AW: Intrument lernen?
Hallo, (in mir sträubt es sich, dich mit Papa anzusprechen .... )
schön, dass du auch Instrumente spielst, aber einiges möchte ich jetzt so einfach nicht stehen lassen.
Auf der anderen Seite sollte man sich auch als Eltern überlegen, mit welchem Instrument das Kind allein Spaß haben kann. Reine Melodieinstrumente machen sich da nicht ganz so gut weil gerade beim üben die Melodien nicht einwandfrei sind und sich dadurch auch nicht das musikalische Verständnis so schnell entwickelt. (Der Gegensatz zu Melodieinstrumenten sind Instrumente mit denen man Harmonien spielen kann, also mehrere Töne gleichzeitig.)
Du hast zwar recht, dass ein Meldodieinstrument beim Alleinespielen nicht so interessant klingt wie ein Harmonieinstrumnt, allerdings gibt es inzwischen sehr viele Lehrwerke, bei denen einen Begleit-CD dabei ist und es so dennoch Spaß macht, auch ein Melodieinstrument zu spielen.
Zudem überlasse ich es gerne den Kindern, welches Instrument sie lernen möchten. Was bringt es mir, wenn Klavier als Einstiegsinstrument später die Harmonielehre erleichtert, aber die Kinder viel lieber ein Blasinstrument spielen wollen? Und in dem Fall geht bei mir als Lehrkraft der Kinderwille vor.
Das Klavier ist als Erstinstrument auf jeden Fall vorzuziehen, wohingegen der klassische Keyboardunterricht, das ist meine persönliche Meinung, pedagogisch nicht sehr wertvoll ist.
Hast du denn Erfahrung mit Keyboardunterricht? Wie pädagogisch wertvoll der Unterricht ist, hängt nämlich absolut nicht vom Instrument sondern von der Lehrkraft ab. Klavier und Keyboard sind nun mal zwei unterschiedliche Tasteninstrumente, zu denen z.B. auch die Orgel gehört.
Das Schlagzeug ist nun eine ganz anderes Instrument da es keine Melodien oder Harmonien erzeugt, sonder nen schönen Rythmus.
Wenn das Kind sich mit dem Gedanken angefreundet hat Schlagzeug zu spielen wird es keinen Ersatz dafür geben und der Spaß bleibt mit einem anderen Instrument schnell aus. Außerdem müssen Schlagzeuger keine Noten lesen können, maximal die Rythmusnotationen
Nun ja, anfangs stimmt das schon, aber spätestens, wenn auch mit Pauken oder Xylophon/Vibraphon/Metallophon gespielt wird, sind auch Noten notwendig. Und auch die Rhythmusnotation kann durchaus komplex sein, denn Hi-Hat, Bass, Snare, usw haben alle ihre eigene Lage und Notation .... also so ganz einfach ist auch die Schlagzeug-Notation nicht.
Aber welches Instrument auch immer sich das Kind erkoren hat. Es sollte klar sein, dass es nicht immer nur Spaß macht sondern auch viel Arbeit bedeutet. Mit der Abmachung dann auch jeden Tag min. eine halbe Stunde zu üben fährt man ganz gut.
Hm, das halte ich gerade für den Anfangsunterricht viel zu viel. Jeden Tag 10-15 min reichen schon mal aus, auch später sollten gerade Kinder maximal eine halbe Stunde am Tag üben. Viel wichtiger als die Länge der Übungszeit ist die Regelmäßigkeit. Und da sind drei mal 5 min am Tag besser als gar nix.
Ich persönlich habe meinen musikalischen Werdegang nie bereut und mein Kind (10 Monate) hat schon jetzt Spaß mit dem Klavier krach zu machen.
Ich auch nicht. Und ich hab das größe Glück, dass ich mein Hobby zum Beruf machen konnte - und das inzwischen schon seit fast 25 Jahren.
Ich wünsch dir hier im Forum noch viel Spaß!
Rosi