar am anfang ist es schrecklich und wenn es im Geschäft ist schauen die läute auch seltsam. Aber es hilft. Sie beruhigt sich, nach lauten schreien und versuchen sich zu wehern. Am Anfang brachten wir noch so ca 15 min. jetzt sind es keine 5 min mehr. Und habe auch das Gefühlt das es weniger wird. Klar ist es ein Aufwand, aber es lohnt sich. Man soll dasnn die Kinder aber auch nicht über KOpf streicheln oder so, weil die das als Belohnung ansehen. Es geht einfach nur darum das sie GRENZEN kennen und spüren. Meist ist es auch so, das wenn ich richtig sauer auf sie bin in den arm nehme aber mit ihr auch nicht rede. Einfach nur da stze und sie feste in den armen hällt. Wenn sie sich beruhigt hat, bekommt sie eine Kuss vorher aber nicht. Am Anfang zerbricht es aber das Herz, aber geholfen hat es.

Babsi

Ich muß da kurz was zu schreiben.

Das wäre meine absolute Horrorvorstellung: wenn mich jemand, der größer und stärker ist, als ich so festhält. Ich würde durchdrehen, ich würd da echt kaputt gehen *grusel*. Ich ertrage so etwas nicht, wenn ich nicht in der "Stimmung" dazu bin - klar manchmal beim Kuscheln für ein paar Minuten, da ist es schön und angenehm. Aber wenn ich gereizt und wütend bin oder so und mich würd jemand so festhalten ... :entsetzt:

Für mich sind das keine Grenzen, das ist schon Gewalt (ohne dir damit jetzt persönlich auf den Schlips treten zu wollen). Aber ich bitte dich von ganzem Herzen nochmal darüber nachzudenken, was du deiner Tochter damit antun kannst.

Gruß
Nici

 

[primavera]

Ich kann da Nici nur zustimmen und ich finde man sollte sich genau überlegen ob man durch diese Methode dem Kind eher signalisiert dass Wut haben/ausleben etwas "schlimmes" ist und sofort unterdrückt gehört und man dem Kind zudem verwehrt sich auch gegen vertraute Bezugspersonen abzugrenzen. Wenn sich ein Kind gegen eine Umarmung während eines Trotzanfalls wehrt (sicher gibt es da auch Ausnahmen)-es aber trotzdem umklammert wird aufgrund der körperlichen Stärke des anderen- versagt man nach m.M. dem Kind in gewisser Weise das Recht auf Selbstbestimmung.

@ Volleybap

Ich finde man kann nicht pauschal sagen dass dieses "aus der Situation gehen und Kind austoben lassen" nichts bringt. Ich hätte mir manchmal auch gewünscht es gäbe irgendwas mit dem ich den Anfall stoppen/verkürzen konnte. Anfangs saß ich probeweise mit im Zimmer mit dem Ergebnis, dass sie noch mehr austickte, in ihrer Wut Dinge an meinen Kopf warf (was mich innerlich noch mehr kochen ließ) und deutlich "lass mich in Ruhe!!!" brüllte. Soviel zu dem "die Mama läßt mich alleine".:-?

Diese Slapstick-Einlagen die Du angeführt hast: das kann ja sicherlich nur in Ausnahmefällen Anwendung gefunden haben oder Deine Kinder hatten wenige oder leichtere Trotzanfälle?. Sicher hab ich sowas bei leichten Bockphasen auch gemacht: mal aufs Bett geworfen und durchgekitzelt. Aber erstens kann man sowas wohl kaum bringen wenn das Kind trotzt weil es etwas nicht bekommt/ geschlagen hat etc. Also irgendwie sollte ich als Mutter/Vater noch authentisch bleiben und meine Reaktionen im Zusammenhang mit dem was passiert ist setzten. Wenn mein Kind mal aus dem "nichts" rumbockt mach ich meist auch kein Drama draus- aber den Kasper würde ich dann auch nicht spielen und ständig versuchen abzulenken- Hauptsache die Bockerei hat ein Ende.

Die Trotzerei ist ja letztlich eine Grenzfindungs/Orientierungsphase für die Kleinen und wichtig ist doch, dass ich das Kind in seiner Wut begleite,tröste; aber auch zeige: wir als Eltern bleiben bei dieser Entscheidung die vorher getroffen wurde, sie wird jetzt nicht DURCH diesen Anfall geändert. Wenn ich mir dann vorstelle dass man in diesem Augenblick die Badewanne einfüllt und sich mit Klamotten reinlegt? Oder hab ich das alles falsch verstanden??

Nun denn- jeder wie er mag..


LG Petra

 

[Stephanie]

Mensch, ihr seid echt klasse rima: Auf viele eurer Ideen wär ich nicht so schnell gekommen ;-)

Gestern waren wir zum ersten Mal nach den Sommerferien wieder beim Kinderturnen - und mein Kind drehte völlig ab Sie rannte rum, schrie in den höchsten Tönen vor Vergnügen, 'organisierte' das Ringe-einsammeln, sprang zum ersten Mal auf dem Trampolin richtig hoch ohne Mamas Hände zu brauchen und machte ca. 14 Purzelbäume nacheinander bis sie fast grün im Gesicht war :mrgreen:

Ich denke also wirklich dass ein grosser Teil ihres Frustes am mangelnden Kinderkontakt der letzten 6 Wochen lag und daran dass sie ihr gewohntes Programm vermisst hat. Ich denke auch dass sie längst Kindergartenreif ist, der Kinderarzt bemerkte sowas ähnliches schon bei der U7. Am 22. September ist nun unser erster Schnuppertag im Kiga und am 04. Oktober gehts dann richtig los :achwiegu: Es ist also Entlastung/Erleichterung in Sicht. Zudem scheint sie tatsächlich einen Entwicklungssprung gemacht zu haben oder steckt noch drin, sie verblüfft mich nämlich seit einigen Tagen damit, dass sie Zusammenhänge erkennt die ihr vorher völlig schnuppe waren.

Eure Tips sind wirklich spitze, ich werde mir einiges davon im Hinterkopf behalten für die nächste Phase *g*

Elke: Bachblüten habe ich schonmal für uns beide benutzt, sie wirkten auch wirklich gut, allerdings war es damals mehr so ein Dauer-Genörgel von Vivian in Kombination mit schlechter seelischer Verfassung meinerseits. Grundsätzlich bin ich Bachblüten gegenüber nicht abgeneigt, danke für deinen Link

Ralf: Klasse Allein die Vorstellung brachte mich zum lachen und ich finde die Idee toll, da es bei Eltern und Kind die Laune hebt! Allerdings sehe ich es ähnlich wie Petra, dass ich das nicht als normale Reaktion bei Wutanfällen einführen will, denn ich möchte ja ernstgenommen werden. Ausserdem ist der Überraschungseffekt irgendwann weg. Aber für gelegentliche Nörgeltage wenn so gar nix fruchten will find ichs gut!

Crossi: auch ne gute Idee mit dem Kindergartenprogramm, merke ich mir mal für die erste Krankphase bzw. die ersten Kiga-Ferien. Danke!

Und eure Trösterlis und guten Worte haben mir wirklich gut getan. Danke

Liebe Grüsse,

Stephanie

 

[Madame Brischid]

Deine Erzählungen kommen mir irgendwie sehr bekannt vor. Aber unsere Knirpse sind ja auch fast gleich alt. :-D

Niklas flippt zur Zeit auch bei den seltsamsten Kleinigkeiten aus. Heute z.B. waren wir bei einer Freundin. Ich wollte gehen und hab ihm gesagt, er solle seine Schuhe anziehen, solange ich auf dem Klo bin. Als ich wieder kam, waren die Schuhe noch nicht an. Ich hab dann einfach meine angezogen - und schon ging es los. Er wollte unbedingt, dass ich meine Schuhe wieder ausziehe. *wiejetzt???* :???: Er hat schon angefangen, sie mir auszuziehen. Natürlich mit unglaublichem Gebrüll. Kurz vorher hab ich noch geschildert, wie Niklas manchmal ausrastet - und schon hat er es gezeigt. *kleinerteufel* Die anderen konnten es echt nicht fassen.
Das Ende vom Lied war dann, dass ich mich nicht aus der Ruhe bringen ließ und einfach ging. Mit seinen Schuhen in der Hand. Er hat dann noch eine zeitlang das Treppenhaus zusammengeschrien, aber als ich in den Lift stieg, kam er auch hinterher und hat seine Schuhe angezogen. Zwar immer noch mit Meckerei, aber immerhin.
Auf der ganzen Heimfahrt hat er immer wieder gejammert und nach seinem Schnulli verlangt und behauptet, er sei müde, das hat mich aber wenig gestört *pfeif*

Wir haben aber festgestellt, dass das wohl am Alter liegt. Ich kenne mehrere in den Alter, die grad so drauf sind. Du bist also nicht allein!

Am besten wirkt bei Niklas immer, dass ich ihn vor die Wahl stelle - wenn wir zuhause sind - entweder geht er in sein Zimmer, bis er sich beruhigt hat (danach wir dann geschmust und nochmal drüber geredet, was das denn eben esr), oder ich stelle ihn in kompletter Montur unter die kalte Dusche :-D Bisher hat er sich immer für sein Zimmer entschieden - und er duscht immer noch leidenschaftlich (allerdings warm) :-D

Es klappt zwar nicht immer so gut, manchmal brüll ich auch zurück oder versuch ihn selbst ins Kinderzimmer zu stellen, aber ich hab das Gefühl, dass es schon besser geworden ist.

Das mit dem Kinderturnen und dem Auspowern hab ich bei ihm allerdings auch festgestellt. Und am liebsten alles alleine ("Bin schon großer Bube!"). Muss also auch irgendwie ein Entwicklungsschub sein.

Gruß von genervter Mutter an genervte Mutter