AW: Ist man moralisch verpflichtet, sich eine Radarstrafe zu teilen?
Nö, ich finde auch, du solltest nichts zahlen. Und sehe ich jetzt nicht so als Gefahr, du hast ja deutlich gesagt, dass du momentan das Geld einfach nicht hast.
Persönlich empfinde ich es sogar als heftige Bevormundung, wenn einer da plötzlich Regeln für alle anderen macht.
Ich bin ja auch der Meinung, daran muss man sich nicht beteiligen. Und ja, ich sehe es auch als Bevormundung.
Wir hatten hier vor ca. 1 Jahr den Fall, dass Tochterkind, zusammen mit einem anderen Mädchen das Handy einer Klassenkameradin durch Eingabe eines falschen Entsperrmusters sperrte. Da das "geschädigte" Mädchen die kompletten Handyunterlagen verschlampt hatte, konnte es nicht mehr entsperrt werden und musste weggeschickt werden. Die Mutter des geschädigten Mädchens wollte jeweils die Hälfte der Kosten durch uns und der anderen Familie ersetzt haben... (ich hatte hierüber um Meinungen gefragt).
Nun, ich wäre bereit gewesen, die Hälfte der Kosten zu übernehmen (mit sehr viel Zähneknirschen). Ich habe es dann aber doch nicht getan, da sich sich die Mutter des geschädigten Mädchens bis heute nicht persönlich bei mir gemeldet hat. Sie hat lediglich über ihre Tochter an meine Tochter ausrichten lassen, meine Große solle ihrem Kind 75 Euro in die Schule mitbringen (ursprünglich war von 20 Euro die Rede). :ochne:
Sie will etwas von mir, also soll
sie sich doch bitte bei mir melden - zumal ich gerne eine Rechnungskopie für die Haftpflichtversicherung gehabt hätte (angeblich gab es aber keine Rechnung).
Lange Rede - kurzer Sinn: Über mehrere Ecken habe ich dann erfahren, dass die andere Mutter mein Verhalten unmöglich findet und sie es mehr als dreist erachtet, dass ich auch noch eine Rechnungskopie verlange. Es verstehe sich von selbst, dass man in so einem Fall anstandslos bezahlt - hätte die Mutter des anderen Mädchens schließlich auch getan (was andere für sich entscheiden, muss aber nicht zwangsläufig auch für mich gelten - meine Meinung).
Ich kann mir demnach in Andreas Fall durchaus vorstellen, dass hintenrum gemunkelt wird, weil es von den anderen Mitfahrerinnen als selbstverständlich angesehen wird, sich das Bußgeld zu teilen, eben aus dem Aspekt heraus "
Wir haben uns schließlich auch beteiligt".
Das ändert nun aber nichts an meiner Meinung, dass man sich nicht an den Kosten für ein Bußgeld beteiligen muss - zumal jemand anders, ohne zu fragen, darüber entschieden hat.
Ich würde hier am "Freundschaftsgrad" festmachen, ob und in welcher Höhe ich mich beteiligen würde.
Wenn ich mich für eine Beteiligung am Bußgeld entscheiden würde, würde ich explizit darauf hinweisen, dass es sich um eine freiwillige Beteiligung meinerseits handelt und keine fremdbestimmte Beteiligung ist.