So, hier bin ich vom PC aus.
Leider immer noch etwas "wortarm".
Zuallererst ein danke - ein sprachloses Danke, aber auch ein beschämtes Danke und ein Danke, das mit einem schlechten Gewissen behaftet ist.
Denn: Ja, natürlich sitzt das Geld nun umzugsbedingt knapp, aber ich weiß, dass es hier viele Schnullis gibt, bei denen es finanziell keinesfalls besser aussieht als bei uns. Tatsächlich hatte ich vor, den Knirps 50 EUR "verdienen" zu lassen und den Rest selbst beizusteuern.
Er hat sehr viel, er bekommt sehr viel, er ist ein Einzelkind und ist oft ziemlich der "mehr mehr mehr - ich will es so sehr"-Typ. Seine Musikschule kostet mehrere hundert Euro, er geht da mit einer Selbstverständlichkeit hin, etc. Mir ist auch völlig klar, dass man von so einem Wicht noch keine große Dankbarkeit erwarten kann, aber ich will nicht, dass er so große Dinge einfach so bekommt.
Das ausgeschriebene Schlagzeug war laut Verkäufer zu klein für Jakob, er hat uns aber ein passendes für ihn in gleicher Preiskategorie vermitteln können.
Ich bin ein wenig unschlüssig, ob ich hier falsch rüberkam - ich wollte nicht betteln, ich wollte Jakob auch nicht als armes Kind darstellen, dass hart für seine Wünsche arbeiten muss und alles opfern muss. Ich möchte ihm nur etwas Wertschätzung vermitteln und ihm klarmachen, dass nicht immer alles sofort, gleich und riesengroß geht.
Beim Essen habe ich versucht, ihm zu erklären, was ihr hier eigentlich gemacht habt. Ich wünschte, ich könnte jetzt schreiben dass er sich artig bedankt hat und sich bereit erklärt hat, sein Taschengeld für die nächsten zwei Jahre an unser Patenkind in Bolivien zu spenden.
Tatsächlich hat er breit gegrinst und mich gefragt, ob er jetzt sein "Geld von den Verkäufen behalten und einen Transformer" kaufen kann. Nein, kann er natürlich nicht und das hab ich ihm auch klar gemacht. Er behauptet, er versteht das und möchte nun auch gucken, was er zu Weihnachten den armen Kindern schenken kann.
Ich...ach...wortlos, sag ich doch....