AW: Kommentare zum Einzelkind...ich bins bald Leid
Vielen Dank für die ganzen netten und aufmunternden Worte bisher.
Ich habe da den ganzen Tag noch drüber nachgedacht. Ich glaube, es ist auch einfach die Situation, in der wir uns befinden. Wir sind vor 2 Jahren hier ins Dorf gezogen, und trotz aller Bemühungen meinerseits Einladungen und Kontaktaufnahme zu anderen) hat Leonie es bisher nicht geschafft, mit den Nachbarskindern warm zu werden. Das war halt eine eingeschworene Gemeinschaft von Anfang an, und Leonie ist eher schüchtern. Sie geht auch nicht hier, sondern im Nachbardorf in den Kindergarten. Zuerst hatten wir keinen Platz im hiesigen Kiga, und dann wollte ich sie nicht aus ihrem sozialen Umfeld reissen, weil sie schon einiges mitgemacht hatte (Umzug, Kündigung, finanziellen Stress, Arbeitsunfall meines Mannes). Das wollte ich ihr dann nicht auch noch antun. Dazu kommt, dass sie eben sehr unausgeglichen bis unausstehlich reagiert hat, Entwicklungsdefizite hat, die die Nachbarskinder merken und es ihr noch zusätzlich schwer machen, weil sie "anders" ist (nämlich viel jünger wirkt) und und. Das sind unter anderem auch die Gründe, die gegen ein Zweites gesprochen haben bei uns. Wir hatten weder Geld noch Nerven dafür, weil wir nur Unruhe hatten in der Familie. Der Wunsch war aber abgesehen davon bei meinem Mann kaum präsent.
Jedenfalls kriege ich diese freundlichen Kommentare vielfach von Nachbarn zu hören. Und Leonie sitzt oft alleine im Garten und schaut zu, wie die anderen in den Nachbargärten toben. Wenn die Nachbarkids dann überhaupt mal fragen ob sie rüber dürfen, sagen die Eltern "Nein" (die wollen ihre Ruhe, und das Hin und Her von den Kindern nervt sie wohl. Ich habe es ein paar Male im Garten gehört).
Mir zerreisst das oft das Herz, und Leonie ist auch nicht glücklich mit der Situation. Man verübelt uns offensichtlich die "Kindergartenverweigerung", trotz Erklärungsversuche, und das wir hier Exoten sind mit einem Kind.
Und ich denke dann wirklich oft: mit einem Geschwisterchen wäre sie wenigstens nicht allein! Der Altersunterschied wäre dann aber auch scon 6 Jahre...mit den Kindergartenfreunden spielt sie ab und zu und hat Kontakte vom Reiten her. Trotzdem tut sie mir Leid, wenn sie beim Toben zuschaut aus dem Fenster. Ich leide übrigens nicht für meine Person. Die nachbarschaftlichen Kontakte sind okay, und ich gehe hier mit zum Sport. Ich habe nicht das gefühl, dass man uns mit Absicht meidet. Nur Leonie ist so isoliert.
Das musste ich mir mal vom Herzen schreiben. Deswegen treffen mich diese Einzelkindkommentare wohl besonders, weil ich es nicht hinbekomme, Leonie hier zu integrieren. Das mit dem Kindergarten IST ja auch meine Schuld, wobei ich auch nicht einsehen kann, warum sie deswegen nicht mit den anderen spielen sollte, aber so ist das wohl eben.