AW: Mein Sohn will nicht mehr alleine schlafen
Und ich glaube nicht, dass es gut ist für meinen Sohn, wenn er alle 2 Std. vom Babygeschrei, Füttern und Windeln wechseln wach gemacht wird.
Wird er nicht, da bin ich fast sicher. Meine wurden und werden nicht wach, wenn Michelle weint, wenn ich sie stille, wenn ich sie raushole, wenn ich Sachen in den Schrank packe/ raushole ...
Meine Große war 16 Monate als die Mittlere geboren wurde, die beiden haben schnell ein Zimmer geteilt und sie ist nie wach geworden, wenn sich das Baby meldete.
Aber das ist ja nicht euer Problem. Du willst, dass er in seinem Bett schläft - er signalisiert deutlich, dass er in eures will. Ich versteh dich. Ich kann deine Gedankengänge durchaus nachvollziehen und sehe die Problematik. Aber ich versteh auch ihn, denn niemand schläft gern allein, zudem wird er deine Veränderung spüren, aber er kann es nicht fassen, nicht begreifen, denn dazu ist er zu klein und die Veränderung zu komplex.
Mal angenommen, du könntest sicher sein, dass das Baby ihn nicht weckt und ihr Platz habt: würdest du bereit sein, sein Bett zu euch zu stellen? Ich mein, du lässt ja das Baby nicht ewig brüllen, wenn es Hunger hat, stillen macht keinen Lärm (Flasche geben auch nicht, glaub ich) und wickeln ist doch auch nicht alle 2 Stunden dran, zudem geht das meines Wissens nach auch recht leise vonstatten. Dein Sohn müsste einen sehr leichten Schlaf haben, wenn er sich dadurch beeindrucken ließe.
Was das mit dem allein Regeln angeht: Das tut es von allein, denn er weiß wo sein Bett ist und dass es sein Bett ist.
Ich hol mal etwas weiter aus: Meine Mittlere wurde mit einem Jahr sehr krank. Bis dato war sie kein Kind, das unser Bett einforderte. Mit der Krankheit wuchs der Bedarf nach Nähe, so kam sie in unser Bett. Und blieb. Ging es ihr verhältnismäßig gut, suchte sie die Nähe der Schwester und schlief dort. Ging es ihr weniger gut, schlief sie bei uns. Je nach Bedarf in meinem Bett oder im Reisebett im Schlafzimmer. Als sie auf dem Weg der Besserung war, zog sie in ein eigenes Zimmer (da war sie zwei), schlief dort problemlos ein und kam nachts zu uns ins Bett. Die Nächte wurden nach und nach weniger. Im Schlafzimmer hatte sie zu der Zeit kein Reisebett mehr, aber eine bezogene Babybettmatratze mit bereitliegender Decke. Im Bett ging nicht mehr, sie lag immer quer und wir fanden keinen Schlaf. Wir besprachen das, inzwischen war sie 3, führten die Matratze ein. Irgendwann schafften wir auch die ab, weil sie nicht gebraucht wurde.
Später kam dann noch mal ne Phase, wo sie wieder in unser Bett kam. Das hatte die Große auch mal ein paar Nächte. Inzwischen war lange keiner mehr bei uns im Bett, sie kommen auch morgens schon ganz lange nicht mehr zum Kuscheln
Ich sehe heute Dinge anders als früher. Und ich würd wohl eine Schlafmöglichkeit für den Spatz im Schlafzimmer einrichten trotz Baby (oder gerade wegen Baby?), wenn der Platz es hergibt. Und wenn der Platz nicht ist, würd ich sehen, wie ich ihn schaffen kann. Aber: das wäre
mein Weg. Der muss dir nicht passend erscheinen.
Zu der anderen Frage: warum sollte es für ein Kind besser sein, allein in den Schlaf zu finden, wenn es sich auf dem Weg dahin einsam und allein fühlt, vielleicht Angst hat die es nicht ausdrücken kann? Ich kann auch schlecht einschlafen, wenn mein Mann nicht da ist. Es fehlt die Geborgenheit, selbst wenn wir nicht immer zeitgleich ins Bett gehen. Das Wissen, das er im Haus ist, ist angenehm. Das Wissen, dass er nicht im Haus ist, lässt mich schwer einschlafen. Einem kleinen Kind geht es nicht anders auf der Suche nach Geborgenheit.
Ansonsten, wenn das so gar nicht in euer Konnzept passt: hast du mal versucht, ihn sein Bett gestalten zu lassen? Vielleicht mag er ein Kissen wie ihr es habt? Eine Decke wie ihr sie habt? Ein besonderes Kuscheltier? Einen Betthimmel (oder keinen Betthimmel)?
Michelle schläft, wenn sie sehr viel zu verarbeiten hat weil der Tag anstrengend war, am liebsten auf meinem Kissen. Das muss dann nicht zwangsläufig in meinem Bett liegen, ich kann es auch in ihres packen.