Lebensmittelboxen im Supermarkt

Rona Roya

Gehört zum Inventar
Huhu,

wir haben hier in der Nähe eine Tafel, die in den umliegenden Supermärkten Lebensmittelspenden einsammelt.

In der Zeitung stand, daß die Supermärkte nun immer genauer kalkulieren und immer weniger Lebensmittel zum Spenden übrig haben- von daher wurden in einigen Supermärkten an den Kassen solche Boxen aufgestellt, wo jeder, der kann und möchte und will, Lebensmittel spenden kann.

Bei jedem Einkauf fällt mir auf, daß die Box immer leer ist! Hin und wieder sind mal Nudeln drin oder Dosenobst.

Habt Ihr sowas auch in Euren Supermärkten? Wenn ja, kauft Ihr dann was und stellt es rein?

Meist kaufe ich ein Babygläschen oder eine große Dose Erbsen oder ähnliches und spende es. An der Box hängt eine Liste, welche Sachen dringend benötigt werden.

Lieben Gruß!
 
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Hi!


Ich hab sowas bei uns noch nie gesehen, wenns das gäbe würd ich da durchaus gern was reintun.

LG Julia
 
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Ich sowas in der Art bis jetzt nur beim DM für Tierfutter fürs Tierheim gesehen, und da ist immer gut was drin.

Lg
Su
 
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Su, diese Tierfutterboxen habe ich auch schon gesehen beim dm- es stimmt, diese sind immer gut gefüllt.

Ich muss mal Ausschau halten, ob in anderen Supermärkten diese Lebensmittelboxen besser gefüllt sind....
 
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Bei uns gibt es sowas auch nicht und ich kann euren Zeitungsartikel auch nur teilweise bestätigen.
Wir haben hier einen Laden, der speziell für Lebensmittelspenden von Supermärkten eingerichtet wurde, dort darf aber jeder einkaufen (es wird kein Berechtigungsschein verlangt).
Der Laden steht kurz vor der Schließung, da die umliegenden Supermärkte so gut wie nichts mehr spenden. Im Gegenzug sind die Container der Supermärkte aber randvoll mit weggeworfenen Lebensmitteln. :ochne:

Ich finde diese Rückwärtsentwicklung mehr als schade. :(
 
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Ich finde den Gedanken an solche "Futterboxen" für Menschen eher gruselig. Klar, vordergründig scheint das hilfreich, aber wenn man genauer hinschaut, hat das für mich ein ganz übles Geschmäckle. Wie unendlich demütigend für die Menschen, die auf die spontanen Wohltätigkeiten der Konsumenten angewiesen sind, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten.

Jetzt komm ich mal aus der historischen Perspektive, da ich mich beruflich relativ viel mit Sozialstaatswerdung, öffentlicher Fürsorge und Privatwohltätigkeit beschäftige.

Es ist heute in Deutschland das einklagbare Recht eines jeden Bürgers, eine finanzielle Unterstützung zu bekommen für den Fall, dass er sich nicht selbst durch Lohnarbeit oder andere Einkommen unterhalten kann. Und diese Unterstützung muss für ein menschenwürdiges Leben ausreichen. Das schließt auch die Teilnahme am normalen Konsumleben ein, wo jeder nach seinen Möglichkeiten selber auswählt und seine Kaufentscheidungen tätigt. Wenn der Unterstützungsbetrag dafür nicht ausreicht, dann muss der gesetzlich festgelegte Betrag erhöht werden und keine Strukturen geschaffen, die den Lebensstandard der bedürftigen Menschen von freiwilligen (also nicht einklagbaren, gesetzlich verankerten) Spenden abhängen lassen. Denn dann würde der Staat seinen originären Versorgungsauftrag aufgeben und das Feld der Privatwohltätigkeit überlassen.

Aus diesem Grund stehe ich auch den Tafeln inzwischen ziemlich kritisch gegenüber, obwohl ich die Idee dahinter eigentlich nicht schlecht finde. Es wird verteilt, was noch zu gebrauchen ist und ansonsten vernichtet würde. Die oben beschriebenen Boxen haben damit aber nichts zu tun. Sie verteilen ja keinen Überschuss sondern werden mit gekauften Dingen gefüllt. Der Inhalt ist also eher ein Almosen an die Bedürftigen. Schwieriges Feld.
 
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Es ist heute in Deutschland das einklagbare Recht eines jeden Bürgers, eine finanzielle Unterstützung zu bekommen für den Fall, dass er sich nicht selbst durch Lohnarbeit oder andere Einkommen unterhalten kann. Und diese Unterstützung muss für ein menschenwürdiges Leben ausreichen. Das schließt auch die Teilnahme am normalen Konsumleben ein, wo jeder nach seinen Möglichkeiten selber auswählt und seine Kaufentscheidungen tätigt. Wenn der Unterstützungsbetrag dafür nicht ausreicht, dann muss der gesetzlich festgelegte Betrag erhöht werden und keine Strukturen geschaffen, die den Lebensstandard der bedürftigen Menschen von freiwilligen (also nicht einklagbaren, gesetzlich verankerten) Spenden abhängen lassen.

Eos, ich bin nicht vom Fach, aber wenn es so ist, wie Du schreibst, daß jeder Bürger ein einklagbares Recht auf finanzielle Unterstützung hat- warum gibt es dann immer mehr Armut in Deutschland? Die Realität ist eine ganz andere...

Ich verstehe Deine Argumentation, daß nicht solche Stukturen geschaffen werden sollen, daß der Lebensstandard der Bedürftigen von freiwilligen Spenden abhängt! Aber wenn von Seiten des Staates die Hilfe nicht ausreicht, was dann?

LG!
 
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Ronya, ich glaub ich setz mich mal kurz in die Nesseln. Wir haben auch ein paar Jahre Hartz IV bekommen ( GsD nun nicht mehr) . Ich behaupte mal, das man damit recht gut leben kann. Nur sehe ich immer wieder Reportagen, wo die Leute sagen, sie hätten nichts, könnten ihre Kinder nicht ernähren ect. . Rauchen und trinken aber gleichzeitig, oder haben andere höhere Standarts. Und genau diese Leute sieht man auch bei der Tafel (am besten noch die, die wirklich genug haben und sich mit ihren Smartphones Nachrichten schreiben, wo denn der Rest der Sippschaft bleibt.) Und da bekommen sie den Hals nicht voll und wollen auch noch absolut hochwertige Produkte. Ich hab das mit der Tafel hier in MG auch mal ausprobiert als es uns mal ziemlich übel ging. ABER: Ne....nicht mein Ding. Nicht so wie im TV gerne mal gezeigt wird, das es eine Art Laden ist, wo man günstig an die Lebensmittel kommt, sondern eher ein "Tasche-abgeben- und- voll -machen" in einer drängelnden Menge und lauten Rumgeschreie.

Sorry, ich hab hier damals wirklich einen dicken Hals gehabt und seitdem stehe ich der Tafel ziemlich skeptisch gegenüber.

Ob die Lebensmittelboxen auch wirklich da ankommen, wo sie benötigt werden , mag ich auch mal bezweifeln. Möchte mich aber nicht allzuweit aus dem Fenster lehnen. Aber da drücke ich lieber dem Obdachlosen, der hier seine Zeitung verkauft und immer nett grüßt ein Brötchen in die Hand und fühl mich dann besser.

Die Tafeln sollten lieber die Sachen den Rentern verteilen, die wirklich nach zig Jahren harter Arbeit kaum Rente bekommen. Das sind nämlich die Leute, die es gesundheitlich nicht schaffen sich in die Menschenmenge beim Ausgabeplatz hinzustellen und Sachen nach Hause zu schleppen.

LG
 
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