Elterngespräch: Mein Kind ist unterfordert

sonnenblume

Schlumpfine
Hallo, ihr Lieben!

Ich hatte am Freitag Elterngespräch mit der Klassenlehrerin.
Sie ist mit meiner Großen sehr zufrieden. Meine Große ist aufmerksam, hilfsbereit, sehr gut organisiert und unterfordert! :umfall:.
Bei sämtlichen gestellten Aufgaben ist sie als erste fertig, erledigt dann ihre Hausaufgaben in der Schule und sitzt anschließend gelangweilt im Unterricht.
Da der Lehrerin auch aufgefallen ist, dass der Enthusiasmus, den meine Große zu Schuljahresanfang hatte, fast komplett verschwunden ist, hat sie sich mit ihren Kollegen besprochen. Diese haben ihren Eindruck bestätigt: Meine Große braucht Forderung.
Die Klassenlehrerin hat vorgeschlagen, meine Große mit kleinen Projekten und Vorträgen zu beschäftigen. Außerdem will die Lehrerin meine Große für "Jugend forscht 2014" anmelden. Die Vorbereitungen hierzu beginnen im Herbst. Klingt soweit ja ganz toll - aber:

Ich habe übers Wochenende mit meiner Tochter darüber gesprochen.
Sie ist von dieser Idee nicht sehr begeistert und findet es sehr ungerecht, dass sie Zusatzaufgaben machen soll.
Alle Versuche meinerseits, ihr diese Zusatzaufgaben als Herausforderung und Chance schmackhaft zu machen, wurden mit :roll: beantwortet.

Ich kann sehr gut nachvollziehen, dass ein Kind erstmal nicht begeistert ist, wenn es erfährt, dass es mehr als seine Klassenkameraden machen soll, ich fände es aber sehr schade, wenn meine Große tatsächlich unterfordert wäre und sich weiterhin in der Schule langweilen würde.

Hat jemand eine Idee, wie ich meiner Großen die positiven Seiten von Zusatzaufgaben nahe legen kann?
Im Moment ist sie nämlich eher sauer auf mich, weil ich dem Vorschlag der Lehrerin zugestimmt habe, was auch heißt, dass sie im Augenblick dicht macht und sich weigert, überhaupt irgendetwas Positives an dieser Situation zu sehen.

:konfus:
 
AW: Elterngespräch: Mein Kind ist unterfordert

Super, wie deine Große sich in der Schule macht !

Stört sie denn die Langeweile oder macht es ihr nichts aus? Vielleicht würde sie lieber etwas lesen in der Zeit, in der sie auf die anderen wartet?

Solange deine Große mit dem Warten und den für sie geringen Anforderungen zufrieden ist, nicht demotiviert ist und die Mußaufgaben sorgfältig erledigt, ist es vielleicht gar kein Problem.

Ich habe inzwischen gelernt, dass solche Überlegungen von der Lehrerin und dir am besten beim Kind ankommen, wenn die Lehrerin das dem Kind direkt vorschlägt. Auf Mutter's Vorschläge wird hier auch nicht immer positiv reagiert. Außerdem finde ich es auch gut, das Kind zu Elternsprechtagen mitzunehmen. Auch dadurch kommen solche Überlegungen anders beim Kind an.
 
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hi liebe sonnenblume

ich versteh dein kind total gut. m.e. sollte ihr die lehrerin diese möglichkeiten statt des üblichen unterrichts anbieten, nicht zusätzlich.

hab im studium gelernt, dass differenzieren bedeutet, den flotten schwierigere aufgaben anzubieten als dem mittelfeld und f die langsamen nochmal leichter.

aber das bedeutet halt auch viel arbeit, wobei ich die lehrerin wiederum verstehe ... ehrlich jetzt, das daily business ist schon eine wahnsinnshackn ...

mein rat: frag doch mal deine tochter, wie sie die situation empfindet. wenn sie nicht drunter leidet, lasst es wie es ist. wenn ihr die langeweile auf die nerven geht, dann fragt sie, was sie denn gerne als beschäftigung hätte. vielleicht mag sie ja lieber lesen? oder anderen helfen, die noch nicht soweit sind? aber wichtig ist, dass diese inputs nicht von außen kommen, sondern von ihr selbst.

liebe grüße
jackie
 
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Danke Dir!

Nun ja - die Langeweile stört sie zwar nicht im Geringsten, gleichzeitig scheint sie aber auch in Demotivation umzuschlagen.
Die Lehrerin wird auf jeden Fall nochmal mit meiner Großen darüber sprechen. Ich hoffe, dass sie nach dem Gespräch nicht mehr ganz so negativ denkt. Gestern hat sie mir nämlich an den Kopf geworfen, ich würde ihr in den Rücken fallen :(, was natürlich erstmal ziemlich heftig für mich war.
Außerdem war ihre erste Reaktion reiner Trotz: "Wenn ich den Lehrern zu schnell bin, mach ich halt langsamer." Aber, das ist nicht Sinn und Zweck! Sie soll ja Spaß in der Schule und am Lernen haben und das scheint momentan nicht ganz so der Fall zu sein.
 
AW: Elterngespräch: Mein Kind ist unterfordert

Patricia, da seh ich gerade meinen Sohn in Mathe - schon seit der ersten Klasse ist es so, dass er sich gelangweilt hat. Dann hat er angefangen, langsamer zu arbeiten, weil ihm die Zusatzaufgaben zu blöd waren und er auch nicht der Bildermaler ist. Und dieses langsame Arbeiten wurde dann von der Lehrerin so interpretiert, dass er es eben nicht gut kann :/

Ich kann deine Tochter auch verstehen, dass sie eben keine Zusatzaufgaben machen möchte. Und ich kann mich Jackie nur anschließen - binnendifferenzierter Unterricht ist da das Zauberwort, aber leider wird das von den wenigstens Lehrern auch umgesetzt. Und da wundert man sich, dass so viele pfiffige Kinder irgendwann in der Schule abschalten :/

Ich wünsche euch, dass ihr eine für alle gangbare Lösung findet!
 
AW: Elterngespräch: Mein Kind ist unterfordert

Hallo Patricia,


ich kann Deine Tochter irgendwo verstehen, dass sie nicht als "Strafe" für ihr speditives Arbeiten mehr machen muss als die anderen. In ihren Augen wirkt das so - und das sollte keinesfalls übergangen werden!

Bei uns war die Lösung in der Grundschule, dass das Kind in der übrigen Zeit "schulfremde" Rätsel lösen durfte - Sudokus, Logicals, auch mal Malen, manchmal auch einfach lesen - und gelegentlich den Auftrag bekam, einem anderen Schüler etwas zu erklären. Das hat funktioniert.

Heute habe ich zwei Schüler am Mathe-Gymnasium, die beide nur einen kleinen Teil der Zeit der anderen Schüler brauchen. Das eine "Kind" verbrät die restliche Zeit mit Lesen, Zeichnen, Surfen - und das andere "Kind" damit, sich im Stoff weiter vorzuarbeiten, um mit Abschluss des Kantonsschulstoffes sich ans Material der ETH machen zu können.
Es ist _auch_ eine Typ-Sache, was für das jeweilige Kind das richtige ist - und da ist die wichtigste Auskunftsperson das Kind selber.


Liebe Grüsse, Jacqueline
 
AW: Elterngespräch: Mein Kind ist unterfordert

Danke auch an euch zwei!

Binnendifferenzierung... hatte ich angesprochen und wurde enttäuscht! :umfall:
Aus zeitlichen Gründen sei ein binnendifferenzierter Unterricht nur bedingt machbar, außerdem gab die Lehrerin zu, dass sie nicht darauf eingestellt sei, eine 5. Klässlerin binnendifferenziert zu unterrichten, da die Noten in der 5. Klasse in der Regel erstmal mind. eine Note nach unten sacken. :ochne:
Schwächeren Schülern hilft meine Große sehr gerne, das wäre auf jeden Fall ein Zusatzaufgabe, die sie sehr gerne machen würde, aber - und hier hätte ich laut schreien können - schwächeren Schülern soll nur bedingt geholfen werden, da (auch bedingt durch den Wegfall der verbindl. Schulempfehlung bei uns in BW) erstmal "sortiert" werden soll. :bruddel:

Ich seh schon! Ich muss mir zu dem Thema "Zusatzaufgaben" noch viele Gedanken machen.
Es wäre nämlich mehr als schade, wenn meine Große ihre Androhung, einfach langsamer zu arbeiten, tatsächlich in die Tat umsetzen würde. Denn das möchte ich auf gar keinen Fall!

Muss eigentlich immer alles so schwierig sein?! :heul:
 
AW: Elterngespräch: Mein Kind ist unterfordert

Es wäre nämlich mehr als schade, wenn meine Große ihre Androhung, einfach langsamer zu arbeiten, tatsächlich in die Tat umsetzen würde. Denn das möchte ich auf gar keinen Fall!

Das wollte ich auch nicht, aber Erne macht das auch - bevor er dann noch andere Aufgaben machen soll ...:umfall:

Muss eigentlich immer alles so schwierig sein?! :heul:

DAS frag ich mich auch immer wieder! :roll:
 
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