Also das ist mal wieder das altbekannte Thema, und ich geb auch mal wieder meinen Senf dazu.
Ich denke ich bin in der Sache ziemlich liberal eingestellt, ich finde, jede Familie (nicht Mutter!!) sollte für sich selbst die Möglichkeit haben, zu entscheiden, wie die Kinderbetreuung (so wie alle Aspekte der Kindererziehung) geregelt wird.
Es kann ja Mama oder Papa zu Hause bleiben, oder es gibt die Möglichkeit bei einer Oma / einem Opa zu sein oder eben nicht.
Es kann ja so sein, daß nach einiger Zeit Mama oder Papa alleine erzieht und daher arbeiten MUSS, oder daß das Geld sonst bei allem Sparen nicht reicht, oder daß beide arbeiten wollen.
Der Jammer ist (und ich habe da auch keine Lösung), wie ein gewisser Finanzausgleich am besten zu bewerkstelligen ist, daß halt nicht das Geld der einzige bzw. bestimmende Faktor ist.
Uns selbst war immer klar, daß wir beide weiter voll arbeiten gehen, da keiner von uns es fertig gebracht hätte, ganztags zu Hause zu sein und nicht mehr zu arbeiten. Wir haben jahrelang gearbeitet um an die jetzige Stelle zu kommen, ich selbst bin im IT Management, und da kann und will ich nicht 2 Jahre aus- und dann einfach wieder einsteigen. Dazu macht mir die Arbeit zu viel Spaß und gibt mir viel zu viel.
Sarah geht seitdem Sie 4 Monate ist in einen Kindergarten (habe das eh schon oft geschrieben), mit kleinen Gruppen so ca. 6-8 Kinder, Sie war das einzige Baby dort und fühlt sich total wohl. In der Früh ist sie schon unruhig und will weg, wenn der Papa zu lange braucht (er arbeitet manchmal noch zu Hause vor dem ersten Kundentermin). Sarah bekommt im Kindergarten wirklich viel mit: Sie ist mit anderen Kindern zusammen, das ist mir sehr wichtig, denn Sie ist ein Einzelkind, und Sie wächst zweisprachig auf, denn es ist ein englischer Kindergarten.
Ich bin so froh, wenn ich Sarah am Abend sehe, und Sie freut sich immer übers WOchehende (das bei uns sehr leicht "erkennbar" ist, denn wir fahren immer, wenn wir einen Tag gemeinsam verbringen, in unser Haus, dadurch weiß Sarah genau, jetzt kommen wieder die Mama/Papatage). Wir könnten die Zeit gemeinsam nicht so genießen, wenn einer von uns immer bei Sarah wäre, so schätzen wir die Tage umso mehr.
Ich schließe mich der Aussage einiger Vorposterinnen an: Ich hoffe daß Deine Freundin solche Aussagen NIE vor den Kindern macht. Ich weiß schon genau, was ICH mache, wenn mein Kind von einer Aufsichtsperson sowas zu hören bekommt - das ist in höchsten Sinne unprofessionell (und das ist in diesem Zusammenhang ein echtes Schimpfwort :-D )!!!
Viel wichtiger ist, ob wir uns als Eltern genug Zeit für unsere Kinder nehmen - und da ist eben nicht nur die Quantität sondern mehr die Qualität von Ausschlag. Ob wir unsere Kinder als Persönlichkeiten ernst nehmen, ob wir Sie fördern (und nicht unsere eigenen Wünsche aufdrängen), ob wir die Gratwanderung zwischen Freiheiten und notwendigen Grenzen richtig erwischen, und und und ...
Würde mich sehr interessieren, was Deine Freundin zu diesen Argumenten sagt!