AW: Musikalische Früherziehung - welche Materialien und Kosten?
Hallo Siko,
jetzt fang ich mal mit dem Roman an:
Also ich hab mit zwei unterschiedlichen Unterrichtswerken gearbeitet, die ich dir jetzt mal beide vorstelle.
Das erste war vom Bosse-Verlag
"Tina und Tobi". Die Bilder fand ich sehr schön gemacht und auch die Tasche, die es im Komplettset gibt, fand ich sehr schön.
Für die Kinder auch sehr übersichtlich fand ich die "Anwesenheitsliste" am Anfang jeden Heftes, da wurde dann in jeder Stunde ein themenbezogenes Bild eingeklebt und nur die Kinder, die auch wirklich da waren, hatten am Ende alle Aufkleber drin - ansonsten nur weiße Bilder, die sie auch selbst ausmalen konnten. (Ich habe aber am Ende jeden Kurses den Kindern ihre Aufkleber gegeben, damit sie ihre Anfangsseite dann doch alle bunt hatten).
Auch sehr angenehm fand ich die Elternblätter, die den Kindern nach jeder Stunde mitgegeben wurden, damit die Eltern auch zu Hause nachvollziehen konnten, was die Kinder im Kurs gemacht haben.
Was ich hier aber sehr schlecht/schwer fand, war die Tatsache, dass die Kinder schon in der ersten Stunde mit Noten anfingen (wohlgemerkt mit 4 Jahren!) und in jeder Stunde eine neue Note hinzukam. DIese wurden dann gemalt und auch auf einem Glockenspiel - was ich auch sehr ungünstig finde, da die Koordination in dem Alter noch nicht bei allen Kindern so ausgebildet ist, dass sie problemlos Noten sehen und auf dem Glockenspiel spielen können.
Wenn also ein Kind Eltern hatte, die eben nicht die Woche über was mit ihm zu Hause gemacht hatten - die Kinder wurden da mehr oder minder für eine Stunde in der Woche bei mir geparkt - und so auch nicht mit den Noten arbeiten konnte, hat es sehr schnell die Lust verloren, weil es gesehen hat, das die anderen etwas konnten, was es nicht kann.
Insgesamt gesehen ein eher wenig kindgerechtes Konzept, das schon ab 4 Jahren eine hohe Lern- und Konzentrationsfähigkeit von den Kindern verlangt.
Das zweite war die Reihe
"Musik und Tanz für Kinder".
Es gibt hier pro Halbjahr vier Hefte für die Kinder und auch jeweils zwei Elternzeitungen, wobei ich auch hier eingeführt habe, den Eltern für jede Stunde ein gesondertes Blatt mitzugeben, auf dem auch "Hausaufgaben" standen oder ein oder zwei andere Lieder, die nicht im Heft abgedruckt waren.
Die Inhalte sind thematisch geordnet und es gibt z.B. auch - ganz aktuell - eine Seite mit Martinsliedern und Laternen, die mal ausmalen kann.
Es werden auch verschiedene Rhythmus-Instrumente beschrieben, die in der Stunde gebastelt werden können und mit denen dann Musik gemacht wird.
Ich finde dieses Konzept wesenlich sinnvoller, da es dann auch nicht so schlimm ist, wenn ein Kind mal seine "Hausaufgaben" nicht gemacht hat. Du hast hier auch als Lehrerin mehr Gestaltungsmöglichkeiten und kannst auch Themen aufgreifen, die vond en Kindern spontan kommen, ohne allzusehr in ein Konzept eingezwängt zu sein.
Durch die immer wiederkehrenden Bewegungsmöglichkeiten ist es für die Kinder auch nicht so anstrengend, sie können sich immer wieder mal austoben, um dann im Anschluss wieder konzentrierter mitarbeiten zu können.
So, ich hoffe, ich habe jetzt nix wichtiges vergessen, wenn du - oder sonstwer
- noch Fragen ahbt, dann einfach mal her damit!
Ach ja, Bezahlung, da musst du einfach mal schauen. In der Musikschule hatten wir einen festen Monatsbeitrag, wenn ich es "Privat" gemacht hab, dann habe ich pro Kurs eine gewisse Gebühr verlangt (ich glaube es waren bei 6 Kindern und 12 Unterrichtseinheiten à 45min 60€ - kann das sein :???: so ungefähr), das war für mich dann einfacher, als in jeder Stunde dem Geld hinterherzulaufen.
Jetzt hab ich aber glaub ich alles.
Nachtrag: Ich habe mir jetzt mal die Seite der
Musikfantasie angesehen, die ja hier auch oft genannt wird. Leider kenne ich dieses Konzept nicht und kann darüber auch nix sagen, aber zumindest für das erste Jahr scheint es ganz praktisch zu sein - ich bin halt keine Glockenspiel-Freundin
Liebe Grüße
Rosi