Zum Becher halten find ich deinen Kleinen auch zu jung.
Bei uns war es so, dass beide Kinder keine Flasche nahmen. Für mich war und ist das voll ok. Weggehen ist so eine Sache. Ich habe ein Kind bekommen mit dem Wissen, dass ich dafür Verantwortung übernehme, dass sich damit mein Leben ändert und meine Prioritäten sich verschieben. Und so geht ausgehen anfangs eben nur mit Kind oder gar nicht, später kann Baby auch mal bei Papa bleiben, während Mama zwei / drei Stunden bummeln geht.
Wenn du öffentlich nicht stillen willst, such dir unterwegs ein ruhiges Plätzchen. Wickelräume bieten dazu oft eine Sitzgelegenheit. Sicher kannst du auch ne ruhige Ecke in einem Restaurant bekommen und im ganz großen Notfall kann es auch eine öffentliche Toilette sein, wenn sie denn sauber ist.
Ich hab immer öffentlich gestillt, im Restaurant ebenso wie im Park. Waren viele Leute da, hab ich mich unauffällig weggedreht, das Baby angedockt und mich dann wieder zurückgedreht. Man sieht von der Brust ja nix beim Stillen. Für mich ist das Stillen eines Kindes was ganz natürliches und wer sich davon gestört fühlt, der kann ja wegsehen. Aber ich weiß, dass diese Einstellung nicht jedem liegt.
Und zurück zu meinen Flaschenverweigerern:
Ariane hat mit Beginn der Beikost im Alter von 4 Monaten angefangen aus einem richtigen Becher zu trinken. Allein gehalten hat sie ihre Tasse / ihren Becher aber erst mit knapp einem Jahr. Abgestillt hat sie sich, als ich schwanger wurde. Plötzlich akzeptierte sie für ihre Milchmahlzeiten auch die Flasche. Die hat sie aber samt Schnuller kurz nach ihrem ersten Geburtstag in die Wüste geschickt.
Fabienne hat spät mit Beikost angefangen, da war sie 7 Monate alt. Becher klappte nicht, sie nahm den Trinkschnabel lieber. Inzwischen ist der Trinkschnabel weg, sie trinkt aus Becher und Tasse, hält beides aber noch nicht allein. Motorisch hinkt sie etwas hinterher, kräftetechnisch auch - ist aber krankheitsbedingt. Fabienne wird zusätzlich bei Bedarf gestillt.
Wenn du also mit Beikost anfängst, weil dein Kleiner bereit dafür ist, dann biete ihm Wasser an. Wenn er Sauger und Trinkschnabel nicht will, nimm einen richtigen Becher. Klar braucht das anfangs Geduld und es wird auch gekleckert, aber du fängst ja langsam an mit Beikosteinführung und dementsprechend langsam reduzieren sich die Stillzeiten. So haben deine Brust und das Kind Zeit, sich an die veränderten "Regeln" zu gewöhnen. Und dein Kleiner wird nach und nach sein Können mit Tasse oder Flasche verbessern. Es braucht halt alles seine Zeit und den richtigen Zeitpunkt und Geduld.
Liebe Grüße
Andrea