Das ist immer ein ganz heikles Thema. Vor allem deshalb heikel, weil man liebend gerne glaubt, was die eigenen Kinder erzählen. Die haben in solchen Sachen aber auch immer eine sehr subjektive Wahrnehmung. Wenn Kinder aggressiv werden, dann gibt es dafür immer einen Auslöser. Übermüdung, hoher Druck, Krankheit usw. Und auch ein aggressiver Umgang mit ihnen. Das muss nicht körperlich sein, sondern kann auch verbal sein.
Damit ist die Frage, wie löst man solche Probleme, wenn man nicht weiß, was der Auslöser war. Deiner Tochter ist sicherlich einerseits geholfen, wenn sie das Gefühl bekommt: Meine Ma steht zu mir und verteidigt mich. Nicht geholfen wäre ihr, wenn sie lernt: Ich kann den XY anspitzen, wenn der sich wehrt, kommt meine Ma und macht dem Druck...
Nicht geholfen wäre ihr auch, wenn sie nicht lernt, sich selbst zu wehren: Solche Situationen zu regeln, sich an die Erzieherin zu wenden, sich so zu verhalten, dass sie den Aggressionen nicht ausgesetzt ist, Aggressionen zurückzuweisen.
Wenn sie nicht zu sehr betroffen ist von dem Ereignis (Kinder schlagen sich und spielen 10 Minuten später friedlich zusammen, während die Eltern sich verbal noch übelst beschimpfen...), dann nimm die Sache zum Anlass, mit ihr über den Umgang mit Aggressionen zu reden. Vielleicht über ein Buch als Einstieg oder indem Du eine Geschichte erzählst, wie Du das Problem "früher" gelöst hast.
Fast jedes Kind hat irgendwann eine Phase, in der es aggressiv zu anderen Kindern ist. Das gehört zur Entwicklung mit dazu. Es muss lernen, seine Aggressionen zu steuern, damit umzugehen. Es ist eine harte Zeit für Eltern. Wenn dann parallel noch starker Druck von außen kommt - saure andere Eltern -, macht das einem das Leben nicht leichter. Wenn ich das im Hinterkopf weiß, dann entwickle ich auch Ideen, wie ich mich - wenn es wirklich nötig wird - mit den anderen Eltern in Verbindung setzen kann.