Mache ich mir zu viele Gedanken?

  • Themenstarter Themenstarter Paulchen
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AW: Mache ich mir zu viele Gedanken?

Puh, das ist heftig.

Es wurde ja schon vieles geschrieben und ich würde auch erst mal weg von den Ballerspielen gehen (für Erne waren das z.B. auch Spiele, bei denen man Luftballons abwerfen oder Bälle treffen sollte - also was komplett harmloses) und mich um die Verhaltensauffälligkeiten in der Klasse kümmern.

Ihr habt doch sicher auch einen Elernbeirat. Was sagt der denn zu der Situation? Die wissen ja oftmals mehr als man selbst - zumindest ist das bei uns so. Wir haben ja auch ein verhaltensauffälliges Kind in der Klasse und der wird inzwischen auch psychologisch betreut.

Aber gerade zum Wohle aller Kinder in der Klasse muss doch etwas passieren. Ich versteh diese Ignoranz nicht :(

Schulamt wäre auch eine Anlaufstelle. Gerade zu Beginn des Schuljahres ist doch dort auch immer ein Infotelefon geschaltet. Da einfach mal unverbindlich um Informationen bitten.


Ich versteh nicht, dass da nciht schon längst reagiert wurde!


Kopfschüttelnde Grüße

Rosi
 
AW: Mache ich mir zu viele Gedanken?

Nein Salat, da WILL keiner nach schauen. Er erbricht mindestens wöchentlich, einkoten und einnässen seltener. Die Lehrerin putzt es weg, die Mutter holt ihn ab. Fäddisch. So ist das hier.

Was keiner ausspricht, das existiert auch nicht. Des Kaisers neue Kleider....

:entsetzt: Ich bin schockiert, wenn ich das lese. Ich wüßte gar nicht, was ich tun sollte. Das Erbrechen und unkontrollierte Einkoten finde ich bei einem 10jährigem am Schlimmsten. Vor allem, dass anscheinend weggeschaut wird und dem Kind nicht geholfen. In der Klasse meines Sohnes hat sich ein einziges Mal ein Kind übergeben, ihm tat das Kind leid und er war sauer auf die Kinder, die lachten. Dem Kind selber war es sehr peinlich, obwohl es noch schaffte zum Mülleimer zu kommen, krank war und sofort von seinen Eltern abgeholt wurde.

Manchmal wenn ich Deine Themen lese, denke ich ich lebe in einer ganz anderen Welt. Hilft Dir nicht, wenn ich das schreibe, aber ich wäre mit so einer Situation überfordert.

Bei Ballerspielen würde ich erstmal nachfragen, was für Spiele genau gemeint sind. Kinder drücken sich manchmal anders aus. So wurde mir mal erzählt, dass ein Kind von einem anderen gewürgt wurde. Als ich genau fragte, wie das Kind angefasst wurde, stellte sich heraus, dass die Kinder Fangen gespielt haben und das Kind um den Bauch herum festgehalten wurde. Das war wohl unangenehm und so sprachen "Täter und Opfer" von würgen. Wir Erwachsenen dachten alle an Hände am Hals bei einem Zank und nicht zu festes Halten um die Taille beim Fangen spielen.... :winke:
 
AW: Mache ich mir zu viele Gedanken?

Ja, ich hab mir überlegt, dass Paul mal das Kind auf die Ballerspiele anspricht, was der denn genau so meint. Ansonsten leben wir hier schon in einer "heilen" Welt, in dem Sinne, dass alles, was nicht heil ist, ignoriert wird. Ich glaube aber, dass es überall so ist.

In sozialen Brennpunktgebieten sind vielleicht die Lehrer einfach sensibilisierter und auch besser aufgeklärt. Bei uns läuft seit Jahrzehnten alles so wie es läuft und so läufts eben nach dem Motto "das haben wir immer schon so gemacht!".

Das Kind kotet nicht täglich ein, falls sich das so anhörte, es passiert dann und wann, genau wie das Pinkeln und Erbrechen. Ich kann einerseits aber auch verstehen, dass die Eltern ihn, bei normaler Gehirnleistung, in eine normale Klasse integrieren wollen, er kommt ja auch ganz normal mit, steht im 3er udn 4er Bereich. Wie gesagt, ich bin sicher, dass keine Vernachlässigung im herkömmlichen Sinne vorliegt, die Mutter kann ihn kaum loslassen, das hab ich bei der Übernachtung gemerkt, ich musste sie echt rausschieben am Ende, damit sie endlich geht. Sie ist eher zu besorgt.

Ob es eine Zumutung ist für die Kinder weiss ich nicht. Dass Paul es nicht besonders toll findet, wenn es nach "Kacka" riecht am Tisch, ist klar. Aber es "stört" ihn nicht, er findet es auch nicht unerträglich. Das Kind wird auch nicht gemobbt in der Klasse und ist einigermaßen integriert, wenngleich natürlich nicht gut Freund mit allem, das wäre auch zuviel verlangt bei seiner Verhaltensweise (damit meine ich die Aggression und Verhaltensauffälligkeiten).

Heute erzählte er mir (wegen der Hygiene), dass die "Kotze" mit Katzenstreu abgestreut wird und "Wenn sie dann getrocknet ist, wird sie weggeworfen". :) Kann mir nicht vorstellen, dass die Klassenlehrerin das gern macht, von daher wird es im Rahmen liegen, sonst hätte SIE sich im eigenen Sinne schon gewehrt.
 
AW: Mache ich mir zu viele Gedanken?

Ich finde das einfach nur furchtbar. Für die Mitschüler, für das betreffende Kind.

Ich kann nur raten, dass die Lehrerin und andere denken, sie "helfen" dem Kind, indem sie so normal wie möglich versuchen mit der Situation umzugehen. Es wird einfach weggemacht und ignoriert.

An deiner Stelle würde ich mich ans Jugendamt wenden. Das mit dem Schulamt ist auch eine gute Idee.
 
AW: Mache ich mir zu viele Gedanken?

In sozialen Brennpunktgebieten sind vielleicht die Lehrer einfach sensibilisierter und auch besser aufgeklärt. Bei uns läuft seit Jahrzehnten alles so wie es läuft und so läufts eben nach dem Motto "das haben wir immer schon so gemacht!".
Ich glaube eher wir leben in einer zeimlich behüteten Gegend. Mein Großer geht auf eine sehr leistungsorientierte Privatschule. Die Klasse, in der er ist, ist insgesamt sehr gut im Lernen und mir sind noch nie Verhaltensauffälligkeiten aufgefallen. Ich weiß nicht genau, warum das so ist. Das Schulkonzept mit dreimal Unterricht bis 16 Uhr und zweimal bis 14 Uhr passt nicht für jedes Kind.

Bist Du Dir sicher, dass der Junge nicht schon in Behandlung ist? Wenn die Mutter eher zu besorgt ist, würde ich das erwarten...:winke:
 
AW: Mache ich mir zu viele Gedanken?

Naja, wenn dein Sohn auf eine leistungsorientierte Privatschule geht, setze ich eine bestimmte Zielgruppe voraus an Eltern. Das ist an unserer Schule auch so, aber der eine oder andere passt eben nicht ins Schema, ist halt keine Privatschule sondern eine öffentliche. An der Privatschule hatten wir das auch nicht (bei den Kindern, nur verhaltensauffällige Lehrer *hahaha*)
 
AW: Mache ich mir zu viele Gedanken?

Naja, wenn dein Sohn auf eine leistungsorientierte Privatschule geht, setze ich eine bestimmte Zielgruppe voraus an Eltern.
:jaja: Das war zwar nicht unser Auswahlkriterium für die Schule, aber es ist so: Eine ganz spezielle Zielgruppe an Eltern, aber auch an Kindern. Ein sehr straffes Programm, würde man nicht jedem Kind zumuten.

Wir wollten damals altershomogene Klassen für unser Kind und die gab es zu dem Zeitpunkt auf keiner öffentlichen Grundschule hier. Da er besonders viel Zeit in der Schule verbringt und nicht mittags zu hause ist, bin ich jetzt aber sehr froh, dass es ein besonders behüteter Ort ist.
 
AW: Mache ich mir zu viele Gedanken?

Ich hab auch das Gefühl, dass die Lehrerin total überfordert ist mit der Klasse. Da sind auch wirklich einige sehr anstrengende Exemplare dabei, die ich auf der Fahrt ins Mathematikum kennenlernen durfte. Fand ich selber auch nicht so prickelnd. Paul sagt, sie schreit schon viel rum, die Mädchen sind ziemlich furchtbar, in dieser Klasse gibt es aber auch ganz viele verschiedene Nationalitäten mit ihren Eigenheiten durcheinander und da denke ich, das packt die Lehrerin, die kurz vor der Rente steht, nicht mehr.

Ihre Schiene ist gnadenlose Strenge, aber das funzt eben bei manchen Kindern, die zu Hause täglich Schlimmes gewöhnt sind, nicht besonders, die lachen drüber. Das stelle ich mir für sie auch sehr frustrierend vor.
 
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