Kein wirklicher Geburtsbericht

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Liebe Rachel,
ich schau mittlerweile schon immer ganz gezielt nach Deinem Namen, weil Du immer so schön schreibst. Als ich jetzt sah, daß Du Dein Kind bekommen hast habe ich schon ganz gespannt nach Deinem Bericht gesucht und hier gefunden und ich hab fast geheult als ich ihn gelesen habe. Also Du bist wirklich eine tolle Persönlichkeit, die ich wenn ich in der Nähe wohnen würde wirklich mal "live" erleben wollte. Deine Kinder können echt stolz sein, eine solch starke Mutti zu haben.
viel Glück und Spaß mit Deiner Familie
Grüße
Claudia
 
Dein Bericht hat mich sehr berührt. Ich möchte Dir ein kleines Schicksal unter vielen erzählen. Meine Cousine ist am 31.8.88 geboren. Damals gab es in der DDR noch keine großen Möglichkeiten der pränatalen Diagnostik, und es wurde viel vertuscht. Sie wurde zu früh (wieviel genau weiß ich nicht) geholt und war zur Geburt fast tot. Man holte sie zurück, zerstörte den Hirnstamm etc. Es war in höchstem Maße dramatisch, das Kind war schwer mehrfachbehindert und mußte fast nur im Krankenhaus verbringen. Am 26.8.90 verstarb sie endlich und konnte nun ihren Frieden finden. Die Ehe zerbrach an dieser Tragödie, es war noch ein gesundes 2 Jahre älteres Kind da. Die Mutter war zu nichts mehr in der Lage, konnte ihr gesundes Kind nicht mehr versorgen. Leider lehnte sie jede professionelle Hilfe ab, ihr geht es heute schlecht. Ich habe sie aber 11 Jahre nicht gesehen. Vater und Sohn meisterten zusammen ihr Leben. Vor 5 Jahren lernte der Vater eine neue Partnerin kennen. Sie ist 10 Jahre jünger und wünscht sich seit langem ein Kind. Über dieses Thema war kein Gespräch möglich. Die Partnerin war über diesen Zustand unendlich traurig. Letztes Jahr nam sie des Abnehmens wegen ein besonderes Salz in einer viel zu hohen Dosis, und der Körper spülte über Darm und Niere die Pille mit aus. UPS- da wars passiert! Sie machte sämtliche Untersuchungen, u.a. auch eine FW-Punktion. Zu Beginn war er manchmal noch etwas garstig, aber als der erlösende Brief ins Haus flatterte, daß soweit alles in Ordnung ist, ist er wie ausgewechselt. Ich glaubte, den Plumps zu hören. Nun wartet er mit 44 Jahren auf die Geburt seines 3. Kindes. Geburtstermin seiner 2. Tochter ist der 31.8.05. Sagt mir einer, daß das keine Fügung ist. Er hat ein Mal zum Ultraschall seit dem Tod seiner Tochter wieder ein Krankenhaus betreten. Und auch zur Geburt kann er nicht mitgehen, das kann er nicht ertragen. Aber ich denke, das schafft sie auch allein. Unsere Mütter haben uns auch allein zur Welt gebracht. Ich war bei meiner ersten Geburt auch allein, dazu später mal einen GB-Bericht. Vielleicht liegt sie ja während ich diese Zeilen schreibe im Kreißsaal und hat eine Traumgeburt...
 
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