Immer noch Babyblues?

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AW: Immer noch Babyblues?

Hi Verena!

Danke für deine Urlaubswünsche...hat echt was gebracht! Carina ist bis auf einmal anstandslos eingepennt und wir Rabeneltern haben uns in der Hotelbar vergnügt (Babyfon war natürlich in Reichweite!). Carina ist auch dort wie üblich in ihrem Bett eingepennt, aber so zwischen 23.30 Uhr und 0.30 Uhr wieder aufgewacht und ab ging's in unser Bett. Mittlerweile habe ich mich halbwegs damit abgefunden. Mit ihrer "Phase" war es halb so schlimm, da sie im Hotel usw. viele Bewunderer hatte. Darauf fährt die voll ab und grinst/lacht jeden an. War schon fast nervig, auch wenn dabei die Mutterbrust vor Stolz anschwillt....kennst du sicher auch...!

Die Geburt war ja der pure Horror! Kein Wunder wenn dir das keine Ruhe lässt. Ich kann teilweise (natürlich nicht ganz, geht auch nicht) gut nachfühlen, wie's dir erging. Es ist schlimm, wenn man wie ein "Niemand" behandelt wird. Schließlich sollte eine Gebärende im Mittelpunkt stehen! Man fühlt sich hilflos und ausgeliefert, vor allem beim 1. Mal, trotz Vorbereitungskurs. Man hat ja so gar keine Vorstellung was einen genau erwartet.
Das mit dem Busen/Bauch ist ja auch voll unverschämt!!!!! Hammerhart!!

Ich fand es nach der Geburt (ich hatte nach einem spontanen Beginn einen Kaiserschnitt, weil Carina steckenblieb) im KH ätzend. Die Schwestern dort hatten alle ihre eigene Meinung bezügl. Stillen. Ich musste Abpumpen, damit der Milcheinschuss angeregt wird. Die eine sagte, alle 2 Stunden auch nachts, die andere nachts mit Pause von 5 Stunden und die andere alle 3 Stunden usw. End vom Lied war, dass ich fast eine Brustentzündung bekam, so voll sind die Dinger (die waren fast so aufgepumpt wie die von Dolly Buster!) gelaufen. Ach da könnte ich noch viel schreiben/erzählen...aber ich bin ja sooo müde! Morgen wieder...!

Ich finde deine Idee wg. der Selbsthilfegruppe echt super. Das hilft die bestimmt weiter. Ich suche mir wahrscheinlich auch eine...habe schon mal geschaut, aber die sind nicht so richtig in meiner Nähe. Mal schauen....! Morgen bin ich bei meiner FÄ vielleicht weiß die was.

Ich wünsche dir eine gute Nacht und schlaf gut:schnarch: !
Gaaaaanz liebe Grüße, Tanja
 
AW: Immer noch Babyblues?

Hallo Tanja!:huhu:

Erst mal sorry, daß ich ewig nicht geantwortet habe:oops: , werde Dir heute abend nochmal eine PN schicken....wenn mehr Zeit;-) .

Freut mich jedenfalls total, daß euer Urlaub so schön war und Ihr auch etwas Zeit zu zweit hattet, und daß Carina so schön geschlafen hat!!

Also, wie gesagt, PN folgt, ich wünsch Dir einen schönen Tag! Wir brechen in Kürze auf zum Großkampfeinkaufstrip, mein Männe ist schon im Vorfeld etwas genervt von der Aussicht...;-) und drängelt schon etwas...

Tschüssi
Verena
 
AW: Immer noch Babyblues?

huhu tanja,
warum sollte der neurologe dir gleich antidepressiva verschreiben? es geht einfach darum, organische ursachen auszuschließen. du könntest auch mal nach deinen schilddrüsenwerten schauen lassen. die kommen durch schwangerschaft und geburt häufiger mal durcheinander und können auch zu depressionen führen.
ich habe depressionen. als es mir mal ganz schlecht ging bin ich hier zum kriseninterventionszentrum gegangen. man bekommt meist sehr schnell einen ersten termin. da kann man mit jemandem der sich auskennt einfach mal darüber reden, was man überhaupt hat und bekommt lösungsmöglichkeiten aufgezeigt. schau doch mal ob es sowas bei euch gibt. ich mache jetzte eine verhaltenstherapie und das tut mir so gut. wobei ich jetzt keine schwere depression hab, aber ich hab drunter gelitten. antidepressiva hat mir übriens nie jemand vorgeschlagen und ich war bei einigen ärzten deswegen, ich hatte nämlich auch sehstörungen, die aber wohl psychosomatisch waren, denn jetzt sind sie weg. aber man muß natürlich körperliche ursachen ausschließen.

liebe grüße
susanne
 
AW: Immer noch Babyblues?

Hallo Susanne,

meine Hausärztin meinte, dass sie mir keine Antidepressiva verschreiben kann und mich deswegen zum Neurologen überweist. Daher bin ich der festen Überzeugung, dass diese empfohlene Neurologin mir 100% welche verschrieben hätte.

Ich habe meine Frauenärztin auch darauf angesprochen und sie meinte, dass ich auch erstmal das Abstillen abwarten sollte, da dann die Östrogene wieder aufgebaut werden. Die sind nämlich mit ihrer Abwesenheit oft schuldig an diesem Dilemma. Zur Zeit geht's mir auch wirklich wieder gut. Ich kann z. B. wieder fröhlich sein und lachen. Allerdings halte ich mich selbst unter Beobachtung, weil ich schon in der Jugend depressionsanfällig war und Depressionen bei den Frauen in meiner Familie keine Seltenheit sind. Sobald nach dem Abstillen eine Depression sich auftut, schaue ich nach diesem Zentrum. Davon habe ich noch gar nicht gehört. Klaro. Danke für den Tipp!!

Wie lange machst du schon die Therapie, wenn ich fragen darf?

LG Tanja
 
AW: Immer noch Babyblues?

huhu tanja,
das ist ja schön, daß es dir gut geht im moment. ich war früher auch schon anfällig für depressive verstimmungen. da hab ich mich dann aber eben 2-3 tage ins bett gelegt und an die decke gestarrt und dann gings mir wieder gut. ist mit kindern ja aber unmöglich. und dann wurds immer schlimmer.
die therapie mach ich seit dezember. ich hatte glück und hab relativ schnell einen platz bekommen, manchmal muß man wohl recht lange drauf warten. meine therapeutin und ich sind beide überrascht, wie schnell es bei mir gut geht. ich trau dem ganzen auch irgendwie nicht richtig. aber es tut mir eben unheimlich gut, einmal in der woche mit jemand unabhängigen so alles mögliche bereden zu können. und oft reicht eine frage von ihr oder eine erklärung und das hilft mir dann irgendwie super weiter. so als ob es nur jemand aussprechen muß und irgendetwas macht bei mir klick. so frag ich mich jetzt einfach viel öfter, warum dinge die andere machen diese gefühle bei mir auslösen und hab das viel besser unter kontrolle. schwer zu beschreiben.
ich bin auch total froh, daß es sowas wie das krisenzentrum hier gibt. hier mal der link zu dem in dortmund: http://www.krisenzentrum-dortmund.de. als ich da angerufen hab war ich wirklich an einem absoluten tief.

ich wünsch dir alles gute
susanne
 
AW: Immer noch Babyblues?

Hi Susanne,

ich gucke gerade nach einem Krisenzentrum hier in der Nähe - für alle Fälle.

Super, dass die Therapie solche Erfolge bringt. Ich denke es ist wirklich gut, wenn man bei einem unbeteiligten Menschen mal alles von der Seele reden kann. Vor allem wenn dieser noch gute Ratschläge und echte Hilfe bieten kann. Ich habe zwar viele Freundinnen, aber es ist doch was anderes, wenn man eine professionelle Hilfe zur Hand hat.

Trau dem ganzen lieber! Du bist bestimmt stärker als du denkst!

LG Tanja
 
AW: Immer noch Babyblues?

huhu tanja,
danke für die lieben worte :-). wenns mir gut geht trau ich dem auch. ich hab auch weiterhin phasen in denen es mir schlecht geht, das geht nicht weg und wird es wahrscheinich auch nie. aber ich kann sie besser erkennen wenn sie im anmarsch sind und gegensteuern. und vor allem wenn ich doch drin bin, kann ich viel besser damit umgehen.
mit feundinnen ist das so eine sache. ich bin eigentlich niemand, der viel über probleme redet. nach außen hin (zumindest außerhalb meiner familie, die hat es dann abbekommen) hab ich perfekt funktioniert. eine freundin die selber therapeutin ist, ist aus allen wolken gefallen, als ich es ihr erzählt hab. ich versuche jetzt nämlich, zumindest ein bißchen offener damit umzugehen. und wirklich erstaunlich bis erschreckend find ich, wenn man es selbst erzählt, stellt sich heraus, daß ganz viele leute die ich kenne depressionen haben.

liebe grüße
susanne
 
AW: Immer noch Babyblues?

Halöle Susanne,

das ist ja super, wie du das schaffst! Es ist echt nicht einfach mit seinen Depressionen umzugehen und damit zu leben. Immerhin ist es einfacher, sich einfach treiben zu lassen, als zu kämpfen.

Es ist aber sooo typisch, dass man nach außen hin perfekt funktioniert. War bei mir auch so und ich bin nicht gerade jemand, der nichts redet - im Gegenteil. Darüber habe ich aber mit keinem geredet auch nicht mit meinen Freundinnen. Die hätten mich ja nicht verstanden, keiner versteht mich. Das habe ich mir jedenfalls erfolgreich eingeredet. Meine Mutter ist dahinter gekommen, weil sie Depressionen hat und auch eine Therapie gemacht hat. Sie hat mich darauf angesprochen und ich reagierte wie eine ertappte Alkoholikerin.

Ich habe mittlerweile viele Bücher zum Thema gelesen (das ist ein Tick von mir) und festgestellt, dass es vielen so geht. Auch viele meiner Freundinnen haben bestätigt, dass sie meine Gefühle nachvollziehen können. Sie hatten allerdings nur anfangs den Babyblues.

LG Tanja
 
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