AW: Kind intelligent, Noten schlecht.
Ich bin da durchaus bei Lucie, meine Große mochte diese Stapelaufgaben und leere Satzstellen auch nicht und hat bei manchen "kindgerechten" Aufgaben echte Verständnisprobleme. Ich würde definitiv testen lassen und schauen, das man auf die individuellen Denkweisen des Kindes eingehen kann. Meine Große kommt z.B. mit Frontalunterricht ganz schlecht klar und schaltet dabei extrem schnell ab. Sie hat heute noch Probleme mit dem Lernen - weil sie das jahrelang nicht musste. Sie kann heute noch halbes Wissen nicht ausstehen sondern will ein Thema komplex und vollständig erklärt haben.
Was das Thema Schule betrifft, so darf bei uns jedes Kind so individuell sein wie es ist und ich pfeif da auf das was andere denken und was Großeltern sich wünschen. Möglicherweise ist das bei uns deswegen leichter, weil ich der einzige in der Familie mit Abitur bin ... Und ich tat mir schwer damit mein großes Kind zwei Jahre früher als gewöhnlich aufs Gymnasium zu schicken. Nicht weil ich das nicht durfte, sondern weil sie in meinen Augen noch so schutzbedürftig war vom Alter her. Und als die Mittlere jetzt anfing, das sie ja wechseln müsse, durfte sie sich klar und deutlich anhören, dass ich keinen verfrühten Schulwechsel von allen Kindern erwarte sondern glücklich damit bin, das sie so sind wie sie sind. Sie wechselt jetzt ganz regulär in zwei Jahren und damit ist es gut. Wohin sie dann wechselt, werden wir dann sehen. Nur weil die eine auf dem Gymnasium ist, muss das für die andere nicht passen. Und die Jüngste lass ich mich eh mal überraschen ... Uns war immer wichtig, das die Schule zum Kind passt und nicht die Schulform. Weswegen unsere alle in einer anderen als der zuständigen Grundschule waren, sind und sein werden - einfach weil diese andere Schule besser zu den Kindern passt. Und das gilt ebenso für die weiterführenden Schulen. Wichtig ist, das das Kind da abgeholt wird wo es steht.
Übrigens: meine Cousine sollte damals Abi machen, weil ihre Eltern das wollten ... Ich hab gesehen wie sie kämpfte, wie sie litt ... Letztlich schmiss sie das Abi, haute ab und begann ne Ausbildung, die sie nicht beendete ... die zweite schmiss sie auch ... der Erwartungsdruck des Elternhauses war einfach zu groß für sie, den hat sie auf Dauer nicht wegstecken können.
Ich liebe meine Kinder, weil sie meine Kinder sind. Ich liebe sie wie sie sind. Und es ist mir herzlich schnuppe, ob aus ihren ein Arzt, ein Jurist, ein Handwerker, ein Förster oder ein Müllmann wird. Sie sind meine Kinder, individuell jedes für sich. Und wenn Oma und Opa was anderes wollen würden ... geht mir das am Hintern vorbei, weil die Kinder leben ihr Leben, sie leben es für sich und nicht für mich oder für Oma ...