AW: Heftige Bock-Phase und etwas Ratlos (lang)
Hallo Safiyya,
in den beschriebenen Verhaltensweisen erkenne ich auch viel von meiner Tochter wieder. In dem Alter sind sie halt kleine Dickköpfe und Ichlinge. Das gehört so wohl zu ihrer Persönlichkeitsentwicklung.
Wie Petra auch tendiere ich dazu, meine Tochter Helene nicht zu zwingen, ihre eigenen Spielsachen abzugeben. Die Kleinen haben ja gerade kapiert, dass es Dinge gibt, die ihnen gehören und Sachen, die anderen gehören. Dazu gehört dann auch das Recht, über die Sachen zu bestimmen. Das Verständnis, dass man auch mal was abgeben muss, um selber etwas zu bekommen, kommt glaube ich aber erst später. Insofern wäre es glaube ich eine Überforderung für Sarah, zu erwarten, dass sie sich 20 Minuten geduldet, bis sie zu ihrem Recht kommt.
Worauf ich allerdings bestehe, ist, dass Helene ihre Konflikte mit vernünftigen Mitteln austrägt. D.h. wenn das Nachbarsmädchen D. ihr Dreirad genommen hat und das passt Helene nicht in den Kram, fängt sie häufig zu heulen und zu motzen an. Darauf reagiere ich überhaupt nicht. Ich sage dann zu ihr, dass sie selber zu D. gehen kann und ihr sagen kann, dass sie ihr Dreirad zurück möchte. Ich selber möchte mich da möglichst wenig einmischen oder den Richter spielen und siehe da - meistens kriegen die Mädels ihre Konflikte vernünftig gelöst. In der konkreten Situation mit dem Dreirad bedeutet das dann, dass D. das Dreirad freigibt, Helene sich 10 Sekunden draufsetzt und triumphiert und sich dann wieder überhaupt nicht für das Dreirad interessiert. Dass dieses Verhalten ziemlich dämlich ist und nicht dazu beiträgt, dass andere Kinder gerne mit ihr spielen und ihr auch mal Spielsachen leihen, muss Helene aber glaube ich selber rausfinden.
Die einzige Einmischung von meiner Seite ist, dass ich darauf bestehe, dass nicht geheult wird. Ständiges Gejammere a la "Uaaa, die D. hat mein Dreirad genommen! Heulheul" machen nämlich meine Nerven nicht mit.
Weiterhin gute Nerven wünscht
Verena