AW: Differenzierter Unterricht 1. Klasse
aha... ich verstehe... die Prinzessin hasst den Quatsch. Der Große konnte es auch nie leiden.
das ist was für Kinder die gerne spielen und das System noch nicht verstanden haben. die sollen sich durch die Schlangen und die schönen Bilder herausgefordert und motiviert sehen.
bei meinen Beiden (und im mathematischen Bereich ist nur der Große weit überdurchschnittlich, die Madam ist nur überdurchschnittlich und das auch noch nicht mal besonders hoch...) gehen solche Aufgaben regelmäßig in die Hose. Die sind genervt. Zeitverschwendung.
Die bevorzugen klare Aufgaben. Einmal fragen was fällt dir auf, Haken drunter. Und nicht dieses "Geäffel" auf zig verschiedene Arten...
weiß nicht wie deiner ist aber bei vielen höher kognitiv begabten Kindern stossen solche Aufgaben auf Langeweile oder Verwirrung. Die kommen mit Aufgabenstellungen wie sie Erwachsene bevorzugen würden wesentlich besser klar. Da z.B. sind oft Fallstricke für Lehrer die meinen es nur gut und wollen den Kindern Spaß an der Mathematik vermitteln. Bei einem teil der Kinder erreichen sie gerade das Gegenteil mit diesen ganzen zig Rechenarten und Möglichkeiten. Hb insbesondere sind nur noch genervt. Sie können es, sie haben es kapiert, sie hätten jetzt dann gerne was neues und nicht jedesmal den selben Kram in neuem Gewand...
und tatsächlich brauchen sie es auch nicht. Sie stumpfen ab weil ihnen die Aufgabe keine neue Herausforderung stellt und irgendwann sind sie so gelangweilt dass sie die einfachen aufgaben falsch machen weil sie sich so gähnend unherausgefordert sehen.
lernen ist im positivsten Falle bei dem individuell günstigsten Verhältnis von anforderung zu Bewältigung mit einem Gefühl der Zufriedenheit, der Erfolgszuversicht, der freudigen Herausforderung gekoppelt und während die Kinder sich der Aufgabe widmen sind sie dann in einem guten Lernfeld wenn sie dabei abschalten und vollkommen konzentriert sind. Das nennt man "Flow" das ist ein Begriff aus der Glücksforschung. Dieser Flow setzt die Produktion von Dopamin und Endorphinen frei, das ist die biologische Belohnung auf erfolgreiches Lernen. Einem Kind bei dem die Anforderungen stimmen gibt die Schule dann dieses "Glücksgefühl" des erfolgreichen Lernens. Die höher oder niedriger ausgelasteten Kinder haben dieses Gefühl nicht. Haben auch diese Lernbiologie nicht.
Womit bei diesen Kindern irgendwann die Motivationskurve so abstürzt dass sie überhaupt nicht mehr mit normalen Mitteln fürs Lernen zu erreichen sind. Während die Kinder für die die Schulanforderungen passen - und das sind die Kinder mit den Durchschnitts-IQ´s - von der Lernumgebung profitieren und sich verbessern können. Dann hat man in der 5. Klasse spätestens normintelligente Kinder mit hervorragenden Arbeitstechniken und Lernbiografien und völlig frustrierte Hoch- oder "Niedrig"begabte, die weder über Arbeitstechniken noch Motivation noch Zuversicht verfügen weil die Lehrer es in der Grundschule versäumt haben ihnen angemessene Aufgaben zu stellen...
Über- und Unterforderung sind mal ganz grob gesprochen in den Bereich der absichtlichen Körperverletzung einzuordnen. Lehrer müssen das wissen was sie auslösen indem sie dem Kind halbwegs angemessene Aufgaben versagen und sie müssen wissen dass es nicht ausreicht dem Kind einen Stapel Zusatzaufgaben hinzulegen. Das empfindet davon abgesehen ein schlaues Kind als Bestrafung wenn es aufgrund der Tatsache dass es schon weiter ist als die anderen auch noch mehr arbeiten soll...
Differenzierung ist viel mehr und solange Lehrkräfte nicht bereit sind mal ein Fachbuch dazu zu lesen, sich mal mit einem Schulpsychologen oder sonstigem Fachmenschen hinzusetzen und zu beraten, solange sie meinen Intelligenzabweichungen ausserhalb der Norm wären lerntheoretisch einfach mit einer Anreicherung oder Minderung der Anforderungen erledigt solange werden diese Kinder auch in den Schulen nicht ihre Möglichkeiten entfalten können.