AW: Hat jemand Spanisch am Gymnasium als 2. Fremdsprache?
Französisch ist vor allem in Aussprache und Schrift schwieriger als Spanisch. Das kann Hemmungen in bezug aufs Sprechen reduzieren. In der Grammatik unterscheiden sich die Sprachen nicht so sehr. Ansonsten würde ich Spanisch auch nicht unterschätzen.
Man kommt am Anfang relativ zügig voran, aber ab einem gewissen Level trennt sich die Spreu vom Weizen. Die fortgeschrittene Grammatik ist nicht ohne, gerade weil sie mit der deutschen oder englischen Grammatik fast nichts gemeinsam hat.
Fakt ist, dass alle Sprachen gelernt werden müssen und ob ein Lernender damit Erfolg hat oder nicht, hängt weniger von der Schwierigkeit der Sprache ab als viel mehr davon, welchen Bezug jemand zu der Sprache hat. Inwieweit kann sich jemand damit identifzieren, erkennt einen Nutzen und hat Freude am Erlernen und Gebrauch?
Bei meinen Schülern kommt oft der Frust darüber auf, dass sie keine Beziehung zum Spanischen haben. Dann ist die anfängliche Freude über die vermeintliche Einfachheit nämlich schnell verflogen. Viele lassen sich mit dem Argument, dass die Sprache so simpel wäre, nämlich ködern und sind dann enttäuscht, dass man auch hier viele unregelmäßigen Verben und völlig neue Grammatik lernen muss.
Das ist ein großer Vorteil, den das Englische gegenüber anderen Sprachen hat. Man ist ständig davon umgeben und schafft so genügend Bezugspunkte und Anreize, um die Sprache zu lernen.
Bevor also falsche Hoffnungen oder Erwartungen geschaffen werden, weil die Sprache so leicht wäre, ist es viel wichtiger, irgendeinen Anfasser zu haben, der einen motiviert, am Ball zu bleiben. Sei es Musik oder Filme oder Literatur oder Reisen.