Hallo Steffie,
erst einmal kann ich Deine Frustration voll nachvollziehen: meine Tochter ist nur einige Tage jünger wie Dein Kleiner :keinkomme.
Sicher wird sich vieles altersgemäß von alleine bessern; aber ich denke schon, dass Du aktiv einiges an der Situation ändern kannst auch wenn es zunächst aussichtslos erscheint; denn schließlich sind einige Sachen nicht "nur" nervig, sondern das Weglaufen z.B. schnell gefährlich, da die knapp 3-jährigen ja eine andere Geschwindigkeit draufhaben wie z.B. 1,5-jährige Kinder. Ich vermute mal dass er nicht nur im Kaffee abhaut, sondern auch auf dem Spielplatz oder wenn ihr zu Fuß unterwegs seid?
Vielleicht solltest Du Dir z.B. wenn Adriano schläft in Ruhe überlegen wo Du zuerst ansetzen willst- wenn Du zuviel auf einmal ändern willst, bist Du evtl. wieder zu schnell am Ende Deiner Kräfte.
Ich würde das Weglaufen vorschlagen: rede vorher mit Adriano darüber dass er ab sofort bei Dir bleiben soll, dass es gefährlich ist, wenn er nicht anhält wenn Du ihn rufst etc. und vor allem: greif SOFORT ein wenn Du merkst, dass er sich wieder auf den Weg macht.
Meistens merkt man ja an den Blicken/Gesten wenn sich die Kleinen davonmachen wollen. Laß ihn nicht erst 10 oder mehr Meter wegrennen mit Hinterherrufen, sondern halte ihn gleich an und sag ihm dann nochmals (auf Augenhöhe), dass er dableiben soll.
Wenn es nicht fruchtet, bleibt nur nach voriger Ankündigung das Nach-Hause-gehen.
Vielleicht hilft auch folgendes: auf einer ungefährlichen Strecke gemeinsam laufen und das "Stopp-Spiel" spielen: er darf "stopp" rufen und Du bleibst wie ein Zinnsoldat stehen; er muß es genauso machen.
Hat bei uns i.V. mit dem obigen sofortigen Eingreifen und immer wieder erklären
geholfen.
Bezüglich Einkaufen würde ich auch erstmal die Vermeidungstaktik fahren- wäre es nicht möglich einzukaufen wenn Dein Mann nach Hause kommt?
Ansonsten kann ich Dir nur ähnliches wie oben empfehlen: rede zu Hause mit Adriano dass ihr einkaufen müßt, dies aber nur funktioniert, wenn er im Wagen sitz (nachdem anderes nicht geklappt hat).
Vielleicht hilft es eine Belohnung in Aussicht zu stellen wie zum-Spielplatz-gehen oder im Spielzeug-Auto rumschuckeln. Letzteres war es mir Wert wenigstens in Ruhe einkaufen zu können- Süßkram oder Geschenke würde ich jetzt aber nicht versprechen.
Fürs erstemal einen Einkauf von 2-3 Artikeln planen da mit Rumgebocke zu rechnen ist und Du die Chance hast, dass Du es "durchziehen" kannst ohne ihn entnervt aus dem Wagen zu lassen.
Vielleicht kannst Du ja hierfür in einen kleineren Supermarkt gehen wo nicht so viel los ist und Du wohl nicht lange an der Kasse warten mußt.
So, ansonsten fällt mir auch nicht mehr ein außer:- bleib am Ball- die Mühen und Nerven lohnen sich
Gruß Petra